Ernst Benkard das Selbstbildnis vom 15. bis zum Beginn des 18. Jahrhundert

Das vorliegende Sauersche Prachtwerk und Künstlerbuch-Werk der bildenden Kunst, es enthält eine Serie mit 71 fotografischen Selbstporträts, ein kurzes Video, einen Vortrag mit dem Titel menschlich und nicht zuletzt ein Portefeuille eigener Selbstbildnisse. Besonders anregend fand ich bei 37 Porträts, im Benkardschen Werk, die Möglichkeit auf leeren Seiten, freie, zeichnerische Umsetzungen zum Beispiel von Botticelli, Perugino, Dürer und anderen anzuwenden. Insgesamt entstand ein umfangreiches Kulturwerk/Sauersches Malerbuch unter Einbezug und Grundlage des schönen Kunstwissenschaftliches Bildwerks von Ernst Benkard, geschrieben aus der Sicht des 19. Jahrhunderts. Ich überführe das von Benkard gewählte Verfahren wissenschaftlicher Reprise in zeitgenössische Dialektik, dessen exemplarische Denkformen das Handeln und fühlbar machen von Physiognomie am eigenen Objekt, in vielfachen Mustern und Streifzügen durch unbekannte Räume dokumentiert.
Mit meinen Erweiterungen in unser Jahrhundert, das noch unausgegoren zwar, wie in fast allen zurückliegenden Dekaden, uns heute ungeklärt und hohl erscheinen mag, bietet dieses Buchwerk in geballter Form Öffnungen in unsere Zeit. Das Selbstbildnis vom 15. bis zum Beginn des 18. Jahrhundert wird als Faksimile in hoher Auflösung als wichtiges Dokument des beginnenden 20. Jahrhunderts aus der Sicht des Kunsthistorikers Benkard komplett wiedergegeben und verschmilzt mit meiner Dokumentation.
Ich verstehe unter "lebensvoller" Dokumentation, das originäre eigene Sein ungesucht herstellen. Picasso prägte den Satz "Ich suche nicht, ich finde". Für mich gilt: "ich suche und ich finde, das mich Betreffende als mögliche innere und äußere Form, das Überschreiten eigener Begrenzungen, "bis zu einem gewissen Grad". Beckett. Meine Physiognomie ist nicht nur Gesicht, Larve, Körper, Stoff, Raum es ist Landschaft eine Gesamtheit von Erscheinen einerseits, Verschwinden andererseits, mit all seinen Schwächen und Stärken und seinen, unsichtbaren Verbindungen, die im Grunde Hauptstränge bilden, die im hier und jetzt nach Präsenz und Verräumlichung streben. Wenn Joseph Beuys davon spricht, er sei ein Sender, so gibt es, ähnlich wie in den Feldern digitaler Vernetzungen 3 Poole im Austausch von substanziellen Information; die das sind: Eingang (Empfänger); Ausgang (Sender) und den so genannten Rückkanal, in dem alles "Überschüssige", erneuter Verwertung zugeführt wird. Mit anderen Worten, alles was ist, ist zuallererst Möglichkeit. Wenn der bekannte Künstler Jawlensky von "Innerer Notwendigkeit" (des Künstlers) spricht, so habe ich zu konstatieren, dass diese innere Notwendigkeit, Grundlage aller Seinsformen, bis in den mineralischen Bereich hinein ist. Dieses zu erkennen, ist auf Grund seiner Einfachheit für sehr viele Menschen unmöglich und damit nicht existent, mit seinen leicht erkennbaren Folgen. Die althergebrachte Weise vom so genannten Geist, auch Weingeist, Geistlichkeit, Schnäpse und Bier, fallen unter diese Geisterhaften Begriffswelten, bis hin zu den Vorstellungen eines Lebens nach dem Tode. Diese Trennung,- hier Natur, dort Geist,-hier Herrschaft, dort Nachgiebigkeit,- hier das männliche Prinzip,- dort das so genannte Weibliche, ist vorrangig den dringend zu reformierenden Lehren der Kirchen geschuldet. Dieser Ungeist der sich als Überbau längst entschwundener Welten noch immer behauptet, sollte dringend ersetzt werden, durch Wahrhaftigkeit und durch intelligentes Handeln. Des Menschen Natur ist, wie oben festgestellt in seinen Abgründen unsichtbar, das Großhirn steuert und Menschen verlieren sich, an statt sich zu finden. Alleine die Intelligenz des Menschen, die Entwicklung seiner extremen Sprachenvielfalt, die auch dann, wenn sie so genannter "rein technischer Natur" sind, "Mutter" Natur geschuldet und in gar keinem Falle Jesus Christus oder anderen Göttern. Wenn ich sage, "Die Kirche muss den Menschen dienen", so dienen Menschen sich selbst und handeln mit einem Atem, wie ein lebendiges System. Ihr Handeln ist Finden ist Werden und Vergehen.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/das-bin-ich-das-gesicht-in-der-kunstgeschichte-12034608.html