Im Hochmittelalter als Reformorden gegründet, fanden die Zisterzienser in der Forschung zum frühneuzeitlichen Katholizismus bisher wenig Beachtung. Am Beispiel der Klöster St. Urban und Wettingen zeigt Lukas Camenzind auf, dass sich die Zisterzienser im konfessionellen Zeitalter geschickt an die neuen politischen und religiösen Verhältnisse anpassten. Durch weitgespannte Netzwerke, einen flexiblen Umgang mit Observanz und überraschend pragmatisches politisches Handeln gelang es den Äbten und Mönchen, in einem von Konfessionskonflikten geprägten Raum ihre Eigenständigkeit zu behaupten und einen Ausgleich mit der römischen Kurie zu finden. Die eigentümliche Symbiose von religiöser Erneuerung und korporativem Eigensinn steht beispielhaft für die innere Vielfalt des frühneuzeitlichen Katholizismus.
Reihe
Neue Zugänge zur Frühen Neuzeit/New Approaches to Early Modern History
004
Thesis
Dissertationsschrift
2024
Universität Bern
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Illustrationen
Maße
Höhe: 245 mm
Breite: 172 mm
Dicke: 29 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-53345-8 (9783412533458)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Lukas Camenzind ist Leiter von Archiv und Bibliothek des Franziskanerklosters Freiburg (Schweiz).
Reihen-Herausgeber
Nadine Amsler ist Professeure assistante SNF PRIMA an der Université de Fribourg sowie Assoziierte Forscherin am Historischen Institut der Universität Bern.
Andreea Badea ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie hat in Bayreuth Geschichte und deutsche Literaturwissenschaft studiert und arbeitete von 2013 bis 2018 am Deutschen Historischen Institut in Rom. Sie forscht zu vormoderner Wissens- und Historiographiegeschichte sowie zur Geschichte der Buchzensur und der römischen Institutionengeschichte.
Birgit Emich ist Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie hat in Freiburg Geschichte und Politikwissenschaften studiert und war von 2010 bis 2016 Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist Mitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands sowie in der Vereinigung für Verfassungsgeschichte. Von 2012 bis 2019 gehörte sie dem Fachkollegium Geschichtswisssenschaft der DFG an. Sie ist Mitherausgeberin mehrerer Zeitschriften und Reihen sowie Mitglied der Wissenschaftlichen Beiräte der Gerda-Henkel-Stiftung, des Deutschen Historischen Instituts in Rom, des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz sowie des Historischen Kollegs in München. Aktuell leitet sie die DFG-Kollegforschungsgruppe "Polyzentrik und Pluralität vormoderner Christentümer" an der Universität Frankfurt am Main.
Dr. Markus Friedrich ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Hamburg.
Christian Windler ist Professor emeritus für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern.