Eines Nachts, als sie in ihrem Zimmer eingeschlafen war, den Körper
wie immer zum Schutz vor Mückenstichen mit Zitronengrasöl eingerieben, wurde sie von einem langen männlichen Pfiff geweckt. Was war das?
Es pfiff weiter, jedes Mal länger, mit einer schmerzlichen Beharrlichkeit.
»Er ruft eine Frau«, murmelte sie.
Und der Mann pfiff und pfiff:
»Sie kommt nicht.«
Marthe drehte sich im Bett um, legte sich der Breite nach hin, um etwas Kühle zu finden, und schlief mit dem Satz von Marceau im Ohr wieder ein: »Im Sommer schlafe ich nackt, ohne Laken oder Decke.«
Am nächsten Abend dasselbe schrecklich schrille Pfeifen. Eigenartig, dachte sie und fiel wieder in den Schlaf. Doch in der letzten Nacht, die sie in La Farloude verbringen sollte, horchte sie genauer auf diesen Ruf.
Er hatte es geschafft, ihre Gleichgültigkeit zu durchbrechen. Sie lauschte. Der Mann pfiff, angsterfüllt, flehend. Er schien vor dem Fenster zu stehen, auf der anderen Straßenseite oder vielleicht sogar ganz nah auf dem Trottoir. Aber niemand antwortete.