Dem Zurückdrängen des Dialekts steht ein beobachtbares Erstarken, eine Dialektrenaissance entgegen. Treffender als die These vom Absterben der Dialekte scheint der Autorin die Vermutung, daß sich die Dialekte sozusagen in neue Gewänder kleiden: ebenso, wie sich der Sprecher der Standardsprache bzw. standardsprachlichen Neuerungen sowohl hinsichtlich des Wortbestands wie auch im situativen Gebrauch keineswegs verschließt, ebenso selbstverständlich gehen dieselben Personen davon aus, daß der Dialektgebrauch zu ihrem Leben dazu gehört. Die Arbeit versucht die Auflösung dieses «Paradoxons». Die Autorin strebt anhand einer Worterhebung und Sprachgebrauchsuntersuchung in drei stadtkernnahen und drei stadtkernfernen Orten um Marburg einen «ausweitenden» Schritt in Richtung Zusammenschau von theoretischer Perspektive und empirischer Untersuchung an. Die differenzierte Hypothesenprüfung illustriert die Autorin mit zahlreichen Graphiken und Tabellen.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-32371-7 (9783631323717)
Schweitzer Klassifikation
Die Autorin: Ulla Brandhove studierte in Marburg Germanistik und Gesellschaftswissenschaft. Im Anschluß arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Allgemeine und Germanistische Linguistik und Philologie. Nach Abschluß der 2. Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien arbeitet sie als Lehrerin in Marburg. Promotion 1997.
Aus dem Inhalt: Dialektabbau und Dialektrenaissance - ein Paradoxon? - Sozialer Wandel und Sprachgebrauchswandel - Sprachmodelle und wirkliches Sprachverhalten - Dialektkompetenz und Dialektbewußtsein - Vergleich stadtkernnaher und stadtkernferner Orte im Sprachverhalten - Vergleich des gegenwärtigen Dialektbestands mit dem historischen Dialektmaterial des DWA.