Sigmund Freuds Untersuchung des Moses von Michelangelo sowie seine Sammlung antiker Kleinskulpturen bieten Elemente einer visuellen Psychoanalyse, die dem ikonoklastischen Grundzug dieser Wissenschaft widersprechen. Freud bezog seine Statuetten in die Behandlungspraxis ein, sie sind ein Schlüssel für seine Wissenschaft des Unbewussten. Um ihre Wirkung zu nutzen, musste Freud diese Form der Behandlungspraxis verbergen, sie "verhüllen". Wenn man diese Motive berücksichtigt, ist zu erschließen, wie stark die Psychoanalyse als ein Ort der Befreiung von kulturellen Zwängen gedeutet werden kann: Freuds Beschäftigung mit dem Moses und seine Sammlung waren die Antipoden zum mosaischen Bilderverbot. So konnte er den untergründigen Bildern der Traumata einen Freiheitsraum vermitteln, in dem sich diese bewältigen ließen.
- Freuds Sammlung antiker Kleinskulpturen interpretiert unter Berücksichtigung neu entdeckter Quellen.
- Ausführliche Analyse von Edmund Engelmans Fotografien der Arbeitszimmer Freuds.
Sprache
Verlagsort
Basel/Berlin/Boston
Deutschland
Verlagsgruppe
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
US School Grade: College Graduate Student
Produkt-Hinweis
Illustrationen
36
13 s/w Abbildungen, 36 farbige Abbildungen
13 b/w and 36 col. ill.
Maße
ISBN-13
978-3-68924-244-2 (9783689242442)
Schweitzer Klassifikation
Horst Bredekamp is Professor em. of Art and Image History at Humboldt University, Berlin and, since 2019, Senior Speaker for the Excellenzcluster Matters of Activity. Author of numerous books and articles, he has received a great many awards, among them the Sigmund Freud Prize (2001), the Max Planck Research Prize (2006) and the Schiller Prize (2017).