Als er 1870 ins Gefängnis kam, zog es Louis-Auguste Blanqui in die Weite, in den Himmel. In seiner Zelle schrieb er >Die Ewigkeit durch die Sterne<. In diesem kosmologischen Werk - für Walter Benjamin ein zentraler philosophischer Text - fasste er Naturwissenschaften, Astrologie und Gesellschaftstheorie zu einem utopischen Entwurf zusammen: Er erforschte den Begriff der Unendlichkeit und dachte ihn konsequent weiter. Das führte ihn zur Annahme der Existenz von »Doppelgänger-Universen«, die unendlich viele Varianten eines Lebens denkbar machen. Er imaginierte sich Welten, in denen er Präsident der Republik war oder zum Mond flog, und hinterließ eine gleichermaßen philosophische wie poetische Schrift von großer
Strahlkraft, die bis heute nachhallt.
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mit Schutzumschlag
ISBN-13
978-3-88221-228-0 (9783882212280)
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Autor*in
Louis-Auguste Blanqui (1805-1881), Revolutionär seit seiner Jugend, war an der Julirevolution (1830), an einem gescheiterten bewaffneten Aufstand (1839), am Pariser Juniaufstand (1848) und an den Aufständen, die zur Gründung der Pariser Kommune führten (1870), beteiligt und saß unzählige Male im Gefängnis. Er verfasste zahlreiche politische Schriften.
Bearbeitet von
Karlheinz Barck, 1934 in Quedlinburg geboren, gestorben 2012 in Berlin, war ein deutscher Romanist. Nach seiner Dissertation über José Ortega y Gasset habilitierte er sich 1989 über die Reflexionsgeschichte poetischer Imagination zwischen Aufklärung und Moderne. Ab 1992 arbeitete er als Projektleiter am Berliner Zentrum für Literatur- und Kulturforschung. Bekanntheit erlangte er insbesondere als Herausgeber des siebenbändigen Wörterbuchs Ästhetische Grundbegriffe.
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