Reisen - Entdecken - Sammeln

Rezensionen / Stimmen

Der Band von Bernhardt und Scheffler nimmt sich der ethnographischen Sammlungen in der Region Westfalen-Lippe an. Diese Sammlungen entstanden ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und sind - so die These der beiden Herausgeber - im Zusammenhang mit Kolonial- und Missionsgeschichte zu begreifen. Der Band bietet teilweise eine faszinierende Lektüre, fantastisches Bildmaterial und ist für alle, die sich mit dem Themenkomplex »Sammlungsentstehung und museale Repräsentation« befassen, unverzichtbar.
Anna Schmid, in: Museum Professionals + Virtual Library Museen 2.4.2002

Der Leser erfährt in diesem ansprechend gestalteten und mit zahlreichen Abbildungen versehenen Buch von Reisenden und ihren Souvenirs, von europäischen Pflanzern und Administratoren in den Kolonien und ihren Sammlungen, von Missionaren, Diplomaten und Kolonialbeamten und von dem, was sie in die Heimat mitgebracht haben. Zugleich wird er darüber informiert, wie in Briefen, auf Fotografien und Postkarten den Daheimgebliebenen Bilder der fremden Welten vermittelt wurden. Das Buch ist ein willkommener Beitrag zur Geschichte von ethnografischen Museen und ethnografischem Sammeln.
Anne Dresbach, in: sehepunkte 2, 2002

»Reisen - Entdecken - Sammeln« ist der Titel des Ausstellungs- und Buchprojektes, das die Geschichte der völkerkundlichen Sammlungen in Westfalen und Lippe thematisiert. Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden hier Ethnographica, d.h. Haushaltsgeräte, Waffen, rituelle und andere Gegenstände aus den überseeischen Kontinenten zusammengetragen. Viele Stadt- und Heimatmuseen der Region verfügen über solche Sammlungen. Ausgehend von den Gegenständen anderer Kulturen öffnet sich der Blick auf die sich aneignende, d.h. die eigene europäische Kultur. Der vorliegende Band gibt an zahlreichen Stellen auf verschiedenen Ebenen Auskunft über das Verhältnis des Eigenen zum Fremden. Er ist lesenswert und aufwendig gestaltet. Abgerundet wird der Band durch einen 28-seitigen Farbteil.
Matthias Dudde, in: Westfälische Forschungen 52, 2002