Unternehmensverantwortlichkeit und -sanktionierung

Name: Unternehmensverantwortlichkeit und -sanktionierung | Ein strafrechtlicher und interdisziplinaerer Diskurs
Brand: Mohr Siebeck
Price: 139.0 EUR
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Ein strafrechtlicher und interdisziplinaerer Diskurs

Athina Sachoulidou(Autor*in)

Mohr Siebeck (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 16. April 2019

767 Seiten

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978-3-16-156453-6 (ISBN)

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Inhalt

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Titel
Widmung
Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Prolegomena zur Unternehmensverantwortung und -sanktionierung im Strafrecht
A. Einleitungsgedanken
B. Zum Aufbau der Arbeit
Erster Teil: Die kriminogene Wirkung des Unternehmens und das Unternehmen als eigenständiger korporativer Akteur im interdisziplinären Diskurs
Erstes Kapitel: Kriminologischer, sozial- und organisationspsychologischer Hintergrund der devianten Tätigkeit in Unternehmen
A. Begriffliche Konturen
I. Wirtschaftskriminalität: das begriffliche Problem
II. Unternehmenskriminalität: auf der Suche nach Richtlinien
B. Kriminelles Verhalten im Kontext und Interesse eines Unternehmens: die individualbezogene Perspektive
I. Rational Choice Theory
II. Control Balance Theory
III. General Strain Theory
IV. Kritische Würdigung
C. Kriminelles Verhalten im Kontext und Interesse eines Unternehmens: die unternehmensbezogene Perspektive (Unternehmen als kriminogene Struktur)
I. Deliktsgenese in Unternehmen
1. Der Lernprozess in Unternehmen: Herausbildung einer (kriminellen) Unternehmenskultur
2. Unternehmensstruktur und -organisation im Kontext
3. Zwischenhypothese: "Verdünnung" des individuellen Verantwortungsgefühls
II. Weitere kriminologische Konzepte zur Deutung der Unternehmensdevianz
1. Subkulturtheorie
2. Neutralisierungstechniken
3. Normalisierung kriminellen Verhaltens in Unternehmen
III.Zusammenfassung und offene Fragen
D. Potenzielle kriminalitätsfördernde unternehmensinterne Prozesse: eine Untersuchung unter Heranziehung sozialund organisationspsychologischer Konzepte
I. Definition der Sozial- und Organisationspsychologie
II. Zentrale Begriffe und Konzepte
1. Gruppe und Organisation
2. Das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Organisation
a) Sozialisation in Gruppe bzw. Organisation
b) Identifikation, Commitment und Extra-Rollenverhalten
c) Lernen in Organisation und lernende Organisation
3. Organisationskultur
III. Sozial- und organisationspsychologischer Beitrag zur Corporate-Crime-Forschung
1. Die sozialpsychologische Perspektive
a) Majoritätseinfluss: Konformität und informeller Gruppendruck
b) Entscheidungsfindung in Gruppen
c) Gruppendenken und Abilene-Paradox
2. Die organisationspsychologische Perspektive
a) Die rollenbezogene Stellung des Individuums und die Standardisierung seines Verhaltens in Organisationen
b) Die verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie
IV. Zwischenergebnis
Zweites Kapitel: Der Übergang vom individuellen Akteur "Mensch" zum korporativen Akteur "Unternehmen"
A. Das Wesen des Unternehmens aus systemtheoretischer Perspektive
I. Die Luhmann'sche Theorie autopoietischer Systeme als Grundkonzept
II. Das Unternehmen aus der Luhmann'schen Perspektive: Autopoiesis in Unternehmen
1. Die Organisation in der Systemtheorie von Luhmann
a) Entscheiden in der Organisation
b) Mitgliedschaft, hierarchische Strukturen und Motive
2. Das Funktionssystem "Wirtschaft": grundlegende Kommunikationsstrukturen und die Beziehung zum System "Organisation"
3. Das Unternehmen als autopoietisches System
III. Theoriefolgen bzw. -annahmen und neue Fragen
B. (Neu-)Orientierung an korporativer Natur und kulturbezogenen Merkmalen von Unternehmen
I. Das verantwortlich handelnde Unternehmen
1. Die moralphilosophische Debatte über Unternehmen als handelnde Akteure
a) Unternehmenspersonalität: das Konzept der kollektiven Intentionalität
b) Aggregat, Kollektiv und Korporation: Worin lässt sich das Unternehmen einordnen?
c) Die Figur der Unternehmensintention als potentielle Grundlage für die Betrachtung der Unternehmen als eigenständige handelnde Akteure
2. Fazit
II. Die Unternehmenskultur als gemeinsamer Nenner der Unternehmensentscheidungen und -handlungen
III. Zwischenergebnis
Zweiter Teil: Vorüberlegungen zur Einführung eines Unternehmensstrafrechts in die deutsche Rechtsordnung
Drittes Kapitel: Strafrechtliche Kontrolle der Unternehmenskriminalität de lege lata
A. Unternehmenskriminalität im Kontext des Individualstrafrechts
B. Das Unternehmen bzw. der Verband als Sanktionsadressat im geltenden Recht
I. Europarechtlicher und internationaler Hintergrund der Unternehmens- bzw. Verbandssanktionierung
II. Verbandssanktionierung im Ordnungswidrigkeitenrecht
1. Voraussetzungen der Verbandsgeldbuße nach §30 OWiG
2. Rechtsfolgen und Verfahrensregelungen des §30 OWiG
3. Dogmatische Besonderheiten des §30 OWiG und offene Fragen
III.Einziehung gegen Verbände
C. Zur Notwendigkeit eines Unternehmenskriminalstrafrechts
D. Abschließender Befund zur Bekämpfung der Unternehmenskriminalität im geltenden Recht
Viertes Kapitel: Konzeptionen der Unternehmensstrafbarkeit in Theorie und Praxis
A. Die Unternehmensstrafbarkeit im historischen Kontext: die Zurückhaltung des deutschen Gesetzgebers
I. Überblick über die Sanktionierung von Personenmehrheiten vom Mittelalter bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
II. Die Reformversuche seit 1990 zur Einführung einer Verbandsstrafe in die deutsche Rechtsordnung
B. Die Unternehmensstrafbarkeit in der Theorie: die Systematik der Unternehmensstrafbarkeitsmodelle
I. Grundlegende theoretische Konzeptionen der Unternehmensstrafbarkeit
1. Schünemanns präventiv ausgerichtete Lösung
2. Die repressiv ausgerichteten Lösungen von Hirsch und Ehrhardt (sog. Zurechnungslösung)
3. Die Lösung der Anknüpfung an verbandsbezogene Pflichten und Elemente - die Grundzüge von Tiedemanns, Heines und Danneckers Modellen originärer Unternehmensverantwortung
4. Ransieks Modell alleiniger und schuldunabhängiger Unternehmensverantwortung
5. Alwarts Lösung subsidiärer Verantwortung
II. Systematisierung der Unternehmensstrafbarkeitsmodelle
1. Akzessorische Modelle und Modelle eigenständiger Unternehmensverantwortung
2. Modelle alternativer, subsidiärer und kumulativer Verantwortung
3. Modelle präventiv und repressiv ausgerichteter Unternehmenssanktionen
C. Die Unternehmensstrafbarkeit in ausländischen Rechtsordnungen im Überblick
I. Common Law Jurisdiktionen
II. Civil Law Jurisdiktionen
III. Die Unternehmensstrafbarkeit jenseits der europäischen und amerikanischen Rechtsordnungen
IV. Das Beispiel der an Deutschland angrenzenden Rechtsordnungen
Fünftes Kapitel: Unternehmensstrafrecht als "gangbarer Weg": die strafrechtsdogmatische und verfassungsrechtliche Perspektive
A. Überlegungen zur Tauglichkeit des Unternehmens als (Straf-)Rechtssubjekt
I. Die zivilrechtliche Perspektive
1. Der Begriff der juristischen Person vom 19. Jahrhundert bis heute oder der Gegensatz von Fiktionstheorie und Theorie der realen Verbandspersönlichkeit
2. Die Erforderlichkeit einer Neubesinnung des Begriffs "juristische Person"
a) Rechtsethische Ansätze
b) Rechtssoziologische Ansätze
c) Gesamtbetrachtung rechtsethischer und -soziologischer Ansätze
3. Der Begriff "Unternehmen" in zivilrechtlicher Hinsicht und die Abgrenzung zu den Begriffen "juristische Person" und "Verband"
II. Die verfassungsrechtliche Perspektive: Grundrechtsträgerschaft juristischer Personen im Sinne des Art. 19 Abs. 3 GG
III. Die strafrechtliche Perspektive: Schaffung eines "neuen" Strafrechtssubjekts
1. Unternehmen, Verbände und ihre Träger im strafrechtlichen Kontext
2. Die Bezugsfigur für die weitere strafrechtliche Verfahrensweise
3. Die Frage nach der Normadressatenschaft und (Straf-)Rechtspersönlichkeit
B. Die (Un-)Vereinbarkeit eines Unternehmensstrafrechts mit den Grundkategorien der strafrechtlichen Verantwortung
I. Handlungsfähigkeit
II. Schuldfähigkeit
1. Schuldzurechnung vs. eigenständige Unternehmensschuld
2. Die Lösung vom Schuldprinzip: Unternehmensstrafe ohne Schuld
3. Zwischenfazit
III. Straffähigkeit
C. Die Verfassungsmäßigkeit der Verhängung von Kriminalstrafen gegen Unternehmen
I. Unternehmensstrafrecht und grundgesetzliches Strafverständnis
II. Unternehmensbestrafung, Doppelbestrafungsverbot und Verbot ungerechter Mitbestrafung Unschuldiger
III. Grundrechtsrelevanz der Unternehmenssanktionierung mit Blick auf das Unternehmen als Grundrechtsträger
D. Fazit: Denkbarkeit eines Unternehmensstrafrechts?
Dritter Teil: Reformvorschläge und erneut die Frage nach der Erforderlichkeit
Sechstes Kapitel: Unternehmensstrafbarkeit im Mittelpunkt: Positionsbestimmung und Kernpunkte einer Reform
A. Vorarbeiten zu einer Reformdiskussion
I. Zentrale Fragen und Aufbau des Reformgedankengangs
II. Eigener Verantwortungsbereich von Unternehmen als Grundlage einer strafrechtlichen Unternehmensverantwortung
III. Rangverhältnis zwischen individueller und korporativer Verantwortung in einem Unternehmensstrafrecht
B. Reformpfeiler: Die Bausteine eines Modells kriminalstrafrechtlicher Unternehmensverantwortung
I. Der Unrechtsgehalt der Unternehmensstraftat
1. Das Unternehmensunrecht im Kontext
a) Die Figur des Systemunrechts
b) Die systematische Position und der materielle Ausdruck des Unternehmensunrechts
c) Die Grenzen einer streng systemtheoretischen Denkweise
2. Das individuelle Verhaltensunrecht im System "Unternehmen": das Verhältnis zum Unternehmensunrecht
3. Das Erfolgsunrecht
4. Zwischenfazit: Die Unternehmensstraftat in objektiver Hinsicht
II. Der Zurechnungszusammenhang zwischen Unternehmenshandlungs- und Unternehmenserfolgsunrecht
1. Die Schaffung eines rechtlich missbilligten Risikos im Unternehmen
2. Die Verwirklichung des nicht erlaubten unternehmensbezogenen Risikos im Erfolg
III. Die Unternehmensstraftat aus subjektiver Sicht
IV. Schuld beim Akteur "Unternehmen"
1.Vorüberlegungen
a) Der Lösungsweg über einen normativen Schuldbegriff
b) Der Lösungsweg über einen funktionalen Schuldbegriff
2. Stellungnahme: inhaltliche und zeitliche Spezifika einer korporativen Schuld
3. Die Unternehmensschuld im Spannungsfeld von Dogmatik, Strafrecht und Kriminalpolitik
4. Bedürfnis nach neuer Terminologie?
V. Das Verhältnis der Unternehmens- zur Individualstraftat: das Unternehmen als eigenständiger Täter oder Teilnehmer an Individualstraftaten
VI. Staatliche Reaktion: Sanktionierung als "Irritation" im System "Unternehmen"
1. Monetäre Sanktionen
2. Nicht-monetäre Sanktionen
a) Quasi-monetäre Sanktionen
b) Sanktionierung mittels eines Eingriffs in die Unternehmensstruktur und -organisation
c) Sanktionierung mittels eines Eingriffs in die Inhaberverhältnisse
d) Sanktionierung mittels medienwirksamer Veröffentlichung der Unternehmensverurteilung
3. Zwischenergebnis: Einführung eines abgestuften und gemischten Sanktionssystems
C. Reformfolgen: Wo und was genau soll geregelt werden?
I. Die Standortfrage: die Lösung des "dritten Wegs" und ihre Folgen
II. Die Anwendbarkeit der bereits bekannten Konzepte und Vorschriften des Allgemeinen und des Besonderen Teils des Strafgesetzbuchs
1. Allgemeiner Teil
a) Rechtfertigungsgründe
b) Schuldausschließungs- und Entschuldigungsgründe
c) Persönliche Strafausschließungs-, Strafaufhebungs- und Strafeinschränkungsgründe
d) Zwischenergebnis
2. Besonderer Teil: all-crime vs. list-based-approach
D. Zwischenfazit und offene Fragen
Siebtes Kapitel: Unternehmensstrafbarkeit de lege ferenda: Dilemmata und Lösungen im Kontext einer neuen Strafrechtswissenschaft
A. Der Ultima-Ratio-Grundsatz, die alternativen Lösungen und die Gefahr der Einführung symbolischer Gesetzgebung
I. Die aktuelle Debatte um den Ultima-Ratio-Grundsatz
II. Übertragung der Erforderlichkeit-Problematik auf den Bereich der Unternehmenssanktionierung: Verhältnismäßigkeitsprüfung und alternative Lösungen
B. Wirkungen einer Unternehmensstrafbarkeit auf das Individualstrafrecht - Darf es die Unternehmensbestrafung geben?
C. Fazit: Auf der Suche nach endgültigen Antworten
Zusammenfassung und Ergebnisse
Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis

Systemvoraussetzungen

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