Schweitzer Fachinformationen
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Im vorliegenden Buch werden Optimierungsaufgaben betrachtet, die dadurch charakterisiert sind, dass eine lineare oder nichtlineare Zielfunktion f unter linearen oder nichtlinearen Ungleichungsnebenbedingungen minimiert wird, d. h.
wobei I
die Indexmenge der Ungeichungsrestriktionen bezeichnet. Gleichungsrestriktionen werden der Übersichtlichkeit halber zunächst weggelassen. An geeigneten Stellen werden sie zusätzlich berücksichtigt.
Für die weiteren Überlegungen benötigen wir folgende Bezeichnungen:
Besitzen Zielfunktion f und der zulässige Bereich G bzw. Nebenbedingungen gi und gj eine spezielle Gestalt, so können zur Lösung von (1.1) spezielle Verfahren herangezogen werden. Für die Zielfunktion f sind folgende Strukturen interessant:
In Bezug auf die Nebenbedingungen N sind folgende Situationen typisch:
In den folgenden Kapiteln werden spezielle Kombinationen von Zielfunktion und Nebenbedingungen eine besondere Rolle spielen:
Die Spezifikationen L, Q, C, U und P werden in der Charakterisierung der implementierten Beispiele im Programmsystem "Optisoft" verwendet. Über die dargestellten Kombinationen von Zielfunktion und Nebenbedingungen hinaus spielen Aufgaben der nichtglatten Optimierung eine besondere Rolle. Diese finden im vorliegenden Buch keine Beachtung. Gleiches gilt auch für Optimierungsaufgaben mit sehr vielen Variablen: n > 100, sofern sie nicht als Teilprobleme zur Lösung von (1.1) auftreten.
Obwohl die spezifische Gestalt von Zielfunktion und Nebenbedingungen interessant ist, wie etwa in der geometrischen Optimierung
wird diese nicht explizit berücksichtigt.
In der Betrachtung von Optimierungsverfahren gehen wir von dem Grundmodell (1.1) aus. Für Least-Square-Probleme in Differenzialgleichungsmodellen und bei Strukturoptimierungsproblemen liegen spezielle Aufgaben zugrunde. Diese werden in den folgenden Kapiteln näher erläutert.
Nichtlineare Optimierungsprobleme spielen in vielen Anwendungsbereichen eine wichtige Rolle, z. B. in der
Typische Anwendungsbeispiele finden sich in den Büchern von Bracken und McCormick [3] oder Beightler und Phillips [4]. Einige mathematische Fragestellungen, welche bei der Lösung praktischer Probleme auf Optimierungsverfahren zurückgreifen, werden im Buch näher betrachtet:
Die Strukturoptimierung wird schon seit einigen Jahren in der computergestützten Konstruktion eingesetzt. In der zugrundeliegenden Aufgabenstellung wird dabei zwischen Querschnitts-, Form-, und Topologieoptimierung (der eigentlichen Strukturoptimierung) unterschieden. Grundlegende Fragestellung ist dabei, die Struktur und die Abmessungen von Konstruktionen derart zu wählen, dass zum einen die mechanischen Randbedingungen erfüllt und zum anderen der Materialeinsatz und damit die Kosten möglichst gering sind.
Obwohl die Berücksichtigung der Nebenbedingungen oft die Koppelung mit komplizierten Berechnungsvorschriften - z. B. FEM-Solvern - erfordert, soll das Grundprinzip an folgendem Beispiel erläutert werden:
Beispiel 1.1 Ziel ist die Erstellung von Bemessungstafeln für geschweißte I-Träger mit Querschnitten minimalen Gewichts (Abb. 1.1).
Da das Gewicht eines Trägers mit vorgegebener Länge proportional zum Querschnitt ist, lautet die Zielfunktion
Tragsicherheitsnachweise (g1, g2), Beulsicherheitsnachweise (g3, g4) und konstruktive Restriktionen (g5 - g10) führen zu den Nebenbedingungen gi = 0:
wobei Mpl(x) := sF((x1 - x4)x3x4 + (x1 - 2x4)2x2/4).
Die Größen Mv, Nv und sF sind konstante Parameter. Die Anzahl der Variablen ist 4, und es liegen 10 Ungleichheitsrestriktionen vor.
Abb. 1.1 Stahlträger.
Spezielle nichtlineare Optimierungsaufgaben treten bei der Parameterbestimmung von Modellen auf, die einen in Natur- oder Technikwissenschaften vorliegenden Zusammenhang qualitativ beschreiben. Sind über diesen Zusammenhang Resultate von Experimenten bekannt, kann man die Methode der kleinsten Quadrate anwenden, um die Koeffizienten näherungsweise zu bestimmen. Das zugehörige Optimierungsproblem lautet:
bei
Hierbei sind
y(x, t) - die gewählte Modellfunktion,
x - der Parametervektor, dessen Komponentenwerte zu bestimmen sind
ti - der
i-te Wert der (u. U. vektorwertigen) unabhängigen Veränderlichen,
yi - die i-te Beobachtung der (u. U. vektorwertigen) unabhängigen Veränderlichen,
a, b - Schrankenvektoren für den Vektor x.
Entsprechend der Wahl der Norm haben wir es mit einer linearen oder quadratischen Zielfunktion zu tun. Die vorliegende Formulierung gestattet die Berücksichtigung zusätzlicher Nebenbedingungen. Beim Vorliegen von Differenzialgleichungen wird die Aufgabe wie folgt...
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