Die prozessuale Umsetzung der erweiterten Tatbestände von Risikoeinheiten (§ 19 Abs. 2 KWG) stellt für die Kreditüberwachung, Kreditrisikosteuerung und nicht zuletzt bei internen und externen Prüfungen ein zentrales Thema dar. Während in früheren Jahren nur in sehr seltenen Fällen wechselseitige fi nanzielle Abhängigkeiten bestanden, sind nunmehr bereits bei einseitigen Abhängigkeiten für Zwecke der §§ 10, 13, 15, 18 KWG Risikoeinheiten abzubilden. Vor allem wenn ein Kunde keine Kontrolle über einen anderen ausübt, ist ein Institut zu einer Prüfung eventueller einseitiger wirtschaftlicher Abhängigkeiten verpfl ichtet. Für Neugeschäfte inkl. Prolongationen sind diese Prüfungen seit 01.01.2011 mit abgestuften Prüfungspfl ichten durchzuführen, der Altbestand war bis zum 01.01.2012 komplett nach zusätzlichen Risikoeinheiten abzuarbeiten und hinsichtlich auch des Nichtbestehens von Risikoeinheiten sauber zu dokumentieren. Die hierfür erforderlichen Informationen bzw. Unterlagen sind jedoch insbesondere im Falle einer fehlenden direkten Kundenbeziehung in vielen Fällen schwierig einzuholen. Daneben wird das Thema der positiven Kenntnis über Risikoeinheiten teilweise unterschätzt (u.a. unscheinbare Angaben im Rating oder in Beraterdokumentationen). Im Rahmen der internen Kreditrisikosteuerung muss sich jedes Haus zudem die Frage stellen, ob es sein Konzentrationsrisiko für Zwecke einer Prozesseffi zienz durch eine einheitlich weite Bildung von Risikoeinheiten bewusst überzeichnet und damit die Bindung von Risikodeckungspotenzial in Kauf nimmt oder ob aufsichtsrechtliche und interne Risikoverbünde teilweise auseinander laufen. Zum 01.01.2013 wird die Prozesseffi zienz durch die jetzt enger defi nierten Kreditnehmereinheiten für Millionenkredite (§ 14 KWG) und den damit auseinander laufenden Defi nitionen von Kreditnehmer-/Risikoeinheiten stark belastet. Diese und viele weitere Fragen werden im vorliegenden Werk aus Sicht der Kredit-, Steuerungs- und Prüfungspraxis sehr anschaulich und auf Basis zahlreicher Beispiele sowie Prozess-/Prüfchecklisten behandelt.
Das Schweitzer Vademecum ist ein renommierter Fachkatalog, der speziell die relevanten Angebote für juristisch und steuerrechtlich Interessierte sortiert, aufbereitet und seit über 100 Jahren der Orientierung dient. Das Schweitzer Vademecum beinhaltet Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Loseblattwerke aus dem deutschsprachigen In- und Ausland und ist seit 1997 wichtiger Bestandteil des Schweitzer Webshops.
Produkt-Info
Auflage
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
ISBN-13
978-3-943170-14-6 (9783943170146)
Schweitzer Klassifikation
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Vorwort der betreuenden Herausgeber
A. Kreditnehmereinheiten/Risikoeinheiten im Überblick
I. Übersicht über die Integration der Vorschriften zur Bildung von Kreditnehmereinheiten in die aufsichtsrechtlichen Anforderungen
II. Die Zusammenfassungstatbestände zur Bildung von Kreditnehmereinheiten/Risikoeinheiten im Überblick
1. Beherrschungstatbestände
1.1. Erste Alternative: Konzern
1.2. Zweite Alternative: Gewinnabführungsvertrag
1.3. Dritte Alternative: Mehrheitsbesitz
2. Haftungsrechtliche Verbindungen
3. Risikoeinheiten
4. Ausnahmebestimmungen und Widerlegungsmöglichkeiten
B. Umsetzung einer prozessintegrierten Kreditnehmereinheitenbildung
I. Notwendigkeit des fachübergreifenden Zusammenwirkens
1. Aufsichtsrechtliche Anforderungen
2. Betriebswirtschaftliche Anforderungen
II. Organisatorische Handlungsfelder bei der Bildung von Kreditnehmereinheiten
III. Prozessintegrierte Kreditnehmereinheitenbildung
1. Kreditnehmereinheiten im Prozess der Beratung
2. Kreditnehmereinheiten im Prozess der Kreditgewährung
3. Kreditnehmereinheiten im Prozess der Kreditweiterbearbeitung
4. Kreditnehmereinheiten im Prozess der Groß-und Millionenkreditüberwachung und -anzeige
5. Kreditnehmereinheiten im Prozess der Problemkreditbearbeitung
6. Besonderheiten und Erfahrungen bei der Umsetzung der »neuen Kreditnehmereinheit nach § 19 Abs. 2 Satz 6«
7. Kreditnehmereinheiten - Bestandteil der internen Qualitätssicherungssysteme
8. Zusammenfassung der Anforderungen an den Gesamtprozess und die schriftlich fixierte Ordnung
9. Checklisten - effizienter Einsatz zur Wissensfestigung und Prozessunterstützung
9.1. Umfangreiche Wissens- und Revisionscheckliste Unternehmensverbindungen
9.2. Umfangreiche Wissens- und Revisionscheckliste Personenverbindungen
9.3. Praxisorientierte prozessunterstützende Checkliste - Beherrschung
9.4. Praxisorientierte prozessunterstützende Checkliste - wirtschaftliche Abhängigkeit
C. Ausblick auf die Neuerungen zum »dreigeteilten Kreditnehmereinheitenbegriff« 2013
I. Kreditnehmereinheiten im Großkreditregime nach CRR-E
II. Kreditnehmereinheiten nach § 19 Abs. 2 KWG-E in Anwendung auf die Millionenkreditbestimmungen
III. Kreditnehmereinheiten nach § 19 Abs. 3 KWG-E in Anwendung auf die Bestimmungen für Organkredite und Offenlegung
IV. Zusammenfassung der wesentlichen Änderungen
V. Bankindividuelle Umsetzungsaufgaben
D. Risikoeinheit nach § 19 Abs. 2 KWG aus Sicht der Kreditrisikosteuerung
I. Einleitung
II. Determinierung der Adressrisiko-Steuerungseinheit
III. Einordnung der ARSE in den aufsichtsrechtlichen Meldeprozess
IV. Der Prozess der Limitallokation unter Berücksichtigung der Adressrisiko-Steuerungseinheit
V. Maßnahmen zur Implementierung der Adressrisiko-Steuerungs-Einheit
VI. Zusammenfassung und Fazit
E. Interne Revision/Identifizierung von Zusammenrechnungstatbeständen zur Bildung von Risikoeinheiten gem.
§ 19 Abs. 2 Satz 6 KWG/Prüfungsanforderungen und -ansätze
I. Prüfungsanforderungen zur Identifizierung von Risikoeinheiten nach der Neufassung des § 19 Abs. 2 KWG
1. Prüfungsrelevante Neuerungen bei der Bildung der Risikoeinheit
2. Checkliste Neuerungen § 19 Abs. 2 KWG
II. Prüfungserfahrungen der Internen Revision aus der Begleitung des Umsetzungsprojektes (Ableitung von Prüfungsansätzen)
1. Grundlagen der Projektrevision/Projektbegleitung
2. Checkliste Prüfungsansatz der Projektrevision/Projektbegleitung
3. Themenstellungen aus der Erfahrung des Umsetzungsprojektes
III. Prüfungsansätze der Internen Revision
1. Grundlagen der Funktions- und Systemprüfung
2. Funktions- und Systemprüfungen
3. Definition Systemprüfungen
4. Prüfungsziele
5. Definition Funktionsprüfung
6. Spezielle Fragestellungen zum § 19 Abs. 2 KWG
7. Systemaufnahme zur Kreditnehmereinheitenbildung
8. Prüfung der Validierung der definierten Schwellenwerte im Rahmen der Systemprüfung
9. Vorteile von Einzelfallprüfungen
10. Inhalte von Einzelfallprüfungen
11. Prüfungsschritte zur Identifizierung von Abhängigkeiten
12. Privatkunden
13. Gewerbekunden
IV. Ausblick
F. Externe Revision/Die Neufassung der Kreditnehmereinheit/ Risikoeinheit nach § 19 Abs. 2 KWG - Prüfungsanforderungen
I. Einleitung
II. Prüfungsgrundlagen
1. Jahresabschlussprüfungen
1.1. Gesetzliche Vorschriften
1.2. Vorschriften aus der Prüfungsberichtsverordnung (PrüfbV)
1.3. Prüfung der Adressenausfallrisiken und des Kreditgeschäfts von Kreditinstituten (IDW PS 522)
1.4. Prüfung von Dokumentationspflichten nach Rundschreiben 8/2011
2. Sonderprüfungen
III. Prüfungsansätze
1. Aufbauprüfung
2. Funktionsprüfungen
3. Einzelfallprüfungen
IV. Herausforderungen und Erfahrungen
1. Prinzipien der Prüfungsberichtsverordnung
2. Potentielle Prüfungsschwerpunkte zur CRD II-Umsetzung
3. Potentielle Prüfungsschwerpunkte zur CRD IV-Umsetzung
3.1. Gruppe verbundener Kunden und Kreditnehmereinheitenbegriff nach künftiger Rechtslage
3.2. Überblick über weitere vorläufige Änderungen aus CRR-E/CRD IV-UmsG
4. CRD II und CRD IV - übergreifende Prüfungsaspekte
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis