Inhalt
Einleitung
Methodik der Aufstellungsarbeit
Aufstellungsablauf
Die Klärung des Anliegens
Der Aufstellungsprozess
Die Rolle der Stellvertreter
Die Wirkung von Aufstellungen
Die phänomenologische Haltung
In welchem räumlichen Rahmen stellt man am besten auf?
Die Vielfalt der Ebenen
Orte, Plätze, Häuser
Die Suche nach dem richtigen Platz
Warum fühle ich mich nirgendwo zu Hause?
Es zerreißt mich zwischen zwei Wohnsitzen
Meine Wurzeln
Wo ist beruflich mein richtiger Platz?
Ich möchte endlich wieder meinen Platz einnehmen
In welcher Stadt geht es mir und meiner Familie privat und beruflich am besten?
Was hat die Flucht meiner Vorfahren mit mir und meinem Beruf als Immobilienmakler zu tun?
Was ist bei Kauf, Verkauf und Vermietung von Grundstücken, Häusern und Wohnungen zu beachten?
Kauf eines Objektes
Eigentumsverhältnisse und ihr Einfluss auf Objekte
Warum finde ich keine Wohnung?
Hausverkauf
Das geliebte Haus meiner Mutter
Was steht nach dem Hausverkauf für mich an?
Soll ich mein Mietshaus verkaufen oder nicht?
Der letzte Schritt zum Hausverkauf
Woran hängt mein Herz?
Hausverkauf wegen Scheidung
Vermietung
Mein geerbtes Haus lässt sich nur schlecht vermieten
Meine Wohnung findet keinen Mieter
Warum lassen sich meine Praxisräume nicht vermieten?
Rund um Hausbau und Umbau
Ehestreit während der Bauphase
Genius Loci - Der Geist des Ortes
Das »verfluchte« Grundstück
Wie baue ich?
Mein frisch renovierter Altbau
Der Bauplan
Der Architektenentwurf erinnert an ein Gefängnis
Warum drücken mich meine Schulden so stark?
Gesund, glücklich und zufrieden leben und arbeiten
Das Zuhause
Leben im Doppelhaus - woran erinnert die Wohnsituation?
Ich möchte Ordnung schaffen und mich zu Hause fühlen
Wieso fühle ich mich in meinem Haus so unlebendig?
Ich fühle mich nicht zu Hause
Was bedeutet mir mein Bild?
Was hat das Chaos in meinem Arbeitszimmer mit einer früheren Liebe zu tun?
Der ewige Streit mit den Vermietern
Warum ist mein Nachbar so komisch?
Der Geschäftsstandort
Meine Praxis soll wahrgenommen werden
Was stimmt in meinem Restaurant nicht?
Warum kann sich ein Restaurant trotz guter Lage nicht halten?
Was stört den Erfolg?
Woher stammt die Unruhe im Seminarraum?
Was stört die Klarheit im Kursraum?
Körpersymptome in Verbindung mit Orten und Häusern
Alle Angestellten bekommen ähnliche Körpersymptome
Was hat der Platz mit meinem Herzen zu tun?
Die Krankheitsrate im Kindergarten
Das Erbe
Das geerbte Geld zum Wohnungskauf
Ist mein geerbtes Häuschen verhext?
Erbschaft - Warum gibt es so viele Schwierigkeiten beim Hausverkauf?
Besondere Orte
Was geben uns Kraftorte?
Der besondere Platz
Die Kraft des Ortes
Opferplätze - altes Wissen will genutzt werden
Der Geburtsort
Die alten Ereignisse auf dem Platz
Natur
Was will mein Baum?
Der Nussbaum
Leben im Ausland
Wie komme ich gut im Ausland an?
Afrika
Wandlungsmechanismem
Zusammenfassung
Dank
Literaturempfehlungen
Die Autorin
Was hat die Flucht meiner Vorfahren mit mir und meinem Beruf als Immobilienmakler zu tun?
Für Klaus M. sollten die aktuellen Lebensthemen, die für ihn in seiner neuen Wohnung beruflich und privat anstanden, im Rahmen einer Bagua-Aufstellung* (siehe Seite 45) geklärt werden.
Ein aktuelles Thema zeigte sich in seinem Karrierefeld. Hier tauchte der Vater, ebenfalls ein Immobilienmakler, auf. Der Klient war mit ihm beruflich sehr verbunden. Der Vater hatte sich auf Villenobjekte spezialisiert. Klaus M. versuchte, durch besondere berufliche Leistungen die ersehnte Aufmerksamkeit des Vaters zu erlangen.
Im Verlauf der Aufstellung zeigte sich, dass der Vater selbst viel Energie in den Erwerb eines prächtigen Hauses steckte, weil ihn dies auf eine besondere Art mit seinen Ahnen verband und eine Villa für ihn eine Art Schutzfunktion darstellte. Dadurch konnte er seinen Sohn gar nicht richtig wahrnehmen.
Die Vorfahren der Familie hatten durch den Zweiten Weltkrieg große Güter in Pommern verloren. Sie konnten fliehen und so ihr Überleben sichern. Dankbarkeit, dass sie ihr Leben hatten retten können, wurde nicht empfunden. Die Nachkommen hatten die Trauer um das Verlorene und den Groll auf das Zeitgeschehen übernommen.
Sobald diese Trauer und der Groll an die Ahnen zurückgegeben worden waren, konnte der Vater seine Söhne zum ersten Mal ansehen. Er nahm sie richtig wahr, und Klaus M. musste nicht mehr über den Beruf um die Aufmerksamkeit seines Vaters kämpfen. Jetzt war er frei, seinen Lebensweg unbelastet und nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Verlorener Besitz wird noch von Nachfahren betrauert, auch wenn diese den Besitz gar nicht kannten. Manchmal ist ein solcher Verlust auch noch in späteren Generationen die Ursache für die Ruhelosigkeit einzelner Familienmitglieder und deren Unfähigkeit, sich irgendwo zuhause zu fühlen. Die gegenteilige Reaktion, sich nicht oder kaum bewegen zu wollen, bis hin zur Erstarrung, ist auch möglich. Dramatische Fluchterlebnisse können oft auch noch drei oder vier Generationen später Auslöser für Körpersymptome bei Kindern sein. So zeigte es sich in einem Fall, dass die Sprachstörung eines Kindes auf einem übernommenen Trauma einer Urgroßmutter basierte. Sie hatte Entsetzliches auf der Flucht erlebt. Ihr Kind war verhungert. Diese Erfahrung hatte sie sprachlos gemacht.
Nachkommen können manchmal besonders viel Kraft in die Bemühungen stecken, den Verlust vorheriger Generationen wieder auszugleichen. Dies kann zum einen ein Antrieb sein, der besondere Kräfte hervorruft, es kann aber auch irgendwann zu Erschöpfungszuständen führen, weil der Nachfahre keinen Raum hat, eigene Wünsche und Ziele zu erspüren und zu verwirklichen.