Die Macht der Objektbeziehung
Die Beziehung zwischen Mutter und Kind beziehungsweise zwischen Caretaker und Infant wird in der bildenden Kunst traditionell als eine symbiotische Verschmelzung dargestellt. Siehe etwa die Marienbildnisse von Raphael. Diese Ausstellung wirft jedoch - inspiriert von der englischen Psychoanalytikerin Melanie Klein - einen anderen Blick auf jene frühkindlichen »Objektbeziehungen«, die unser Verhältnis zu anderen Personen ein Leben lang prägen. Neben Liebe und Zuwendung ist die Bindung des Kleinkindes an seine Mutter oder an seinen Caretaker Klein zufolge auch durch Aggressionen, Ambivalenzen und Angstphantasien gekennzeichnet. »The Mother Position« versammelt künstlerische Arbeiten, in denen die komplexen Abgründe dieser Objektbeziehung aufscheinen und verhandelt werden. Auch die langfristigen Folgen dieses paradigmatischen Verhältnisses klingen an. Eben weil keine künstlerische Praxis ohne Objektbezug auskommt, lohnt sich die Auseinandersetzung mit den ebenso libidinösen wie destruktiven Objektphantasien. Dass schlechte Gefühle, Spaltungen und einseitige Verwerfungen die sozialen Interaktionen unserer heutigen Gesellschaft maßgeblich bestimmen, liegt demnach nicht nur an der vielbeschworenen »Polarisierung« oder an den Sozialen Medien. »The Mother Position« demonstriert vielmehr, dass unsere Beziehungen zu anderen auch Ausdruck eines inneren psychischen Lebens sind, das ins Außen projiziert wird (während äußere Ereignisse introjiziert werden). Die Ausstellung befasst sich weniger mit Mutterschaft im engeren Sinne als mit einer psychischen Position und ihren Objektbeziehungen, die in der frühen Kindheit ihren Ausgangspunkt nehmen. Nach Klein nehmen wir diese Position im Laufe unseres Lebens immer wieder ein. Mehr noch: Es handelt sich um eine Position - und dies ist das zentrale Argument von »The Mother Position« -, die auch die Beziehung der Künstler*innen zu ihren Objekten prägt und in diesen gelegentlich sogar aufscheint. (Isabelle Graw in ihrem Text »Die Macht der Objektbeziehung«)
Ausstellung:
CFA Contemporary Fine Arts, Basel, 31/8 - 26/10/2024
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Illustrationen
14
14 Farbfotos bzw. farbige Rasterbilder
Maße
Höhe: 281 mm
Breite: 198 mm
Dicke: 5 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-86442-450-2 (9783864424502)
Schweitzer Klassifikation
Nicole Hackert (one of the founders of the gallery in 1992) with Bruno Brunnet are a permanent part of the international gallery world with CFA situated now at Grolmanstraß e in Berlin/Charlottenburg. Their work is inherent part with the beginning of artistic careers of Cecily Brown, Peter Doig, Sarah Lucas, Jonathan Meese, Raymond Pettibon, TAL R, Daniel Richter, Dana Schutz, Norbert Schwontkowski, Katja Strunz, Juergen Teller, or Marianne Vitale, just to name a few. Bruno Brunnet (one of the founders of the gallery in 1992) with Nicole Hackert are a permanent part of the international gallery world with CFA situated now at Grolmanstraß e in Berlin/Charlottenburg. Their work is inherent part with the beginning of artistic careers of Cecily Brown, Peter Doig, Sarah Lucas, Jonathan Meese, Raymond Pettibon, TAL R, Daniel Richter, Dana Schutz, Norbert Schwontkowski, Katja Strunz, Juergen Teller, or Marianne Vitale, just to name a few. Isabelle Graw (*1962, Hamburg) lives and works as an art critic in Berlin. She is Professor of Art History and Art Theory at the Stä delschule Frankfurt/Main and founded together with Daniel Birnbaum the Institute for Art Criticism in summer 2003, which focuses on the practice of criticism and its manifold relationships to other disciplines. Together with Stefan Germer, she founded quarterly magazine Texte zur Kunst in Cologne in 1990. Since 2018, she published several books on art and market, and celebrity culture, as well as readers with essays, reviews and interviews.