Über Jahrzehnte wurde nicht darüber gesprochen, was sich hinter verschlossenen Türen in sogenannten Kinderkur- und Erholungsheimen abspielte. Dabei wurden nach 1945 bis in die 1990er Jahre rund acht bis zwölf Millionen Kinder verschickt. Viele von ihnen kamen gedemütigt, misshandelt und traumatisiert zurück. Nun brechen sie ihr Schweigen. Ihre Geschichten sind detailreich, unsentimental und intensiv, sie bestechen durch ihre Unmittelbarkeit.
Anja Röhl hat mit 23 Verschickungskindern gesprochen und ihre Erzählungen aufgeschrieben. Sie gibt damit den Menschen eine Stimme, denen als Kind nicht zugehört wurde.
Rezensionen / Stimmen
»Viele Jahrzehnte lang war ihr Schicksal vergessen. Doch seit einigen Jahren wird ihre Stimme immer lauter: die Stimme der Verschickungskinder. Seit Anja Röhl, selbst ein ehemaliges Verschickungskind, sich tagtäglich um deren Leid kümmert. Tausende Berichte ehemaliger Kurkinder hat sie inzwischen gesammelt. Täglich werden es mehr.«
Ulrich Neumann und Philipp Reichert, Report Mainz am 23. November 2021
»Es ist eine Herausforderung, das soeben erschienene Buch >Heimweh. Verschickungskinder erzählen< von Anja Röhl zu lesen. Die 23 Erzählungen von heutigen Erwachsenen handeln von den Qualen, die sie in ihrer Kindheit erlitten. Was sie erlebt haben, erinnert an das, was weltweit Aufständische und Oppositionelle in brutaler Gefangenschaft erleiden.«
Jürgen Heiser, junge welt am 7. Oktober 2021
»Es ist vor allem das Verdienst der Sonderpädagogin Anja Röhl, dass Geschichte und Geschichten der so genannten Verschickung nach Jahrzehnten endlich aufgearbeitet werden. Millionen Kinder wurden in Westdeutschland in den Jahren zwischen 1950 und 1990 zur >Erholung< in Kinderheime geschickt.«
Ruth Lehnen, Bonifatiusbote - Der Sonntag - Glaube und Leben (www.kirchenzeitung.de) am 16. November 2021
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ISBN-13
978-3-8379-7808-7 (9783837978087)
Schweitzer Klassifikation
Traumafolgen ernst nehmen
Ein Vorwort
Silke Birgitta Gahleitner
Eine Hölle
Jürgen
Wie mag das Leben des kleinen Guido verlaufen sein?
Wolfram
Die Angst und die Präsenz des Todes
Christine
Der Borkum in die Luft sprengen wollte
Robert
Macht man nicht mehr, oder?
Valerie
Das Schaukeln mache ich jetzt noch manchmal
Kati
Gestopft wie eine Weihnachtsgans
Sabine
Eingewickelt wie in einen Teppich
Detlef
Es ist hier zum Totgehen
Jane
Seit ich da unten im Keller war
Helga
Die Grausamkeiten, die man mir antat, haben meine Kindheit zerstört
Margret
Wenn wir »mussten«, haben wir gelitten
Karin
Die haben mich nicht erkannt
Brigitte
Ich wollte zum Staat gehen und das melden
Juliane
Ich wollte den Staffelsee austrinken
Renée
Wehr dich doch, wehr dich doch!
Holger
Ein namenloses Grauen
Katrin
Sie sind mit uns umgegangen wie mit einer widerspenstigen Herde
Heidi
So als ob wir keine Menschen wären
Ursula
Das macht man nicht mal mit Sträflingen
Volker
Meine späte Wiederkehr
Hans-Jürgen
Du bist ja noch ein solches Baby
Anja
Wie viele Suizide gab es noch?
Rolf