Das ärztliche Werbeverbot wurde und wird immer wieder kontrovers diskutiert. Dieses Buch untersucht erstmals die Entstehung des heute noch gültigen Verbots Anfang des 20. Jahrhunderts im deutsch-englischen Vergleich. Die Hintergründe werden in ethischer, sozio-ökonomischer, gesellschaftlicher und politischer Hinsicht analysiert. Für den Ärztestand besaß das Werbeverbot als Abgrenzungsmittel gegen Konkurrenz auf dem Gesundheitsmarkt nach außen sowie zur Disziplinierung nach innen zentrale Bedeutung, um sich als Profession zu etablieren und das Behandlungs- und Deutungsmonopol im Gesundheitswesen durchzusetzen. Formen und Ausmaß ärztlicher Werbung werden in Deutschland und England erörtert und im Kontext innerprofessioneller Sanktionsmöglichkeiten der jeweiligen Standesorganisationen dargestellt.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-36057-6 (9783631360576)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Jochen Binder wurde 1971 in Offenburg geboren. Ab 1993 Medizinstudium an der Universität Freiburg. Im Rahmen der 1997 begonnenen Promotionsarbeit im Institut für Geschichte der Medizin folgten vom DAAD und dem British Council geförderte Forschungsaufenthalte in London sowie Berlin und Hamburg. Promotion 1999. Seit Herbst 1999 befindet er sich im Praktischen Jahr seiner Ausbildung.
Aus dem Inhalt: Kenntnisse über Werbepsychologie zwischen 1900 und 1933 - Expansion und Dimension des Gesundheitsmarktes - Ziel des ärztlichen Standes: Deutungs- und Behandlungsmonopol im Gesundheitswesen - Ärztliches Werbeverbot mit ethischer, politischer und wirtschaftlicher Begründung - Sonderstellung der Werbung in ärztlichen Fachzeitschriften - Formen und Ausmaß der Werbung durch u.a. Anzeigen, Arztschilder, Gutachten oder indirekte Werbung wie Vorträge und Artikel - Sanktionsmöglichkeiten der Ärzteorganisationen - Bedeutung des Werbeverbotes im ärztlichen Professionalisierungsprozeß.