INHALT
Einleitung
Wie du dieses Buch benutzt
TEIL 1: DIE AKUTE HFC - SICH ABRACKERN, SICH EINMISCHEN UND SICH ÜBERNEHMEN
KAPITEL 1: Wenn zu viel tun wirklich zu viel ist
"Ich bin auf keinen Fall co-abhängig."
Übermäßiges Funktionieren
Wir können uns ändern - und das lohnt sich
KAPITEL 2: Was ist fürsorglich, was co-abhängig?
Fürsorge oder Co-Abhängigkeit?
Angst
Andere Auslöser für HFC-Verhaltensweisen
KAPITEL 3: Die HFC-Blaupause: Warum du dich verhältst, wie du dich verhältst
Deine persönliche HFC-Blaupause
Der Einfluss kindlicher Erfahrungen im Erwachsenenalter auf Beziehungen
Funktionale Familiensysteme im Vergleich zu dysfunktionalen: Wo stehst du?
Traumata verstehen
Die Sache mit der Scham
KAPITEL 4: HFCs und Beziehungen - Wie du zu anderen stehst
Probleme bei HFC-Beziehungen
Was hinter dem Bedürfnis nach Kontrolle steckt
Was unsere HFC für andere bedeutet
Gesunde Beziehungen im Vergleich zu ungesunden Beziehungen
KAPITEL 5: Warum sich Narzissten und Co-Abhängige anziehen
Die Anziehungskraft und Co-Abhängigen zwischen Narzissten
Verdeckter und offener Narzissmus
Wie wir wurden, was wir sind: Der Einfluss narzisstischer Eltern
Die DARVO-Methode
Ein Leben nach der Erziehung durch Narzissten
Wie man zukünftige Beziehungen zu Narzissten vermeidet
KAPITEL 6: Für HFC zahlen wir einen hohen Preis
Co-abhängig gegenüber der ganzen Welt
Sich selbst aufgeben und "Frieden um jeden Preis"
Wie wir damit umgehen
Was HFCs alles verpassen
Von der Wahlfreiheit Gebrauch machen
Der Kummer, der mit dem inneren Wachstum kommt
Die (andere) gläserne Decke durchbrechen
TEIL 2: DIE ÜBERWUNDENE HFC - IM RICHTIGEN MAß FÜHLEN, ZULASSEN UND TUN
KAPITEL 7: Emotional widerstandsfähiger werden
Blockaden bei der Hinwendung nach innen
Emotionsregulation
Die Schatten unserer Persönlichkeit
Im Einklang sein
Widerstand und Selbstberuhigung
KAPITEL 8: Für eine gute Abgrenzung sorgen
Grundkurs im Abgrenzen
Der Umgang mit der emotionalen Abgrenzung
Wann musst du eine Grenze ziehen?
Wir sind souverän
Zuversicht und Selbstbestätigung
KAPITEL 9: Echte Selbstfürsorge
Auf sich selbst Rücksicht nehmen
Wie du die Rücksichtnahme auf dich selbst verstärkst
Rückfall in alte HFC-Verhaltensmuster
KAPITEL 10: Tu es mit Hingabe
Neue Regeln für deine Beziehungen
Die Choreografie ändern
Sich ergeben und Frieden finden
Das Unbekannte annehmen
Ein Grund zu feiern
ZUR VERTIEFUNG
Fragebogen: Co-abhängige Beziehungen
Co-abhängige Verhaltensweisen erkennen
Übung: Fürsorglich oder co-abhängig?
Finde heraus, wie deine Blaupause aussieht
Co-Abhängigkeit im Vergleich zu gegenseitiger Abhängigkeit
Was sich hinter Love Bombing verbirgt
Umschwenken
Bestandsaufnahme deiner Emotionen
Das Abgrenzen mithilfe von Vorlagen üben
Ein morgendliches Ritual erschaffen
Übe dich darin, unvollkommen zu sein
Danke
Endnoten
Register
((Auszug aus KAPITEL 8: FÜR EINE GUTE ABGRENZUNG SORGEN))
Der Umgang mit der emotionalen Abgrenzung
Eine gestörte emotionale Abgrenzung ist eines der Hauptprobleme bei HFCs. Aber das Wissen, wie man mit den eigenen Emotionen im Unterschied zu den Emotionen anderer umgeht, ist integraler Bestandteil gesunder Beziehungen. Eine angemessene emotionale Abgrenzung zu erkennen und aufrechtzuerhalten, hilft uns bei zwischenmenschlichen Kontakten, bei denen sowohl unser Wohlbefinden als auch das unserer Mitmenschen respektiert wird.
Wir haben ja bereits festgestellt, dass viele HFCs sehr empathische oder hochsensible Menschen sind. Als solche haben sie oft mit durchlässigen emotionalen Grenzen zu kämpfen, weil sie die Gefühle anderer als ihre eigenen übernehmen, wodurch die Grenzen zwischen den eigenen Empfindungen und denen anderer verwischt werden. Wenn das passiert, schalten sie in den Manager- Modus. "Ich möchte nicht, dass mein Partner sich aufregt, also zeige ich ihm meine wahren Gefühle nicht oder Ich kümmere mich einfach darum, damit keine Situation entsteht, in der jemand frustriert ist" oder Ähnliches. Jedes Mal, wenn man sich dabei ertappt, dass man darüber nachdenkt, was man anderen an Gefühlen nicht zumuten will, ist das ein Hinweis darauf, sich zurückzuhalten - ist nämlich nicht deine Straßenseite. (.)
Die Voraussetzung für angemessene Grenzen ist, die unerschütterliche Fähigkeit zu entwickeln, sich selbst zu kennen, zu respektieren und zu schützen. Und deine Beziehungen werden natürlich von den neuen Verhaltensweisen beeinflusst, die du einbringst.
In der Therapie erkannte ich, dass der Versuch, die Probleme anderer zu lösen, vergleichbar damit ist, ins Fitnessstudio zu gehen, um den Diabetes eines anderen zu kurieren. Man kann nicht die Arbeit für jemand anderen machen und erwarten, dass er von den Ergebnissen profitiert. Ich war es Jenna genau genommen schuldig, mich zurückzuhalten. Ich war es auch mir schuldig. Um diesen Wechsel zu vollziehen, musste ich Bev, Jenna und mir selbst vertrauen, und zwar sehr.
Wenn du den Mut hast, ehrlich zu sein, lässt du dich nicht länger selbst im Stich, fügst dich nicht länger und wartest nicht länger mit angehaltenem Atem auf die Zustimmung anderer. DU bist dann der Mensch, auf den du zählen kannst, jemand, der stark genug ist, für sich und letztlich auch für seine Beziehungen einzustehen.
Jedes Mal, wenn du beschließt, dich nicht aufzugeben, jedes Mal, wenn du das Unbehagen aushältst, vielleicht jemanden zu enttäuschen, jedes Mal, wenn du von deinem Recht Gebrauch machst, eine Grenze zu ziehen und deinen Bedürfnissen Vorrang einzuräumen, ist ein Gewinn.