1 - Vorwort [Seite 6]
2 - Inhalt [Seite 8]
3 - 1 Einleitung [Seite 14]
3.1 - 1.1 Entwicklungsgeschichte [Seite 14]
3.2 - 1.2 Begriffsklärungen [Seite 16]
3.3 - 1.3 Inhalt und Aufbau des Buches [Seite 20]
4 - 2 Grundlagen [Seite 22]
4.1 - 2.1 Wikis [Seite 23]
4.2 - 2.2 Weblogs [Seite 31]
4.3 - 2.3 Social Bookmarking [Seite 39]
4.4 - 2.4 Social Tagging [Seite 52]
4.5 - 2.5 Podcasting [Seite 64]
4.6 - 2.6 Newsfeeds und Newsaggregatoren [Seite 70]
4.7 - 2.7 Communities und soziale Netzwerke [Seite 77]
4.8 - 2.8 Social-Networking-Dienste [Seite 84]
4.9 - 2.9 Technische Aspekte von Social Software [Seite 91]
5 - 3 Social Software als Treiber für Veränderungen in Unternehmen [Seite 98]
5.1 - 3.1 Bewusster Umgang mit elektronischen Medien in Unternehmen [Seite 100]
5.2 - 3.2 Produktivität von Wissensarbeitern [Seite 112]
5.3 - 3.3 Zum Einsatz von Wissenscommunities in der Medienbranche [Seite 126]
5.4 - 3.4 Alumnimanagement mit Social-Networking- Plattformen [Seite 138]
5.5 - 3.5 Crowdsourcing [Seite 145]
5.6 - 3.6 GeoWeb-Anwendungen in Tourismus und Freizeit [Seite 155]
5.7 - 3.7 Der Weg zum eigenen Unternehmenswiki [Seite 164]
6 - 4 Konkrete Anwendungen [Seite 176]
6.1 - 4.1 Wissensmanagement mit Social Software in der Managementberatung [Seite 177]
6.2 - 4.2 Ein Wiki als Intranet bei PSI [Seite 190]
6.3 - 4.3 Unternehmensinterner Multiblog der Namics AG [Seite 200]
6.4 - 4.4 Globale Mitarbeiter-Weblogs bei der Siemens AG [Seite 212]
6.5 - 4.5 Wikis und Weblogs bei Sun Microsystems [Seite 223]
6.6 - 4.6 Das IntraWeb 2.0 bei cablecom [Seite 234]
6.7 - 4.7 Podcasts in der Vertriebsschulung bei Opel [Seite 247]
6.8 - 4.8 Alumni-Management über eine Social- Networking-Plattform bei IBM [Seite 257]
7 - 5 Visionen und Trends [Seite 268]
7.1 - 5.1 Untersuchung virtueller Informationsräume auf Basis der Netzwerkanalyse [Seite 269]
7.2 - 5.2 Unternehmenslandkarte 2.0: Geschäftsdatenanalyse mit Social Software [Seite 280]
7.3 - 5.3 Virtuelle Welten als neues Medium zur Kommunikation und Weiterbildung [Seite 288]
7.4 - 5.4 Social Semantic Web [Seite 294]
8 - Glossar [Seite 304]
9 - Autorenverzeichnis (alphabetisch) [Seite 308]
10 - Literaturverzeichnis [Seite 316]
11 - Index [Seite 346]
2 Grundlagen (S. 9)
Das folgende Kapitel führt in die Grundlagen der Social Software ein. Auf den Social- Software-Begriff als solchen wurde ja bereits im vorhergehenden Kapitel ausführlicher eingegangen. Hier folgend stehen nun konkrete Anwendungen im Blickpunkt. Dazu zählen beispielsweise Weblogs, Wikis und Social-Networking-Plattformen. Während bei Weblogs die Kommunikation zwischen Personen und Personengruppen im Mittelpunkt steht, fördern Wikis die Zusammenarbeit und die gemeinschaftliche Erstellung von Inhalten. Social-Networking-Plattformen ermöglichen vor allem die Vernetzung von Personen.
Social- Networking-Plattformen werden vor allem eingesetzt, um bestehende Kontakte aufrechtzuerhalten oder um Experten zu suchen. Darüber hinaus bietet die Social Software unterschiedliche Möglichkeiten der persönlichen Informationssammlung mit Hilfe von Newsfeeds und Newsaggregatoren und der nutzerbasierten Informationsklassifikation in Form von Lesezeichen und Referenzen (Social Bookmarking) bzw. von Web-Inhalten wie beispielsweise Photos und Weblogs (Social Tagging).
Zu den verfügbaren Inhalten zählen zunehmend Videos, die in Form von Podcasts den Nutzern bereitgestellt werden. Jeder einzelne Bereich wird in einem gesonderten Abschnitt in diesemKapitel eingeführt. Den erwähnten Anwendungen ist gemein, dass sich aufgrund der menschlichen Aktivitäten (virtuelle) Gemeinschaften oder soziale Netzwerke im Web bilden können. Die Bedeutung dieser Gemeinschaften und der sozialen Netzwerke werden in diesem Kapitel ebenfalls herausgearbeitet. Abschließend wird dann noch kurz auf die technischen Aspekte von Social Software eingegangen.
2.1 Wikis
Claudia Müller, Norbert Gronau
Wikis sind ein Web-basiertes Autorenwerkzeug, um kollaborativ Inhaltssammlungen zu erstellen. Sie basieren auf dem Hypertext-Prinzip. Das erste Wiki wurde 1995 entwickelt und in Anspielung an das World Wide Web (WWW) und die hawaiianische Bezeichnung „wiki wiki" für „schnell" das WikiWikiWeb genannt. Die Idee hinter dieser Entwicklung war „the simplest online database that could possibly work" aufzubauen [vgl. Leuf und Cunningham 2001]. Daher ist auch die technische Realisierung dieser Software recht einfach. Es handelt sich um eine serverseitig interpretierte Skriptsprache (z.B. PHP, Perl). Die Inhalte sind entweder in einer gesonderten Datei oder in einer Datenbank, je nach verwendeter Wiki- Software, gespeichert.
Das bekannteste Beispiel eines Wikis ist das im Jahr 2001 gegründete Wikipedia-Projekt11, in welchem eine frei verfügbare Online-Enzyklopädie aufgebaut wird. Dieses Projekt wird zwar von manchem auch als der „größte Schmierzettel" der Welt bezeichnet [vgl. Möller et al. 2006], aber mittlerweile ist Wikipedia in 79 Sprachen verfügbar. Die deutsche Sprachversion ist die zweitgrößte neben der englischen und umfasste im Januar 2008 rund 700.000 Artikel.
Der Erfolg dieses Konzepts wurde unter anderem anhand des Vergleichs der Wikipedia mit der Encyclopaedia Britannica durch das Magazin Nature untersucht [vgl. Giles 2005]. Es wurden 42 Artikel aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen von Experten geprüft. In beiden Enzyklopädien konnte die gleiche Anzahl an schwerwiegenden Fehlern gefunden werden. Insgesamt aber wies die Encyclopaedia Britannica weniger Faktenfehler, Auslassungen und missverständliche Formulierungen auf. Trotzdem: die Wikipedia, als ein auf freiwilliger Arbeit begründetes Projekt, gilt als die mittlerweile meistgenutzte Referenz in diesem Bereich.Auch bei Vergleichen der Wikipedia mit dem Brockhaus [vgl. u.a. Güntheroth 2007, Wiegand 2007, S. 137] wurde die Qualität der nicht expertenbasierten Wissenssammlung höher eingestuft.