Die vorliegende Studie, die unterschiedliche Aspekte der Südosteuropa-, Geschlechter-, Kriegs- und Gewaltforschung berührt, befasst sich erstmals mit Haltungen und Rollen von Aktivistinnen und Anhängerinnen der kroatischen faschistischen Ustasa-Bewegung. Diese Frauen waren tief in die Gründung, Gestaltung und somit auch Verbrechen des Unabhängigen Staates Kroatien von 1941 bis 1945 verstrickt. Aus einer Doppelperspektive von Frauenbildern und tatsächlich gelebten Frauenrollen in der »Kampfzeit« bis 1941 und im nachfolgenden Unabhängigen Staat Kroatien fragt die Autorin danach, wie Frauen mit der oftmals paradoxen Wirklichkeit im Ustasa-Staat umgegangen sind, welche Weiblichkeitsbilder sie selbst propagierten und inwiefern sie diese tatsächlich lebten. Interviews mit prominenten Akteurinnen der Ustasa-Bewegung brachten zudem zutage, wie diese rückblickend ihre Vergangenheit beurteilten.
Rezensionen / Stimmen
»Insgesamt liefert Martina Bitunjac eine beeindruckende, quellenbasierte Analyse, die durch ihre Detailtiefe und differenzierte Argumentation überzeugt.« Dr. Daniela Simon, in: Historische Zeitschrift, Heft 320, 3/2025
Reihe
Auflage
2., überarbeitete Auflage
Sprache
Verlagsort
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Illustrationen
28
28 s/w Abbildungen
28 Abb.; 253 S., 28 schw.-w. Abb.
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-18961-8 (9783428189618)
Schweitzer Klassifikation
Martina Bitunjac holds a Ph.D. in modern history and in the history of Europe from the Humboldt University of Berlin respectively the Sapienza University of Rome. She is working as a researcher and is the managing editor of the »Journal of Religious and Cultural Studies / Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte« at the Moses Mendelssohn Center for European-Jewish Studies. She is also a docent at the University of Potsdam. Her academic interests include gender studies, Jewish history, as well as the history of Southeast Europe.
A. Einleitung
B. Historischer Kontext (1918-1945)
Die Entstehung der Ustasa-Bewegung - Der Unabhängige Staat Kroatien - Diskriminierungsmaßnahmen, Verbrechen und Völkermord - Die jugoslawische Widerstandsbewegung
C. Ustasa-Gefolgsfrauen in der »Kampfzeit« (1930-1941)
Die »Erstkämpferinnen« - Die Revolutionäre Ustasa-Frauenaktion - Das politische Exil - Untergrundarbeit der Marija Pavelic und ihrer Kinder in Italien - Der Königsmord und »Die schöne Blonde«
D. Aspekte des »Frauenlebens« im USK: Zwischen Glorifizierung, Instrumentalisierung, Anfeindung und Gewalt
Der Ustasa-Mutterkult: Verherrlichung und Realität - Forcierung von Geburten und die Förderung von Familien zum Erhalt der »reinen Rasse« - Die Frau als »Volkskörper« und Eroberungsterrain
E. Die Ustaskinje: Mädchen und Frauen in der Bewegung
Ustasa-Jugendorganisationen: Von der Schülerin zur Studentin - Der Weibliche Zweig der kroatischen Ustasa- Bewegung - Frauen der Familie Pavelic im Schatten der Politik
F. Frauen im Militärwesen und im Ustasa-Aufsichtsdienst
»Helferinnen« des Militärs - Die Luftstreitkräfte und ihre Pilotin Katarina Kulenovic-Matanovic - Frauen im Ustasa-Aufsichtsdienst
G. Schlussbetrachtung
Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
Aussprache der kroatischen Buchstaben
Quellen- und Literaturverzeichnis
Bildnachweis, Personenregister