Erst vor wenigen Jahren haben Museen in Deutschland begonnen, ihre Geschichte während des Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Ein übergeordneter Blick auf Funktionsweisen, Entwicklung und Relevanz der Institution Museum im »Dritten Reich« steht noch aus. Der Band, der die Ergebnisse einer internationalen Tagung der Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte e.V. und des Deutschen Historischen Museums in Berlin im Juni 2013 präsentiert, ermöglicht erstmals eine grundsätzliche Annäherung, unter Einbeziehung unterschiedlicher Museumstypen und -kontexte in verschiedenen deutschen Regionen bis in die okkupierten Gebiete hinein. Gefragt wird nach Veränderungen in der Personal-, Sammlungs-, Ausstellungs- und Vermittlungspolitik, aber auch nach der Organisation und internationalen Rezeption des deutschen Museumswesens in der NS-Zeit. Bewusst facettenreich entsteht so ein neues, vielschichtiges Bild von der Rolle der Museen im Nationalsozialismus zwischen Anpassung und Widerstand, ideologischer Instrumentalisierung und der Suche nach Freiräumen.
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Illustrationen
103 s/w-Abb., 103 Illustration(en), schwarz-weiß
Maße
Höhe: 24.2 cm
Breite: 17.3 cm
Dicke: 3.2 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-22408-0 (9783412224080)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Dr. Tanja Baensch studierte Kunstgeschichte und Französisch in Göttingen, Caen/Normandie und Berlin. In verschiedenen Berufsstationen arbeitete sie an der Universität und am Museum. Derzeit steht sie am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris unter Vertrag.
Dr. Kristina Kratz-Kessemeier arbeitet als freie Historikerin und Kunsthistorikerin in Berlin. In zahlreichen Projekten und Publikationen hat sie sich v.a. mit der Geschichte staatlicher Kunstpolitik und der Institution Museum im 20. Jahrhundert beschäftigt.
Dorothee Wimmer ist Vorsitzende der Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte und leitet das Forum Kunst und Markt am Fachgebiet Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin.
Beiträge von
Christina Kott ist Dozentin für deutsche Sprache und Landeskunde an der Université Panthéon-Assas Paris 2. Sie forscht zum Umgang mit Kunst- und Kulturerbe in Kriegs- und Besatzungssituationen im 20. Jahrhundert und zur transnationalen Museumsgeschichte.
Raphael Gross ist Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum und Professor an der Universität Leipzig. Von April 2015 bis April 2017 war er Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur.
Susanne Hehenberger ist Historikerin in Wien, seit 2009 arbeitet sie als Mitglied der Kommission für Provenienzforschung im Kunsthistorischen Museum.
Petra Winter ist stellvetretende Leiterin des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin.