Die Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist eine Variante der Fettleber, deren Grundvoraussetzung das Fehlen eines signifikanten Alkoholkonsums ist. Durch die Zunahme an Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 erkrankten Menschen ist die NAFLD zur häufigsten Lebererkrankung geworden. Die Prävalenz in Europa liegt zwischen 20 und 30 %. Die Nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) entwickelt sich durch weitere Schädigungsmechanismen aus der NAFLD. Ein Voranschreiten der NASH führt zu Fibrosen und zu Zirrhosen. Durch die Veränderungen steigt das Risiko für die Entwicklung von Hepatocellulärem Carcinom (HCC).
Zentrales Ziel des Forschungsvorhabens war es, die Entstehung (zeitlich und diätabhängig) o.g. Lebererkrankungen bei der AL-Maus zu untersuchen und mit der C57-Maus zu vergleichen, um somit Rückschlüsse auf den Einfluss genetischer Defekte auf Entzündung und Tumorentstehung zu ziehen.
Die Mäuse wurden nach dem Absetzen mit 21 Tagen in 4 verschiedene Fütterungsgruppen randomisiert. Von jeder Fütterungsgruppe wurden mindestens 13 Tiere abschließend untersucht. Vom Tag des Absetzens bis zum Versuchsende erhielten die Mäuse ihr jeweiliges Futter. Ab der 25. Lebenswoche bis zur 37. Lebenswoche erfolgten die MRT-Untersuchungen alle 4 Wochen in Narkose.
Der Fokus dieser Arbeit lag auf der Quantifizierung des Lebervolumens im MRT, dem Vergleich zum Lebergewicht, Körpergewicht und den Leberfunktionsparametern in den zwei Mausmodellen bei Fütterung verschiedener Diäten. Nach Korrektur eines Ausreißers zeigte sowohl die gemessene GPT eine große bis sehr große signifikante Korrelation zum Lebervolumen (r > 0.7) als auch eine große, signifikante Korrelation (r > 0.5) zum Lebergewicht. Im Gegensatz zur GPT zeigt die GOT hier nur eine kleine, nicht-signifikante Korrelation (r ~ 0.1).
Die Serumhypercholesteinämie zeigte sich bei allen AL-Mäusen unabhängig von der Diät, war jedoch am ausgeprägtesten bei den Tieren auf Westerndiät. Ebenfalls lagen die Triglyceridwerte der AL-Mäuse über dem Niveau der C57-Mäuse.
Beim Lebervolumen zeigte sich der signifikante Einfluss der Diät (p < 0.001) aber nicht der des Genotyps (p = 0.73). Eine Tendenz (nicht signifikant) einer Interaktion zwischen Diät und Genotyp (p = 0.076).
Beim Lebergewicht zeigte sich der signifikante Effekt der Diät (p < 0.001) und des Genotyps (p = 0.002), aber keine Interaktion zwischen Diät und Genotyp (p = 0.33).
Das gemessene Lebervolumen zeigte eine sehr große, signifikante Korrelation (r >0.8) mit dem Lebergewicht und bestätigte die Auswertungsmöglichkeit mit dem MRT. Die klinische 3 T MRT Untersuchung mit passender Spule ist somit gut geeignet um die Leber hinsichtlich Größenänderung zu monitoren.
Die Hautveränderungen bei den AL-Mäusen auf Cholesteroldiät waren teils sehr ausgeprägt, so dass diese Tiere vorzeitig aus dem Versuch genommen wurden.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2022
Justus-Liebig-Universität Gießen
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 21.5 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8359-7025-0 (9783835970250)
Schweitzer Klassifikation