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Rainer Schmitt
Normvarianten der Knochen sind Abweichungen von der regelhaften Skelettanatomie ohne funktionelle und klinische Bedeutung. Am Handskelett umfassen sie überzählige Sesambeine, Koalitionen, ausbleibende Fusionen, Kerben, Formvarianten sowie akzessorische Knochen. Ein vorangegangenes Trauma muss ausgeschlossen werden. Da Varianten des Handskeletts meist zufällig entdeckt werden, sind alle Modalitäten der radiologischen Bildgebung an ihrer Detektion beteiligt.
Normvariante
Variation
Variante
Sesambeine
Koalition
lunotriquetrale Koalition
Teilung
Akzessorium
Kerbe
Mulde
Lunatumformvariante
Varianten des Handskeletts sind morphologische Abweichungen von der Normalanatomie der 27 Knochen der Hand. Die im anatomischen Normbereich liegenden Variabilitäten haben keine Auswirkungen auf die Funktion der Hand und werden meist als radiologische Zufallsbefunde entdeckt. Assoziationen mit weiteren Strukturänderungen sind im Rahmen von Syndromen möglich.
Das Vorkommen von Varianten variiert sehr stark:
von extrem selten (z.B. beim Scaphoideum bipartitum)
über relativ häufig (z.B. lunotriquetrale Koalition bei ca. 0,1% aller Hände)
bis immer (ulnares Sesambein am Daumengrundgelenk).
Varianten kommen in allen Altersgruppen vor.
Karpale Koalitionen betreffen im Verhältnis 2:1 bevorzugt Frauen.
Bei den akzessorischen Sesambeinen und Karpalia, den Teilungen und den Formvarianten des Lunatums bestehen keine Geschlechtsunterschiede im Vorkommen.
Ursächliche Faktoren zur Genetik sind nicht bekannt.
Varianten des Handskeletts sind kongenitale Formänderungen auf der Grundlage eines Erbgangs oder einer spontanen Mutation. In der Projektionsradiografie werden sie erst nach Verknöcherung der Ossifikationskerne sichtbar.
Formen:
Sesambeine: Dies sind akzessorische Knöchelchen, die sich innerhalb von Sehnen oder Ligamenten befinden. Sie sind palmar an den MCP- und PIP-Gelenken lokalisiert.
Koalitionen:Darunter versteht man Verschmelzungen von 2 Handwurzelknochen. Prinzipiell können alle Karpalia untereinander verschmolzen sein, am häufigsten ist aber die lunotriquetrale Koalition. Idiopathische, primäre Koalitionen sind kongenital und verbinden 2 Knochen der gleichen Handwurzelreihe. Frauen und Afroamerikaner sind davon bevorzugt betroffen. Dagegen sind sekundäre Koalitionen postentzündlicher oder posttraumatischer Genese. Sie überbrücken meist beide Handwurzelreihen.
Teilungen: Dabei handelt es sich um ausbleibende Fusionen von kartilaginären Anlagen eines Handwurzelknochens mit fehlender Vereinigung ihrer Ossifikationszentren. Geteilte Handwurzelknochen sind extrem selten. Genannt sei das Os scaphoideum bipartitum.
Akzessorische Handwurzelknochen:Davon sind über 20 Entitäten an der Handwurzel bekannt. Zugrunde liegen sekundäre Ossifikationszentren, die ohne Verbindung zu den eigentlichen Knochenkernen getrennt ossifizieren.
Kerben und Mulden an den Karpalia und Metakarpale-Basen: Diese entsprechen Entwicklungsstörungen mit fokalen, rinnenförmigen Vertiefungen in der Knochenperipherie.
Formvarianten des Lunatums:Solche Formvarianten sind häufig. Sie wirken sich durch unterschiedliche Höhen der Außenseiten auf die Biomechanik der Handwurzel aus, zumal das Lunatum der zentrale Baustein der Handwurzel ist.
Klassifikation: Varianten des knöchernen Handskeletts umfassen die Kategorien der ? Tab. 1.1 .
Risikostratifizierung:
Knöcherne Varianten des Handskeletts bergen in der Regel keine Risiken für die Entwicklung von Folgeschäden.
Es existieren Ausnahmen:
Der akzessorische Gelenktyp II des Lunatums kann zum Hamatumspitzen-Syndrom führen,
das Os capitatum secundarium zum Carpal-Boss-Syndrom.
Variantentypen
Beschreibung
Zahl der Sesambeine
zusätzliche Sesambeine zur Standardanlage
Koalitionen der Karpalia
Verschmelzung von benachbarten Handwurzelknochen
Teilung von Karpalia
ausbleibende Fusion von kartilaginären Anlagen
Zahl der Karpalia
zusätzlich angelegte Handwurzelknochen
Vertiefungen an den Karpalia
Kerben oder Mulden an den Handwurzelknochen
Form des Lunatums
Varianten der proximalen oder distalen Gelenkfläche
Normvarianten verursachen in der Regel keine Symptome.
Zwei Ausnahmen sind das Hamatumspitzen-Syndrom, hervorgerufen durch den akzessorischen Gelenktyp II des Lunatums, sowie das Carpal-Boss-Syndrom infolge eines Os capitatum secundarium.
Normvarianten des knöchernen Handskeletts werden zufällig in der Projektionsradiografie, der CT oder der MRT entdeckt.
Knöcherne Varianten am Handskelett sind charakterisiert
durch Symptomfreiheit und
durch morphologische Abweichungen bezüglich der Zahl der Sesambeine, Koalitionen von Karpalia, Teilungen von Karpalia, akzessorischer Handwurzelknochen, Kerben bzw. Mulden an den Karpalia und Formvarianten des Lunatums.
Die Diagnose einer knöchernen Variante darf nur gestellt werden, wenn ein Ossikel bei fehlendem Trauma und bei Beschwerdefreiheit...
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