Sie sah auf das Gebrodel um einen der Wasserfälle, diesen empfindlichen Hexenkessel, schäumenden Aufruhr, und wie das Beckenwasser, derart getroffen, aufzuckte, mit gischtigen Wasserwerfern aus der Tiefe gegenfeuerte gegen das Trommelfeuer von oben, aufzuckte, aufzischte, und, blasig gepeitscht, sich wegkräuselte, wegkringelte und befriedigt vor sich hinblubbernd verflachte und verebbte. Und noch ganz draußen, ganz am Rand, wo das Brunnenbecken sich zur Oberfläche hochdrängte, so daß nur ein dünner Film noch den Stein deckte, kraulte es sich im animierten Nachspiel und huschte in einem Netzwerk zitternder Lichtbilder über den türkis gestrichenen Grund.
Und wieder sah C. die Meeresweite vor sich, von der sie sich kaum hatte trennen können. Bis zur Dämmerung hatte sie, zusammen mit einem still lesenden Paar, auf der sonst gänzlich verlassenen Terrasse eines Straßencafés gesessen, das sachte Schürfen und Schleifen der Brandung unter sich.
Gegen Abend aber war mit der sinkenden Sonne das Blau immer sprechender geworden, zusammen mit dem glühenderen Sand, als stiege der Geist des Meeres erst jetzt aus der Tiefe, wo er geruht hatte, zur Oberfläche hoch und ein kleines Stück an das ihm angetraute Land, Festland - das unerheblicher wurde vor von Augenblick zu Augenblick, angesichts der Meeresbläue, der nachdunkelnden, wegdämmernden ...
C. richtete sich auf, nahm den Fuß vom Geländer - und machte sich gerade noch rechtzeitig aus dem Schußfeld einer Kamera, womöglich hätte sie sonst für eine halbe Ewigkeit neben einer watschligen Amerikanerin auf einem Erinnerungsbild, höchst unerwünschterweise in die Staaten verschleppt, figuriert.
An einer anderen Ecke des Brunnens posierten, mit weißen Sonnenhütchen, zwei Japanerinnen.