Er war die Graue Eminenz in Adenauers Kabinett, heute ist er fast vergessen: Hans Maria Globke. Als Staatssekretär im Kanzleramt zog er im Hintergrund die Fäden, baute das Palais Schaumburg zur Machtzentrale aus und bestimmte die Personalpolitik. Globke kontrollierte die Finanzen der CDU, half beim Aufbau der Geheimdienste und holte einige von Hitlers Generälen in die Führungsspitze der Bundeswehr. Derselbe Hans Globke hatte als Ministerialbeamter den Nationalsozialisten gedient, einen juristischen Kommentar zu den 'Nürnberger Rassegesetzen' verfasst und gleichzeitig als gläubiger Katholik die Kirche mit wichtigen Informationen versorgt. Allen späteren Anfeindungen zum Trotz hat Adenauer seinen engsten politischen Vertrauten beschützt und ihn auch vor einem Auftritt als Zeuge im Jerusalemer Prozess gegen Adolf Eichmann, den Organisator des Holocaust, bewahrt. Jürgen Bevers untersucht die ungewöhnliche Karriere Globkes und fragt nach den Ursachen für sein scheinbar widersprüchliches Handeln in der Nazi-Zeit und die einmalige Machtstellung in der Adenauer-Ära. Entstanden ist so eine kritische Studie über den legendären Staatssekretär wie auch über die Anfänge der Bundesrepublik.
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Illustrationen
2 schw.-w. abb.
2 schw.-w. Abb.
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 13.5 cm
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ISBN-13
978-3-86153-518-8 (9783861535188)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Jahrgang 1946, Jurastudium in Köln sowie Studium der Medienwissenschaften, Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte in Köln und Osnabrück, seit 1976 Film- und Fernsehkritiker, 1981-1985 freier Journalist und Redakteur für Zeitungen und Zeitschriften, seit 1985 freier Rundfunkjournalist. Aktuelle Politik- und Kulturberichterstattung sowie Features für Hörfunk und Fernsehprogramme verschiedener ARD-Sender, vor allem für den WDR und Arte.