Eine Kindheit im Ziegenlederzelt, umgeben von Bergen und Wüste. Schafe als
Gefährten. Nicht hinterfragte Gesetze als Norm.
Jbara lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem winzigen, ärmlichen
Dorf und rechtet mit Allah, ihrem zugleich einzigen Vertrauten. Die Freiheit
fährt zweimal pro Woche im Bus vorbei, doch eines Tages fällt - Allah sei Dank
- ein rosa Koffer mit Rollen vom Gepäckdach herunter. Jbaras Aussteuer für
ein neues Leben, das sie sich unter vielen Opfern und mit Einsatz ihres Körpers
erkämpfen wird. Aus Jbara wird Scheherazade, aus Scheherazade schließlich
Khadija. Sie verliert ihre Unschuld, ihre Heimat und zwei Zähne, doch nie ihren
derben Humor und den Glauben an Gott.
Azzeddines Debüt ist ein tabuloser Monolog, das zornig- zärtliche Gebet einer
jungen Frau im Maghreb, ein außergewöhnlicher Bildungsroman.
Rezensionen / Stimmen
»Wenn man nichts ist, nicht einmal ein Dienstmädchen,
dann muss man sich durchschlagen, sich eine eigene Moral erfinden,
um existieren zu können. Jbara ist eine wirkliche Feministin,
die sich weigert, aufzugeben und sich zu unterwerfen.«
Jean-François Chalot, Critiques libres
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-8031-3248-2 (9783803132482)
Schweitzer Klassifikation
Saphia Azzeddine, 1979 in Agadir, Marokko, geboren, zog
mit neun Jahren nach Frankreich. Sie studierte Soziologie,
verbrachte ein Jahr in Houston, arbeitete als Diamantschleiferin
in Genf und etablierte sich dann als Drehbuchautorin
und Schriftstellerin. Ihr erster Roman "Zorngebete"
wurde bereits als Theaterstück inszeniert und ins Spanische,
Italienische und Schwedische übersetzt. Die Verfilmung
ihres zweiten Romans "Mein Vater ist Putzfrau" war
auch in den deutschen Kinos zu sehen.