Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Über die Autorin 7
Einleitung 19
Teil I: Grundlegendes zur Nutzung von Social Media 23
Kapitel 1: Warum es wichtig ist, auf Social Media rechtssicher zu sein 25
Kapitel 2: Kennzeichnungspflicht auf Social Media 33
Kapitel 3: Angaben, die ein Accountinhaber machen muss 43
Kapitel 4: Welchen Benutzernamen man wählen soll 59
Teil II: Wer hat's erfunden? Urheberrechte 69
Kapitel 5: Nutzungsrechte auf Social-Media-Plattformen 71
Kapitel 6: Ein Bild sagte mehr ... Bilder nutzen 85
Kapitel 7: Musik in sozialen Medien 97
Kapitel 8: Durch künstliche Intelligenz erzeugte Inhalte - alles nur geklaut? 109
Teil III: Posten, sparen, kassieren - so machen Sie mit Social-Media-Angeboten Geld 117
Kapitel 9: Freebies, Werbe-E-Mail und die Grenze zum Spam 119
Kapitel 10: Gewinnspiele in Social Media 129
Kapitel 11: Social Media, Nutzererlebnis und Vertragsabschluss - wie Klicks rechtlich binden 147
Teil IV: Rechtsverstoß und Konsequenzen 169
Kapitel 12: Tricksen, Täuschen, Tappen: Betrug und Manipulation 171
Kapitel 13: Haftung für Inhalte, Abmahnung und Schmähkritik 177
Teil V: Top-Ten-Teil 191
Kapitel 14: Zehn Folgen fehlender oder fehlerhafter Angaben 193
Kapitel 15: Zehn Dinge, die Sie im Zusammenhang mit Bildern beachten müssen 199
Kapitel 16: Zehn häufig gestellte Fragen zu Musikrechten in Social Media 207
Kapitel 17: Zehn FAQ zur Verwendung von KI auf Social Media 213
Stichwortverzeichnis 219
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Social Media bietet viele Chancen - sei es für Unternehmen, Selbstständige oder Content Creator. Doch mit der Reichweite kommen auch rechtliche Fallstricke. Nicht alles, was man online nutzen kann, darf man auch rechtlich einwandfrei verwenden.
Eine weitverbreitete juristische Definition lautet:
Social-Media-Recht bedeutet Regelungen zur Nutzung und Nutzbarkeit medial übertragbarer Inhalte.
Die Begriffe Nutzung und Nutzbarkeit klingen ähnlich, haben aber unterschiedliche Bedeutungen, besonders wenn es um digitale Inhalte wie Bilder, Musik oder Texte geht.
Aber Vorsicht! Nur weil etwas nutzbar erscheint, heißt das nicht, dass es auch genutzt werden darf!
Nutzung von Inhalten
Die Nutzung bezieht sich darauf, ob und wie jemand einen Inhalt tatsächlich verwendet. Das bedeutet insbesondere:
Damit jemand Inhalte rechtssicher nutzen darf, braucht er oft eine Erlaubnis beziehungsweise Lizenz vom Urheber oder Rechteinhaber. Ohne diese Erlaubnis ist die Nutzung nicht rechtssicher.
Rechtssicher bedeutet »dem Recht entsprechend, erlaubt«.
Nutzbarkeit von Inhalte
Die Nutzbarkeit beschreibt, ob ein Inhalt technisch oder rechtlich überhaupt verwendbar ist. Das bedeutet:
gegen Entgelt nutzbar: Müssen Sie eine Lizenzgebühr direkt an den Urheber zahlen, um die Inhalte für Ihre Zwecke verwenden zu dürfen?
Ein an Sie lizenziertes Musikstück ist nutzbar, weil es rechtlich erlaubt ist. Wenn Sie das Stück dann tatsächlich in einem Werbevideo verwenden, ist das die Nutzung.
Grund genug, gleich hier im ersten Kapitel ein paar Pflöcke einzuschlagen und die Grenzen abzustecken.
Egal, ob Sie selbstständig sind, ein Unternehmen führen, als Blogger oder Influencer aktiv sind oder in einer Agentur arbeiten - rechtliches Grundwissen im Bereich Social Media ist für alle wichtig, denn Fehler können teuer werden.
Wer kann betroffen sein?
Wenn Sie als Privatperson in sozialen Medien posten, ist oft nicht sofort erkennbar, ob Sie das für sich selbst tun oder ob eine Marke oder ein Unternehmen im Hintergrund steht. Genau deshalb gibt es das Prinzip der Transparenz und Trennung (im nächsten Kapitel Kennzeichnungspflicht auf Social Media entdecken Sie eine überraschende Erkenntnis, die alles verändert).
Warum ist das bei Ihren nutzergenerierten Inhalten überhaupt wichtig?
Noch das echte Leben oder schon Werbung?
Alltagsbeiträge kommen gut an und bekommen viel Aufmerksamkeit, zum Beispiel wenn Sie begeistert über Ihre neuen Schuhe oder Ihr Lieblings-Make-up posten. Doch was, wenn Sie das Produkt nicht einfach aus persönlicher Begeisterung teilen, sondern weil Sie eine Kooperation mit einer Marke oder einem Unternehmen haben? (Ein entscheidendes Detail fehlt noch - lesen Sie in Kapitel 7: Musik in sozialen Medien.)
Klare Kennzeichnung statt versteckter Werbung
Ihre Follower haben ein Recht darauf, zu wissen, ob Sie aus eigenem Antrieb über ein Produkt sprechen oder ob ein Unternehmen dahintersteht, denn eine ehrliche Empfehlung wird anders wahrgenommen als eine bezahlte Partnerschaft. Genau deshalb gibt es das Verbot der Schleichwerbung.
Egal, ob Sie ein großer Influencer oder ein kleiner Account mit nur wenigen Followern sind - auf Social Media gelten für alle die gleichen Regeln zur Transparenz.
Was bedeutet das?
Transparenzpflicht für alle Nutzer
Jeder, der auf Social Media postet, muss offenlegen, wenn hinter einem Beitrag ein kommerzielles Interesse steckt. Das gilt auch, wenn es sich nur um kleine Werbekooperationen handelt.
Nehmen wir die bekannte Influencerin @cathyhummels auf Instagram. Auf einem ihrer Bilder, das sie zusammen mit ihrem Sohn und einem blauen Plüschelefanten zeigt, wurde das Stofftier und die Marke durch Tap Tag, also einen anklickbaren Link auf den Stofftierhersteller, markiert. Auch wenn viele Nutzer solche Bilder einfach nur als persönlichen Beitrag sehen, müssen Sie als Poster klar machen, ob und in welchem Maße dahinter Werbung steht.
Klare Kennzeichnung der Postings
Selbst wenn Sie kein direktes Honorar für das abgebildete Produkt erhalten, kann bereits ein anklickbarer Tap Tag als Werbung zählen (im Nächsten entdecken Sie eine überraschende Erkenntnis, die alles verändert).
Vermeidung von Problemen
Machen Sie nicht deutlich, dass hinter Ihren Postings ein kommerzielles Interesse steht, dann ziehen Sie schnell die Aufmerksamkeit von Abmahnvereinen, Verbraucherschützern und Ihren Konkurrenten auf sich - und werden kostenpflichtig wegen Schleichwerbung abgemahnt (Was steckt wirklich dahinter? Lesen Sie in Kapitel 13 Rechtsverstoß und Konsequenzen.).
Egal, wie groß oder klein Ihr Account ist - wenn Sie auf Social Media aktiv sind, müssen Sie immer transparent machen, ob hinter Ihren Beiträgen ein kommerzielles Interesse steckt. Das schützt Sie vor rechtlichen Problemen und sorgt dafür, dass Ihre Follower immer genau wissen, ob sie eine persönliche Empfehlung oder Werbung sehen.
Auf Social Media geht es nicht nur um Transparenz, sondern auch um die Nutzung geistigen Eigentums anderer. Besonders Musik sorgt immer wieder für rechtliche Konflikte und Abmahnungen (was steckt wirklich dahinter? Lesen Sie im Kapitel 7 Musik in sozialen Medien, warum das so entscheidend ist).
Die Nachfrage nach lizenzfreier Musik ist riesig - von Coverbands über Influencer bis hin zu Kreativen. Gleichzeitig haben Musiker, Songwriter und Komponisten ein berechtigtes Interesse daran, ihr Eigentum zu schützen und für die Nutzung ihrer Werke vergütet zu werden.
Dafür haben Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook unter anderem Lizenzverträge mit der GEMA und ihrer europäischen Tochtergesellschaft ICE abgeschlossen. Das bedeutet: Musik aus den Playlists der Apps ist lizenziert, und die Urheber erhalten dafür eine Vergütung.
Viele Nutzer sind überrascht, wenn sie trotz der Nutzung der lizenzierten Musik aus der App eine Abmahnung erhalten. Ein bekanntes Beispiel ist die »Jerusalema«-Challenge:
Krankenschwestern, Polizisten oder Feuerwehrleute tanzten zu dem Song »Jerusalema« auf TikTok. Das Video wurde öffentlich geteilt. Warner Music, die Plattenfirma hinter dem Song, mahnte einige dieser Nutzer ab, weil sie keine eigene Lizenz für die Nutzung besaßen.
Was bedeutet das für Sie?
Wenn Sie beruflich Inhalte mit Musik nutzen (zum Beispiel für Werbung oder eine Berufsgruppe), brauchen Sie oft eine eigene Lizenz des Rechteinhabers.
Nutzen Sie Musik in Social Media nicht einfach bedenkenlos - selbst wenn sie in der App verfügbar ist. Prüfen Sie, ob Sie für Ihren konkreten Zweck eine eigene Lizenz benötigen, um teure Abmahnungen zu vermeiden.
Social Media ist längst nicht mehr nur ein Ort, an dem es um Follower und...
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