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Die Urkunden und die historischen Quellen der Merowinger sind spärlich. Man kennt um die 31 historischen Quellen. 1 Die wichtigsten sind: Gregor von Tours, Decem libri historiarum; 2 den sog. Fredegar, Chronicae, 3 und die Liber historiae Francorum. 4
Von den merowingischen Königen, sind 196 Urkunden überliefert, davon 38 echte aus der Zeit von 625 bis 717. Alle Merowinger Urkunden hat Theo Kölzer in seinem Buch aufgelistet, 5 und auch auf MGH DD Merov. 1 zur Verfügung gestellt. Auf MGH DD Arnulf., führt Ingrid Heidrich die Urkunden der Arnulfinger ab um 650 auf: Echte 1-24, Gefälschte 25-36, Deperdita 6 37-93. Und bei den karolingischen Regesten findet man den ersten Eintrag als Arnulf - RI I n. c, von 613. 7
482 folgte der 16-jährige Merowinger Chlodwig I. seinem Vater Childerich auf den Thron. Childerich war ein salfränkischer König und römischer Foederatenoffizier mit Sitz in Tournai. Bischof Remigius von Reims gratulierte Chlodwig zur Übernahme der administratio Secundae Belgicae. 8 Die Belgica II war die Keimzelle des merowingischen Frankenreichs.
Chlodwig, der um 466 geboren wurde, hatte drei Schwestern, und war zwei Mal verheiratet. Aus seiner ersten Ehe mit einer Adligen der rheinischen Franken stammte Theuderich I., geb. vor 484. Aus seiner zweiten Ehe mit der katholischen Hrothehildis/Chlothilde von Burgund, der Tochter des König Chilperich II. von Burgund, die er mit 27 Jahren 493 heiratete, hatte Chlodwig weitere fünf Kinder, eine Tochter Hrotehildis, geb. um 499, und vier Söhne. Ingomer wurde 494 geboren, starb jedoch schon 497. Chlodomer wurde um 495 geboren, Childebert I. um 497, und Chlothar I. um 501.
Ende des fünften und Anfang des sechsten Jahrhunderts dehnte der Merowinger König Chlodwig I. seine Macht immer weiter nach Süden und Osten aus. Er besiegte 486, zusammen mit dem fränkischen Teilkönig Ragnachar von Cambrai, den letzten römischen Heerführer Dux Syagrius, den er dann nach dessen Flucht zu den Westgoten und anschließender Auslieferung, nach 486 hinrichtete. Die Truppen Syagrius wurden in Chlodwigs Heer eingegliedert. Ragnachar und seine Brüder Richar und Rignomer wurden nach 490 von Chlodwig getötet. 9
Chararich, ein salfränkischer Kleinkönig und Verwandter Chlodwigs, unterstützte Chlodwig nicht bei dessen Kampf gegen Syagrius (486/87). Chararich und sein Sohn wurden danach gezwungen Priester zu werden. Nachdem sie einen Aufstand planten, ließ Chlodwig beide ca. 508 enthaupten.
Der Sieg der Franken unter dem Merowinger König Chlodwig I. über die Alamannen bei Tolbiacum, heute Zülpich, war um das Jahr 496/97. Fast das gesamte Gebiet zwischen Rhein-, Main- Altmühl- und Neckar ging nach dem Sieg in fränkisch-merowingischen Fiskalbesitz über.
Zusammen mit Sigibert von Köln, lokaler Frankenkönig von ca. 460508, besiegte Chlodwig die Alamannen. Nach der sagenhaften Überlieferung bei Gregor von Tours stiftete Chlodwig, Sigiberts Sohn Chloderich, zum Vatermord an und ließ Chloderich anschließend mit einer Axt erschlagen.
Auf der einen Seite skrupellos, auf der anderen Seite ließ Chlodwig zu, dass seine Schwester Audofleda, sich vor ihrer Verheiratung mit dem ostgotischen Arianer Theoderich den Großen im Jahr 493, nach dem arianischen Christentum taufen ließ. Bestimmt eine strategische Entscheidung von ihm.
498 ließ sich Chlodwig I. selbst, zusammen mit 3.000 Franken, von Bischof Remigius in Rheims taufen. Bei der Taufe sprach Bischof Remigius zu Chlodwig: "Beuge nun, stolzer Sugambrer 10 dein Haupt und unterwirf es dem sanften Joche Christi! Bete an, was du bisher verbrannt hast, und verbrenne, was du bisher angebetet hast!". Remigius gilt seitdem als "Apostel der Franken".
Der Legende nach soll Chlodwig, während einer scheinbar verlorenen Schlacht gegen die Alemannen, versprochen haben, die christliche Religion anzunehmen, wenn Jesus Christus ihm helfen würde den Sieg zu erringen. Der Vertrag, den Chlodwig mit den Vertretern der römisch-katholischen Kirche abschloss, lässt aber eher taktische Motive vermuten. Dies sicherte ihm auch die Unterstützung der mächtigen römisch-katholischen Kirche und der gallo-römischen Aristokratie in den von Burgundern und Westgoten besetzten Gebieten. Die Westgoten hatten eigentlich die besseren Voraussetzungen. Der kluge Pakt mit der katholischen Kirche verhalf Chlodwig schließlich sich langfristig als Sieger durchzusetzen. Papst von 498-514 war Symmachus, Gegenpapst von 498-506 war Laurentius.
Im Jahr 500 scheiterte die Eroberung des Burgunderreichs, am Widerstand der mit den Burgundern verbündeten Westgoten. 507 besiegte Chlodwig im Spätsommer die Westgoten in der Schlacht von Vouillé bei Poitiers auf den vogladensischen Feldern und erschlug eigenhändig deren König Alarich II. König Alarich war mit der Tochter seines Schwagers Theoderich des Großen verheiratet.
Im gleichen Jahr verheiratete er seinen Sohn Theuderich mit der Burgunderprinzessin Suavegatte, verbündete sich mit den Burgundern und drang bis an die Garonne vor.
Zur inneren Festigung seines fränkischen Reiches ließ er zwischen 507-511 das Stammesrecht in der Lex Salica kodifizieren. 11 Seine eigene Stellung stärkte er durch die planmäßige Ausrottung potenzieller Konkurrenten, einschließlich naher Verwandter, innerhalb des fränkischen Adels.
Ein weiterer politischer Schachzug Chlodwigs war die Legitimierung seiner Herrschaft durch den oströmischen Kaiser. Im Jahre 508 bekam er die Insignien eines römischen Konsuls und zog in die neue Hauptstadt Paris ein.
Am 10. Juli 511 ordnete er mit 32 Bischöfen, auf der Synode von Orléans, die kirchlichen Angelegenheiten der Franken und legte die Grenzen der Bistümer fest, die Großteils auch heute noch Gültigkeit haben. Er strebte eine Versöhnung der Katholiken mit den Arianern an, sowie eine saubere Trennung zwischen Klerus und Laien.
Nach Chlodwigs Tod am 27. November 511, wurde sein Reich auf die vier Söhne Theuderich, Chlodomer, Childebert, und Chlothar I., aufgeteilt. Zu dem Gebiet von Theuderich I. gehörte auch Mainfranken. 12
Von 523 bis 561
Die Söhne Chrodechilds, unter der Führung des Chlodomer, griffen 523 das Burgunder-Reich an. Sie schlugen den König Sigismund, der dann durch Verrat in ihre Hände fiel und auf das Geheiß von Chlodomer samt Familie getötet wurde. Im folgenden Jahr wendete sich jedoch das Blatt. Sigismunds Bruder und Nachfolger Godomar besiegte die Franken in der Schlacht bei Vezeronce bei Vienne, in der Chlodomer 524 fiel.
Chlodomer hatte drei unmündige Söhne hinterlassen, deren sich die Großmutter Chrodechilde annahm. Sie vertrat das Erbrecht ihrer Enkel. Childebert und Chlothar bemächtigten sich der Neffen, unter dem Vorwand, sie zu Königen zu erheben. Childebert wollte die Söhne des Bruders vielleicht zu Klerikern "scheren" lassen, um sie auf diese Weise von der Erbfolge auszuschalten; Chlothar erschlug die beiden älteren jedoch mit eigener Hand. Chlodoald, der Jüngste, wurde von den Seinen gerettet. Er trat in den Klerus ein und gründete später die nach ihm benannte cella St. Cloud bei Paris. 13 Chlothar I. nahm sogar Guntheuca, die Witwe von seinem Bruder Chlodomer, zur Frau.
Das thüringische Königshaus war verwandtschaftlich eng mit Theoderich dem Großen verbunden, seit März 493 war er König der Ost-Goten und Römer mit Sitz in Ravenna. Die Thüringerkönigin Amalberga war die Nichte von Theoderich. Nach dem Tod von Theoderich im Jahr 526 sahen die Merowinger wohl eine günstige Gelegenheit dessen Bündnispartner, das Thüringer Königsreich, zu erobern. Der erste Versuch im Jahr 529 missglückte. Doch schon 531 besiegten die Söhne Chlodwigs, Theuderich I. (König 511-533) und Chlothar I. (König 511-561), zusammen mit den Sachsen, das Thüringerreich unter König Herminafried in der Schlacht an der Unstrut. Einige Mitglieder der thüringischen Königsdynastie, unter anderem Radegundis die Nichte vom König und ihr jüngerer Bruder, wurden in das Westreich Chlothars I., nach Soissons, verschleppt. König Herminafrid und seine Frau Amalaberga gelang die Flucht zusammen mit ihrem Sohn Amalafrid.
531 wurde das thüringische Königshaus dann endgültig von den Franken eliminiert. Der Thüringerkönig Herminafried, der sich verbarg, wurde in das linksrheinische Zülpich gelockt und dort 534 umgebracht, in dem man ihn hinterhältig von einer Mauer stürzte. Die Franken waren nun alleinige Herrscher im Maingebiet und Thüringen. Amalaberga und Amalafrid gelang es, sich zunächst nach Norditalien und schließlich nach Byzanz in Sicherheit zu bringen.
531 befreite Childebert I. seine Schwester Hrotehildis aus der Ehe mit dem Schwager Amalarich II., westgotischer König. Er misshandelte seine Schwester wegen ihres katholischen Glaubens. Amalarich verlor gegen Childebert I. in einer Schlacht bei Narbonne, Amalarich floh nach Barcelona und wurde dort von den eigenen Leuten 531 ermordet.
Der Frankenkönig Chlothar...
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