Love Matters!

Auf Jowee Omicils neuem Album »Love Matters!« gibt es viel zu entdecken: afrikanische Rhythmen, Melodien von Bach und Mozart, Klangfarben von Thelonious Monk, ein venezolanisches Wiegenlied, Lieder aus Martinique, orientalische und sogar asiatische Spuren, ausgesucht haitianische Erinnerungen an einen »Englishman in New York«, jamaikanische Beats, Funk-Einwürfe à la Miles Davis, die Begeisterung des Gospels und natürlich Ausrufe im unvergleichlichen »BasH!«-Stil Omicils oder als veritabler Rap - alles geschickt gemischt. Man könnte meinen, dass diese Musik keine Identität hat, da sie so unglaublich viele verschiedene Richtungen umfasst. Aber tatsächlich sieht so das Porträt Jowee Omicils aus, eines Musikers
in ständiger Bewegung mit einem ungeheuren Appetit auf Neues. Omicil spricht viele Sprachen und spielt genauso viele Instrumente - bevorzugt aber das Saxofon. Als Sohn haitianischer Emigranten wuchs er in Montréal auf. Er begann Saxofon in der Kirche zu spielen, an der sein Vater Pfarrer war, bevor er am Berklee College of Music in Boston studierte. Er zog dann nach New York, holte sich Rat bei Ornette Coleman oder spielte in Roy Hargroves Band RH Factor.
Nach Stationen in Haiti und Panama ließ er sich in Paris nieder, nachdem er beim Label Jazz Village unterschrieben hatte. Allerdings, »niedergelassen« ist nicht der ganz passende Begriff, um Jowee Omicils »Bewegungsprofil« zu beschreiben, dafür bräuchte man wohl ein Navigationssystem .