Das in der Universitätsbibliothek Gießen als Codex 660 aufbewahrte Evangeliar entstand im späten 10. Jahrhundert in einem Kölner Skriptorium, aus dem auch andere Prachthandschriften in Mailand, Paris, Darmstadt, Köln, Naumur und Stuttgart erhalten sind. Diese werden in der Forschung als "Malerische Gruppe" zusammengefasst und bilden den Höhepunkt ottonischer Buchmalerei in Köln und weit darüber hinaus.
Der vorliegende Band untersucht das von der Forschung bisher kaum beachtete Gießener Evangeliar erstmals umfassend und ordnet es sowohl kunsthistorisch als auch historisch ein. Somit gelingt eine Neubewertung der wahrscheinlich im Kloster St. Pantaleon in Köln zur Zeit von Kaiserin Theophanu innerhalb weniger Jahre entstandenen "Malerischen Gruppe", die deutlich früher als in der älteren Forschung vermutet datiert. Sie steht zeitlich auf einer Stufe mit der Buchmalerei der Trierer Egbert-Werkstatt sowie der Reichenauer Buchmalerei des 10. Jahrhunderts. Der internationale Autorenkreis verbindet in diesem Band vielfältige Methoden zu neuen Ergebnissen über die ottonische Buchmalerei, die gerade in Köln mit ihren expressiven Formen, impressionistischem Farbauftrag und ihrem Erfindungsreichtum eine besondere Modernität aufweist.
Mit Beiträgen von Olaf Schneider, Klaus Gereon Beuckers, Ursula Prinz, Doris Oltrogge, Robert Fuchs, Vivien Bienert, Matthias Schrör, Jens Lieven, Joshua O'Driscoll, Beate Braun-Niehr, Fabricio Crivello, Elisabeth Luger-Hesse, Eliza Garisson, Jochen Hermann Vennebusch und Markus Späth.
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Illustrationen
Maße
Höhe: 24.5 cm
Breite: 17.5 cm
Dicke: 3.1 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-52487-6 (9783412524876)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Klaus Gereon Beuckers hat den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel inne.
Ursula Prinz ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kunstgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Beiträge von
Klaus Gereon Beuckers hat den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel inne.
Ursula Prinz ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kunstgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Markus Späth ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Universität Gießen.
Vivien Bienert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Malerei des Spätmittelalters, Handschriftenkunde sowie mittelalterliche Kunst aus Frauenkonventen.
Jens Lieven studierte Geschichte des Mittelalters, Geschichte der Neuzeit und deutsche Literatur in Duisburg, Essen und Freiburg sowie Archivwissenschaften in Potsdam. Er wurde mit einer Arbeit über die Erinnerungskultur der Grafen von Kleve und Geldern im hohen Mittelalter 2006 in Essen promoviert und ist seit 2007 als Dozent für die Geschichte des frühen und hohen Mittelalters und historische Hilfswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören neben der allgemeinen Geschichte des Mittelalters, soziale Gruppen in der Ständegesellschaft, Mönchtum und monastische Reformen, mittelalterliche Geschichtsschreibung, mittelalterliches Gebetsgedenken, Formen mittelalterlicher Herrschaftsrepräsentation und die Geschichte des Rhein-Maasraums.
Jochen Hermann Vennebusch ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter im Exzellenzcluster 2176 Understanding Written Artefacts an der Universität Hamburg, er wurde 2020 mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Hamburg promoviert.
Sonstige Urheber
Markus Späth ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Universität Gießen.