EINFÜHRUNGBERECHNEN SIE IHRE VERSORGUNGSLÜCKESo ermitteln Sie den finanziellen Bedarf für Ihren RuhestandWie viel von Ihrem Bedarf haben Sie bereits abgedeckt?Wie lässt sich die Lücke bei der Altersversorgung schließen?WAS GILT FÜR DIE BEITRÄGE ZUR GESETZLICHEN RENTENVERSICHERUNG?Wer muss zwingend Mitglied der Deutschen Rentenversicherung sein?Lohnt sich die Mitgliedschaft in der Deutschen Rentenversicherung?Wie hoch sind die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung?Wie ist die Besteuerung der Renten geregelt?Was bringt die Mitgliedschaft in einem berufsständischen Versorgungswerk?Im Vergleich: Deutsche Rentenversicherung und VersorgungswerkeBesonderes Verfahren: die KünstlersozialkasseSteuerliche Förderung: Rentenversicherungsbeiträge sind SonderausgabenWELCHE PRODUKTE STEHEN FÜR DIE PRIVATE ALTERSVORSORGE ZUR WAHL?Wie finde ich heraus, was zu mir passt?Welche Qualitätsanforderungen gelten für die Beraterinnen und Berater?Auf diese Kriterien sollten Sie achten, wenn Sie sich über Anlageprodukte informierenBasisrente (Rürup-Rente)Riester-RentePrivate und fondsgebundene Leibrenten mit und ohne KapitalwahlrechtSelbst genutzte und fremdvermietete ImmobilienAktienkaufInvestmentfondsOffene ImmobilienfondsRentenfondsAktienfondsBundesschatzbriefe und Co.Das eigene Unternehmen als Bestandteil der AltersvorsorgeGLOSSARSTICHWORTVERZEICHNISDIE AUTORIN
Sie wissen nun, wie hoch die Beiträge sind, die Sie in die gesetzliche Rentenversicherung und in ein Versorgungswerk zahlen, und welche Leistungen Sie dafür im Rentenalter erwarten können. Ermitteln Sie nun, in welchem Umfang Sie für sich und eventuell Ihren Ehepartner weiter vorsorgen wollen, um einen angemessenen Lebensstandard im Alter fortführen zu können.Grundlage dafür ist zu wissen, welche finanziellen Mittel Ihnen für (weitere) Vorsorgemaßnahmen zur Verfügung stehen. Vor allem, wenn Sie gesetzlich rentenversicherungspflichtig sind oder Pflichtbeiträge in ein Versorgungswerk einzahlen müssen, dürfen Sie das Geld hierfür nicht anders verplanen und ausgeben. Die Gefahr ist bei denen, die bereits die Beiträge regelmäßig leisten, nicht hoch. Aber diejenigen, die bislang die bestehende Versicherungspflicht ignoriert haben, laufen Gefahr, die Beträge, die die Deutsche Rentenversicherung als Beitragszahlung beanspruchen kann, anders einzusetzen. Meldet sich dann die Rentenversicherung bei ihnen und verlangt vielleicht sogar eine Nachzahlung für die letzten vier Jahre, können schnell finanzielle Engpässe entstehen. Deshalb sollten Sie klären, ob Sie rentenversicherungspflichtig sind oder nicht und welche Mittel Ihnen tatsächlich für andere Altersvorsorgeprodukte zur Verfügung stehen.Wer seine Altersversorgung privat absichern muss oder möchte, steht vor der schwierigen Frage, in welche Produkte er investieren soll. Hierbei ist Folgendes zu beachten:- 1Bestimmte Altersvorsorgeprodukte werden durch Zuschüsse und steuerlicher Förderung vom Staat unterstützt. Hierzu zählen vor allem die Rürup-Rente und die Riester-Rente.- 2Die Finanzkrise hat gezeigt, wie riskant manche Finanzprodukte sind. Um zu vermeiden, dass die Investitionen in die Altersversorgung während einer solchen wirtschaftlichen Entwicklung verlorengehen, sollten Sie bei der Auswahl der Produkte dem Kriterium "sichere Anlage" Priorität einräumen. Schließlich wollen Sie später von den Erträgen leben.- 3Deshalb muss natürlich die Ertragsaussicht eines Produkts ebenfalls stimmen. Diese wird auch durch steuerliche Regelungen beeinflusst. So sind die gesetzlichen Renten bei der Auszahlung ganz oder teilweise zu versteuern, während Erträge aus Kapitalvermögen der Abgeltungssteuer unterliegen. Achten Sie außerdem auf die Kosten, die im Zusammenhang mit einem Produkt einmalig und laufend entstehen. Diese können ganz entscheidend die Rendite beeinflussen.WIE FINDE ICH HERAUS, WAS ZU MIR PASST?Sich einen Überblick über das Angebot der am Markt angebotenen Altersvorsorgeprodukte zu verschaffen, ist nicht einfach. Sie haben die Möglichkeit, sich intensiv mit den Details zu beschäftigen. Das kostet Zeit. Alternativ können Sie sich beraten lassen. Wir erläutern Ihnen, wie Sie eine gute Beratung finden und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.TRADITIONELL: PROVISIONSBASIERTE BERATUNGBis vor knapp zehn Jahren gab es in Deutschland fast ausschließlich eine provisionsabhängige Beratung. Dabei wird die Provision nicht direkt von den Kunden gezahlt, sondern von den Unternehmen, deren Produkte geordert werden. Sie als Kundin oder Kunde haben darüber gar nichts erfahren, so entstand oft der Eindruck, die Beratung sei kostenlos. Das ist jedoch ein Trugschluss.Provisionsabhängige Berater verdienen in der Regel nur, wenn es zum Vertragsabschluss kommt. Und sie verdienen mehr, wenn sie ein Produkt vermitteln, für das ihnen höhere Provisionen gewährt werden. Das hat nicht nur den Nachteil, dass diese Kosten die Rendite des jeweiligen Produkts drückt, sondern führt auch dazu, dass die Berater häufig nicht objektiv bei ihren Empfehlungen sind. Das führt dazu, dass der Kunde nicht optimal und unabhängig beraten wird. Es besteht die Gefahr, dass ihm nicht Produkte empfohlen werden, die für ihn optimal sind, sondern solche, die die besten Provisionen für den Vermittler abwerfen. Darüber hinaus wird es selten vorkommen, dass einem Kunden geraten wird, kein weiteres Produkt zu kaufen, weil er optimal versorgt ist.Die provisionsabhängige Bezahlung bringt einen weiteren Nachteil mit sich: Die Provision bezahlt der Kunde zumeist über das Produkt, indem die Provisionszahlung mit Prämien verrechnet werden. Dies führt naturgemäß zu einer Verringerung der Rendite. Für bestimmte Produkte ist seit dem Jahr 2008 durch das Versicherungsvertragsgesetz vorgeschrieben, dass der Kunde über Provisions- und Vertriebskosten informiert werden muss, soweit diese mit den Prämienzahlungen verrechnet werden.Wegen der auf die Beiträge angerechneten Provisionszahlungen liegen die Rückkaufswerte von Lebensversicherungen während der ersten Jahre weit unter den eingezahlten Beträgen. Denn zunächst werden die für die Vermittlung des Vertrags zu zahlenden Provisionen abgezogen. Die ebenfalls zu verrechnenden Verwaltungskosten sind dagegen eher gering.ACHTUNG: WAS IST BEI EIN-MANN-BERATUNGEN ZU BEACHTEN?Es gibt Berater, die nur Produkte einer Versicherung oder einer Bank vertreiben. Vorteilhaft daran ist, dass sie die Produkte "ihres" Unternehmens sehr gut kennen und im Zusammenhang mit der Abwicklung gute Ratschläge geben können. Und meist kennen sie die zuständigen Sachbearbeiter persönlich, sodass sich manches auf dem kleinen Dienstweg erledigen lässt. Nachteil: Ihnen werden nur Produkte von einem Anbieter vorgeschlagen, die Auswahl ist eingeschränkt.Daneben finden sich Berater, die Produkte verschiedener Unternehmen vermitteln. Sie haben grundsätzlich Zugriff auf alle Produkte, die auf dem Markt sind; allerdings kennen sie die einzelnen Angebote dann nicht so gut und haben auch keinen so engen Kontakt zu den Sachbearbeitern in den einzelnen Versicherungsunternehmen oder Bankinstituten. Oftmals sind die Berater für große bundes- oder weltweit auftretende Finanzberatungsunternehmen oder als Makler tätig. Das hat den Vorteil, dass diese Unternehmen intern alle Produkte auf Herz und Nieren prüfen und den eigenen Beratern die Ergebnisse dieser Tests zur Verfügung stellen. Aber auch hier handelt es sich um eine provisionsbasierte Beratung, der Berater verdient nur bei Abschluss eines Vertrags und umso besser, je mehr Provision ihm für ein bestimmtes Produkt gewährt wird. Zu solchen Finanzdienstleistern zählen beispielsweise die bundesweit tätigen Unternehmen AWD und MLP.NEUER TREND: DIE HONORARBASIERTE BERATUNGBei vielen Kunden weckt die provisionsbasierte Beratung Misstrauen, da sie spüren oder wissen, dass der Berater in einem Interessenkonflikt steckt. Denn nicht immer ist das, was für den Kunden am besten ist, auch das, woran der Berater am meisten verdient. Aus diesem Grund hat sich in den letzten Jahren die honorarbasierte Beratung etabliert. Dabei erhält der Finanz- oder Versicherungsberater vom Kunden ein Honorar für seine Beratungsleistung, das oft nach zeitlichem Aufwand berechnet wird. Das gilt auch dann, wenn der Kunde sich entschließt, kein Produkt zu kaufen.Die Honorare bewegen sich je nach Region zwischen 80 und 200 Euro pro Stunde. Kunden, die eine laufende Finanzberatung wünschen, werden auf Basis eines Pauschalhonorars beraten, das meist 1,5 bis 2,0 Prozent vom Einkommen ausmacht. Der Preis wirkt zunächst sehr hoch. Doch wenn der Berater keine Provision für seine Leistung erhält, wird das Produkt entweder billiger oder rentabler, da von den eingezahlten Beiträgen oder Prämien keineentsprechenden Abzüge abgehen. Achten Sie darauf, dass Ihr Honorarberater tatsächlich nur von Ihnen Geld erhält. Unabhängige Beratung ist nur möglich, wenn er keine Provisionen, Kick-back-Zahlungen (Rückzahlungen) oder andere Leistungen vom Anbieter eines Produkts für die Vermittlung beziehungsweise den Verkauf bekommt.ACHTUNG: LASSEN SIE SICH NICHT AUF PSEUDO-HONORARBERATER EINNicht selten kommt es vor, dass sich Berater zwar ein Honorar für ihre Leistung vom Kunden bezahlen lassen, zugleich aber eine Provision für die Vermittlung erhalten. Damit geht der Vorteil der honorarbasierten Beratung verloren, dass unabhängig und ergebnisoffen beraten wird. Oft sind die auf Honorarbasis tätigen Berater in speziellen Netzwerken zusammengeschlossen. Lesen Sie sich deren Satzung oder Richtlinien durch, um zu prüfen, ob eine provisionsbasierte Beratung zugelassen ist. Beim Bundesverband Finanz-Planer e. V. etwa ist es den Mitgliedern erlaubt, neben dem Honorar Provisionen zu erhalten. Die Mitglieder müssen dem Kunden gegenüber allerdings offenlegen, dass sie weitere Leistungen annehmen. Wenn Sie eine unabhängige Beratung wollen, suchen Sie sich einen Berater, der keinerlei Vergütungen von den Anbietern der Anlageprodukte bekommt.Ausschließlich auf Honorarbasis beraten die Mitglieder des Verbundes der Honorarberater GmbH (VDH), der vor etwa zehn Jahren mit dem Ziel gegründet wurde, unabhängige und ergebnisoffene Beratung durchzuführen. Inzwischen bieten viele Finanzinstitute und Versicherungsunternehmen eigene Produkte für die honorarbasierte Beratung an, in denen keinerlei Provisionszahlungen enthalten sind. Nähere Informationen zum VDH erhalten Sie unter http://verbund-deutscher-honorarberater.de im Internet. Auf Anfrage werden Ihnen Honorarberater in Ihrer Nähe oder Spezialisten für bestimmte Themen, zum Beispiel für Altersvorsorgeprodukte, genannt.ACHTUNG: SPEZIELL FÜR VERSICHERUNGEN: DIE VERSICHERUNGSBERATERSpeziell für Versicherungen gibt es noch die nach § 34 e Abs. 1 Gewerbeordnung (GewO) zugelassenen Versicherungsberater. Sie dürfen kraft Gesetzes für ihre Beratungsleistungen keine Provision oder Courtage annehmen, sondern erhalten von ihren Kunden ein Honorar. Versicherungsberater können Sie bei der Suche nach einer geeigneten Versicherung zurate ziehen, also auch, wenn es um die Altersvorsorge geht. Auf der Homepage des Bundesverbandes der Versicherungsberater e. V. unter www.bvvb.de ist eine Liste der zugelassenen Versicherungsberater veröffentlicht. Dort können Sie sich Berater aus Ihrer Region heraussuchen.BERATUNG DURCH VERBRAUCHERZENTRALENDarüber hinaus können Sie sich an die Verbraucherzentralen wenden, die ebenfalls provisionsunabhängige Beratung anbieten. Allerdings befassen sie sich überwiegend mit bereits abgeschlossenen Versicherungen, nicht mit neu abzuschließenden Verträgen. Die Kosten hängen von der Dauer der Beratung ab, für 30 Minuten werden circa 35 Euro Honorar berechnet.ALTERSVORSORGEBERATUNG FÜR MITGLIEDER DURCH DEN BUND DER VERSICHERTENDer Bund der Versicherten hat die Altersvorsorge in seine satzungsmäßigen Aufgaben aufgenommen und bietet seit 2007 seinen Mitgliedern eine kostenlose Beratung hierzu an. Die Mitgliedschaft im Bund der Versicherten kostet im Jahr 40 Euro, Personen bis 25 Jahre zahlen jährlich 20 Euro.Zusätzlich wird einmalig eine Aufnahmegebühr in Höhe von acht Euro erhoben.