Ein Mann, der sich selbst beobachtet beim Dasein: Sascha Büttners radikaler Debütroman ist eine literarische Zumutung - und genau deshalb unverzichtbar.
Was passiert, wenn ein Künstler sein eigenes Leben zum Material macht? Wenn das Ich zum Du wird und das Schreiben zur Selbstvivisezierung? Sascha Büttner wagt in seinem Roman "büttner" das Unmögliche: eine Autobiografie in Bruchstücken, die gleichzeitig Kunsttheorie, Gesellschaftskritik und existenzieller Schrei ist.
Der Protagonist heißt Büttner, wie der Autor. Er sitzt in Cafés, meditiert, flaniert durch Wiesbaden, entwickelt sein mysteriöses Langzeitprojekt "Wiesbadener Raum". Er erinnert sich an einen roten Mercedes und gescheiterte Europaträume, liest Zeitungen und sieht darin Verschwörungen, besucht Kriegsdenkmäler und wird zum Chronisten vergessener Namen. Aber vor allem: Er beobachtet sich selbst beim Beobachten, schreibt über das Schreiben, denkt über das Denken nach, bis die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Kunst und Leben vollständig verschwimmen.
Büttners Prosa ist hypnotisch und hermetisch, banal und tiefgründig, komisch und todernst. Seine Sätze mäandern, brechen ab, finden neue Wege. Listen wechseln mit Bewusstseinsströmen, philosophische Reflexionen mit alltäglichen Beobachtungen. Das ist Thomas Bernhard auf MDMA, Handke ohne Naturkitsch, ein buddhistischer Flaneur im Spätkapitalismus.
Dieser Roman ist keine Unterhaltung. Er ist eine Erfahrung. Eine Konfrontation. Ein Spiegel, in dem sich die Absurdität unserer Existenz zeigt. Büttner schreibt gegen das Vergessen an - das Vergessen der Toten, der Kunst, der Möglichkeit eines anderen Lebens. Sein Buch ist Widerstand durch radikale Langsamkeit, Revolution durch Stillstand.
Ein Werk, das alle Konventionen sprengt und gerade dadurch zeigt, was Literatur im 21. Jahrhundert sein kann: gefährlich, verstörend, unvergesslich.
Sprache
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 190 mm
Breite: 120 mm
Dicke: 54 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-6951-8650-1 (9783695186501)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Seit mehr als 25 Jahren übt Sascha Büttner die Profession des Coaches sowie des Trainers in der Arbeitswelt aus, ist Taijiquan, Tai Chi und Qigong praktizierender und meditiert seit seinem 14. Lebensjahr. Zudem betätigt er sich als Fotograf, Herausgeber und Autor. Zeit seines Lebens folgt er dem Tao.
Sascha Büttner gründete und betreibt das metalabor, einen der kleinsten, deutschsprachigen Think Tanks.