Asbest

Seit dem Erscheinen des Berichtes des Umweltbundesamtes "Umweltbelastungen durch Asbest und andere faserige Feinstäube" vor 10 Jahren sind zahlreiche Herstellungs- und Verwendungsbeschränkungen erlassen worden, um die Exposition der Bevölkerung mit krebserzeugenden Fasern zu vermindern. Der vorliegende Bericht "ASBEST - Baustoff, gesundheitliches Risiko" beschreibt den aktuellen Wissensstand zur Asbestproblematik und die gesundheitlichen Auswirkungen von Asbest in einer ausführlichen Darlegung. Darüber hinaus zeigt die Ausarbeitung, daß während der zurückliegenden Jahre wesentliche Erfolge bei der Verringerung der Asbestbelastung in der Umwelt und am Arbeitsplatz erzielt worden sind. Der Rückgang des Asbestverbrauchs in den alten Bundesländern im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts ist auf einen umfassenden Ersatz von Asbest in den meisten Anwendungsbereichen zurückzuführen. Es ist zu erwarten, daß der Substitutionsprozeß auch bei den noch verbleibenden Produktgruppen mit Asbestanwendung in wenigen Jahren abgeschlossen sein wird. Asbestbelastungen sind daher heute im wesentlichen auf in der Vergangenheit verbaute oder eingesetzte asbesthaltige Produkte zurückzuführen. Zukünftiger Handlungsbedarf ergibt sich daher vor allem bei der Klärung der Sanierungsdringlichkeit verwitterter Asbestzementflächen bei der abfallspezifischen Behandlung der in großen Mengen anfallenden asbesthaltigen Produkte und bei der Angleichung der Asbestsubstitution in den neuen Bundesländern an den Stand der alten Länder. An der Erstellung des Berichtes war der Ausschuß für Umwelthygiene der Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Medizinalbeamten der Länder (AGLMB) maßgeblich beteiligt. Die AGLMB hat auf ihrer 147. Sitzung im Juni 1990 diese Schrift ausdrücklich begrüßt und den Ländern empfohlen, sie für die gesundheitliche Bewertung bei Fragen der Asbestproblematik zu verwenden.