Schweitzer Fachinformationen
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Als Radiologe kommen Sie nicht um die Thoraxdiagnostik herum. Die Übersichtsaufnahme des Brustkorbes ist die häufigste Untersuchung und besitzt einen hohen Stellenwert. Aus ihr lassen sich viele Informationen gewinnen. Oftmals wird die Diagnose anhand radiologischer Befunde gesichert. Lassen Sie sich die Diagnostik nicht aus der Hand nehmen. Dieses Buch hält die entsprechenden Diagnosekriterien für Sie parat.
Ihr Facharztwissen nach ESR-Standard - gegliedert in drei Teile:
Erlernen Sie die systematische Bildinterpretation und informieren Sie sich über die im klinischen Alltag vorkommenden thoraxradiologischen Fragestellungen.
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Dieses Kapitel schildert spezifische Aspekte von Untersuchungen der Thoraxorgane mit den verschiedenen bildgebenden Verfahren. Eine umfassende Darstellung der technischen Funktionsweise dabei verwendeter Geräte ist nicht beabsichtigt. Sie kann der einschlägigen Literatur entnommen werden ? [2] ? [37].
Die folgenden Beschreibungen der technischen Aspekte von Röntgenaufnahmen beziehen sich auf die digitale Radiografie (Flachdetektor oder Speicherfolie). Mittlerweile steht sie in Deutschland praktisch flächendeckend in radiologischen Einrichtungen zur Verfügung. Keine Berücksichtigung findet in diesem Kapitel die ältere konventionelle Radiografie unter Verwendung von Film-Folien-Systemen.
Für fast alle thorakalen Erkrankungen bildet die Thoraxübersichtsaufnahme den ersten Schritt der bildgebenden diagnostischen Abklärung. Wenige Ausnahmen (z.B. eine vermutete Lungenembolie) werden in den jeweiligen Kapiteln erwähnt.
Die Thoraxaufnahme erfolgt in aufrecht stehender Position, wenn der Zustand des Patienten dies zulässt. Der stehende Patient wird im p.-a. (posterior-anterioren) Strahlengang mit seiner Brust am Detektor anliegend geröntgt (p.-a. Aufnahme), wobei der Fokus-Detektor-Abstand 1,5-2 m beträgt. ? Tab. 1.1 fasst die aufnahmetechnischen Parameter zusammen. Zur Vermeidung einer Überlagerung der Lungenfelder müssen die Skapulae nach lateral gedreht sein. Zu diesem Zweck stützt der Patient die Hände in die Hüften und dreht die Ellenbogen so weit wie möglich nach ventral. Alternativ umfasst der Patient den Detektor mit den Armen; auch dabei rotieren die Skapulae nach ventral.
Aufnahmeparameter
Stehendaufnahme
Liegendaufnahme
Aufnahmeart
Rasterwandgerät
fahrbares Röntgengerät
Röhrenspannung
125 kV (110-150 kV)
70-110 kV
Brennflecknennwert
= 1,3
Fokus-Detektor-Abstand
180 cm (150-200 cm)
90-120 cm
Belichtungsautomatik
seitliches Messfeld
ohne
Expositionszeit
< 20 ms
Streustrahlenraster
r 12 (8), ohne
bei Adipositas, kann bei digitaler Radiografie entfallen
Bildempfängerdosis
= 5 µGy, SC 400
= 5 µGy, SC 400, empfohlenes Stromzeitprodukt 1-5 mAs
Ermöglicht der Allgemeinzustand des Patienten keine Aufnahme im Stehen, sollte diese im Sitzen erfolgen. Der Patient lehnt sich mit dem Rücken an den Detektor; der Strahlengang ist also a.-p. (anterior-posterior; a.-p. Aufnahme). Folglich steht das Zwerchfell höher als bei der Stehendaufnahme, die Inspirationstiefe ist geringer, und entsprechend sind die basalen Lungenanteile schlechter belüftet.
Ebenfalls im Stehen und mit erhobenen Armen wird die seitliche Aufnahme durchgeführt. Üblicherweise liegt die linke Seite des Patienten dem Detektor an. Generell lässt sich die detektornahe Lunge schärfer abbilden als die detektorferne. Erfordert die klinische Fragestellung eine maximale Bildqualität und sind die kritischen Details nur schwer erkennbar, ist im Einzelfall zur Darstellung einer rechtsseitigen Pathologie eine rechts anliegende Aufnahme sinnvoll.
Alle Röntgenaufnahmen der Thoraxorgane sollten in tiefer Inspiration erfolgen. Die früher übliche Exspirationsaufnahme zum Ausschluss eines Pneumothorax ist aus mehreren Gründen obsolet ? [11] ? [43]:
Die Aufnahme in Exspiration erlaubt keine Beurteilung des kardiopulmonalen Status, da die Lunge eine unzureichende Belüftung aufweist und die Lungengefäße dilatiert erscheinen. Andere relevante Befunde können dadurch maskiert werden, z.B. kleine pneumonische Infiltrate oder eine beginnende Linksherzdekompensation.
Eine Vergleichbarkeit mit vorherigen oder nachfolgenden Röntgenaufnahmen ist nicht gegeben.
Ein klinisch relevanter, weil hinreichend großer Pneumothorax wird mit der heutigen Gerätetechnik auch auf einer Aufnahme in Inspiration erkannt.
Die Leitlinie zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik der Bundesärztekammer definiert Kriterien, die Röntgenaufnahmen erfüllen sollen ? [13]. ? Tab. 1.2 enthält die darin aufgeführten Kriterien zur Bildqualität von Thoraxübersichtsaufnahmen.
Anforderungen
Thorax p.-a./a.-p.
Thorax seitlich
Bildmerkmale
symmetrische Darstellung des Thorax in Inspiration
Darstellung der Gefäße bis in die Lungenperipherie
scharfe Darstellung der Trachea und der Stammbronchien
Darstellung der kostopleuralen Grenze von der Lungenspitze bis zum Zwerchfell-Rippen-Winkel
visuell scharfe Darstellung von Gefäßen, Hilum, Herz und Zwerchfell
Einsicht in die retrokardiale Lunge und das Mediastinum
Vermeidung der Überlagerung der Oberfelder durch die Skapulae
exakte seitliche Einstellung mit erhobenen Armen
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