Schweitzer Fachinformationen
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Konflikt- und Gewaltformen und im Badebetrieb relevante Fallgruppen & Straftaten
Definition von Konflikten und Übergriffen
Konflikte sind soziale Auseinandersetzungen, die aus unterschiedlichen Interessen, Werten, Überzeugungen oder Bedürfnissen entstehen und zu Spannungen oder Gegensätzen zwischen Personen oder Gruppen führen können. Sie sind ein natürlicher Bestandteil menschlichen Zusammenlebens und können je nach Umgang konstruktiv zur Problemlösung oder destruktiv zu Eskalationen führen.
Übergriffe sind aggressive Handlungen, die die körperliche, psychische, sexuelle oder soziale Integrität einer Person verletzen oder bedrohen. Sie überschreiten persönliche Grenzen und werden von den Betroffenen als Angriff oder Belästigung empfunden. Übergriffe können unterschiedliche Formen annehmen und haben oftmals tiefgreifende negative Auswirkungen auf das Opfer.
Der Autor verfügt in jedem Bereich sozialer Konflikte und gewalttätiger Auseinandersetzungen über einen großen Erfahrungsschatz.
Unzählige selbst von dem Autor aufgenommene Strafanzeigen in den entsprechenden Deliktsbereichen, Schlichtung von Streitigkeiten, Intervention bei Bedrohungslagen und Ausschreitungen, sowie die Ausübung der Dienst- und Fachaufsicht über nachgeordnete Beamte, das erstellen und leiten von repressiven und präventiven Einsatzkonzepten und die Leitung von Einsätzen aus besonderem Anlass bei Zeit- und Ad-hoc-Lagen, alle diese Erfahrungen versetzen den Autor in die Lage zu verstehen, mit welchen Problemstellungen sie täglich umgehen müssen.
Ansätze und Lösungsmöglichkeiten, die in diesem Buch dargestellt werden, sind in der Praxis bewährt, rechtlich fundiert und auch theoretisch gesichert.
Strafbarkeit und deliktische Einordnung
Die fundierte Kenntnis von Konflikt- und Gewaltformen sowie die zumindest grobe deliktische Einordnung sind im Schwimmbadbetrieb unverzichtbar, um Gefahren frühzeitig zu erkennen, präventiv wirksam zu handeln und im Ernstfall Maßnahmen zu ergreifen, um unerwünschtes, strafbares oder gefahrenträchtiges Verhalten zu unterbinden.
Nur so können Sicherheit und Ordnung und ein positives Badeerlebnis gewährleistet werden.
Nachfolgend werden einige für die Praxis relevante Formen von Übergriffen im Kontext von Bäderbetrieben kurz beschrieben.
Körperliche Übergriffe:
Physische Gewalt wie Schlagen, Treten, Schubsen oder Festhalten, die zu Verletzungen oder Schmerzen führen kann (Beispielhafte Aufzählung, die Tatbegehungsweisen können sehr vielfältig sein).
Körperliche Übergriffe erfüllen in den meisten Fällen den Tatbestand eines Körperverletzungsdeliktes.
Verbale Übergriffe:
Beleidigungen, Drohungen, Beschimpfungen oder aggressives Schreien, also Handlungen, die das Selbstwertgefühl angreifen, das seelische Wohl beeinträchtigen können und auch die persönliche Entscheidungsfreiheit beeinträchtigen können.
Bei verbalen Übergriffen wird sehr häufig der Tatbestand der Beleidigung oder auch der Bedrohung oder Nötigung erfüllt.
Sexuell motivierte Übergriffe:
Unerwünschte Annäherungen mit sexuellem Hintergrund oder Belästigungen, verbale oder körperliche sexuelle Handlungen ohne Zustimmung, die die Würde und das Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen verletzen.
Durch entsprechende Handlungen werden sehr häufig Straftatbestände erfüllt.
Psychische Übergriffe:
Einschüchterung, Erpressung, systematisches Ausgrenzen, Demütigung und andere Formen emotionaler Gewalt, die das seelische Wohlbefinden beeinträchtigen und das Maß einer "normalen" Beleidigung deutlich überschreiten.
Psychische Übergriffe können Tatbestände wie Beleidigung, Bedrohung, Nötigung oder Erpressung aber auch zum Beispiel der Nachstellung erfüllen.
Religiöse und ethnische Gewalt:
Übergriffe, die sich gegen Personen oder Gruppen aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit, kulturellen Herkunft oder ethnischen Identität richten. Diese können in Form von verbalen Angriffen, Diskriminierungen, Beleidigungen oder auch körperlicher Gewalt auftreten und zielen darauf ab, die Betroffenen zu marginalisieren, auszugrenzen oder zu unterdrücken. Solche Übergriffe schüren Vorurteile, fördern soziale Spannungen und gefährden ein respektvolles Miteinander.
Mitarbeiter in Bäderbetrieben haben täglich mit den beschriebenen Fallgruppen zu tun. Die Arten der Konflikte sind dabei thematisch oft vermischt und oft nicht trennbar, was die Prävention und Intervention sehr schwer macht.
Typische Konfliktsituationen, Straftaten und Ordnungsverstöße in Schwimmbädern
Schwimmbäder sind wie bereits erwähnt öffentliche Orte mit hoher Besucherfrequenz, vielfältigen Nutzergruppen und besonderen räumlichen Bedingungen, die Konfliktsituationen begünstigen können.
Die Kombination aus Enge, Hitze, Lärm und unterschiedlichen Erwartungen führt häufig zu Spannungen, die in Verstößen gegen die Haus- und Badeordnung, Ordnungswidrigkeiten oder im schlimmsten Fall in strafrechtlich relevanten Handlungen münden.
Typische Konfliktauslöser werden im Verlaufe der Kapitel immer wieder angesprochen. Das ist beabsichtigt um die Wichtigkeit der Rahmenumstände zu verdeutlichen.
Streitigkeiten unter Besuchergruppen:
Unterschiedliche Auffassungen zu Verhaltensregeln, Platzansprüchen oder Lautstärke führen häufig zu verbalen Auseinandersetzungen oder Provokationen.
Aggressives Verhalten gegenüber Mitarbeitern:
Unzufriedenheit mit Wartezeiten, Zugangsbeschränkungen (z. B. aufgrund von Kapazitätsgrenzen oder Hygieneregeln) oder Sanktionen führen nicht selten zu verbalen Angriffen oder Drohungen gegenüber dem Personal, wobei es auch zu tätlichen Übergriffen kommen kann.
Konflikte aufgrund von Alkohol- oder Drogenkonsum:
Besucher, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen neigen häufiger zu unkontrolliertem Verhalten, was zu Störungen und Gefährdungen der Sicherheit führen kann.
Respektloses oder unangemessenes Verhalten:
Dazu zählen lautes Schreien, Pöbeln, Rücksichtslosigkeit im Becken oder auf Liegeflächen, das Missachten von Badeordnungen oder die Verletzung von Hygienevorschriften.
Sexuelle Belästigungen:
Unerwünschte Annäherungen, anzügliche Bemerkungen oder Berührungen, insbesondere in Bereichen mit geringerer Sichtbarkeit oder abgeschiedenen Umkleiden.
Konflikte aufgrund kultureller oder religiöser Unterschiede:
Missverständnisse oder Vorurteile können zu Spannungen zwischen Besuchergruppen führen, etwa bezüglich Bekleidungsvorschriften oder Verhaltensnormen.
Für Mitarbeiter in Bäderbetrieben ist es sehr wichtig zu erkennen, wann Straftatbestände erfüllt sind. Straftatbestände, die häufig in Bäderbetrieben anzutreffen sind sollten zumindest Führungskräften bekannt sein, damit im Falle der Begehung entsprechender Delikte angemessene Maßnahmen, wie zum Beispiel die Verständigung der Polizei und vorgesetzten Stellen erfolgt.
Neben innerbetrieblichen Verständigungspflichten kann die frühzeitige Verständigung der Polizei möglicherweise dazu führen, dass weniger Personalkapazitäten im Schwimmbadbetrieb mit der Abarbeitung von Konflikten gebunden werden müssen.
Typische Straftaten in Schwimmbädern
2.1 Körperverletzungsdelikte
Handlungen, die den Straftatbestand einer Körperverletzung erfüllen können beispielsweise Schläge, Stöße oder andere körperliche Angriffe zwischen Besuchern oder gegen Mitarbeiter sein.
Körperverletzungsdelikte sind im deutschen Strafrecht im Strafgesetzbuch (StGB) in den §§ 223 bis 231 geregelt. Sie umfassen verschiedene Tatbestände, bei denen die körperliche Unversehrtheit oder die Gesundheit eines anderen Menschen rechtswidrig beeinträchtigt wird.
Körperverletzungsdelikte in der Öffentlichkeit sind in der Regel keine Delikte, die nur auf Antrag verfolgt werden. In den meisten Fällen, insbesondere auch in öffentlichen Einrichtungen wie Bäderbetrieben besteht ein öffentliches Interesse an der Verfolgung solcher Straftaten.
Dieses öffentliche Interesse ergibt sich spätestens aus einer öffentlichen Berichterstattung in Presse und Medien.
Machen sie sich mit den einschlägigen Vorschriften vertraut.
Werden "schwere" Straftaten erst mit Zeitverzug bekannt und wurden Verständigungen (z. B. Polizei, Vorgesetzte, Betreiber,.) durch die diensthabenden...
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