Dies ist kein weiteres Buch über eine spezielle Art von historischen Grubenlampen, keine Monografie zu einem bestimmten Hersteller oder einer definierten Montanregion. Vielmehr eine allgemeine Einführung in die höchst interessante Thematik, es soll zu einer vertiefenden gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Sammeln kulturhistorisch bedeutsamer Sachzeugen und der damit verbundenen Verantwortung anregen und Diskussionsgrundlage sein.
Vielleicht ist es auch für jüngere interessierte Menschen ein Ausgangspunkt, sich mit der Kulturgeschichte des bergmännischen Geleuchts und der überaus spannenden und bedeutsamen Montangeschichte weitergehend auseinanderzusetzen. Es ist eine Art Vademecum, eine Zusammenstellung von Essays, kein Werk mit Anspruch auf Vollstän-digkeit, keine vertiefte oder fokussierte Technikgeschichte. Eine sehr persönliche und in Teilen auch autobiografische Darstellung und kleine subjektive Auswahl exemplarisch beschriebener Grubengeleuchte, im Wesentlichen beschränkt auf manufakturell herge-stellte Flammenlampen mit einer zeitlichen Grenze, die im frühen 20. Jahrhundert liegt.
Karbidlampen und elektrisches Geleucht wird man mit einer Ausnahme in diesem Buch vermissen. Diese meist in großem Maßstab industriell gefertigten Geleuchte und deren technikgeschichtliche Bedeutung sind ganz sicher nicht minder relevant, und so muss hier auf Fachgrößen und entsprechend kenntnisreiche Autoren verwiesen werden. Dies gilt auch für das Thema der Sicherheitslampen. Deren Geschichte ist überaus spannend und hat viele interessante Facetten, deren Betrachtung Bände füllen kann. Der Sammlungs- und Recherche-Fokus des Autors liegt in erster Linie auf offenen Unschlitt- und Öllampen des deutschsprachigen Raumes, doch wagt sich die Darstellung auch auf das Feld der Entwicklung des Sicherheitsgeleuchts. Sicherheits- oder Wetterlampen stellen im allgemeinen Bewusstsein so etwas wie den Archetyp einer Grubenlampe dar, nicht nur deshalb, weil sie zu den zuletzt benutzten Flammenlampen zählen. Daher gilt der Dank des Autors dem Sicherheitslampen-Experten Martin Zürn für die kritische Revision des Kapitels Fünf: Die Bemühungen um Sicherheit.
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Allgemein montanhistorisch, technikgeschichtlich, heimatgeschichtlich Interessierte, Sammlerinnen und Sammler historischer Grubenlampen, Museen
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
ISBN-13
978-3-00-075071-7 (9783000750717)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Arzt
Schlupf in Recklinghausen, Aufwuchs und Sozialisation in Herne mit sehr nachhaltigem Effekt im direkten Umfeld des aktiven Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet. Seit den 1980er Jahren beruflich bedingt Wahl-Norddeutscher aus Überzeugung, allerdings nach wie vor mentaler Ruhrpöttler und Currywurst-Aficionado.
Studium der Humanmedizin und Promotion zum Dr. med. an der Universität Essen, Facharzt für Urologie, fakultative Weiterbildung spezielle urologische Chirurgie, Habilitation im Fachgebiet und Erteilung der akademischen Lehrbefugnis (Venia legendi) an der Universität zu Lübeck.
Nebenberuflich seit mehr als dreieinhalb Jahrzehn-ten intensive Feld-, Objekt- und Archivforschung zur Kulturgeschichte der historischen Grubenbeleuchtung, mit Leidenschaft Aufbau einer Studiensammlung Grubenlichter aus alter Zeit. Co-Kurator themenbezogener Ausstellungen, zahlreiche Fachveröffentlichungen.