In dem kleinen Buch verbinden sich Ansätze der Medienwissenschaft und Kulturwissenschaft sowie der Lacan'schen Psychoanalyse. Es analysiert das Phänomen 'Coolness' zunächst als ästhetische Attitüde und Verhaltensstrategie. Über Formen des 'leeren' bzw. 'vollen' Sprechens stellt Coolness jedoch ein mit einem bestimmten Subjektbegriff verbundenes Psychogramm dar.
Mit Blick auf die Geschichte der Coolness im 20. Jahrhundert, die sich von den Dandys der Jahrhundertwende über die Working-Girls im Bauhaus-Stil der 30er Jahre, die Bad Girls und Filmhelden des Film Noir bis zum Purismus und Prada-Chic als Kennzeichen der Postmoderne der Jahrtausendwende erstreckt, diagnostiziert die Autorin: Mit der universalen Digitalisierung und Globalisierung, mit Internet und Web 2.0 geht ein Paradigmenwechsel einher, der auch neue Formate von Subjekt- und Identitätsbildung hervorbringt, die mit dem Psychogramm 'Coolness' nicht mehr vereinbar sind. 'Coolness' ist somit zugleich eine Reminiszenz an ein Kapitel Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts und dessen Verabschiedung.
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ISBN-13
978-3-85132-577-5 (9783851325775)
Schweitzer Klassifikation
Annette Bitsch ist Privatdozentin und Assistentin am Kulturwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kulturwissenschaft, Medienwissenschaft und Psychoanalyse.