Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Beim Absaugen werden Blut, Sekrete, Luft oder feste Stoffe aus Körperöffnungen oder Körperhöhlen mithilfe eines ?Absaugkatheters unter Sog entfernt. Je nach Vorgehensweise wird unterschieden zwischen endotrachealem, nasalem und oralem Absaugen.
Nasales Absaugen Über den Nasen-Rachen-Raum wird abgesaugt.
Orotracheales Absaugen Über den Mund-Rachen-Raum wird abgesaugt.
Endotracheales Absaugen Endotracheal = in die Luftröhre eingelegt. Das Absaugen erfolgt i.d.R. über einen ?Endotrachealtubus.
Bronchiallavage Therapeutische ?Lavage (Spülung von Hohlorganen und Hohlräumen) des Bronchialbaumes mit steriler isotonischer Kochsalzlösung und anschließender Absaugung. Hierbei kann auch zäher Schleim entfernt werden.
Ziele und Indikationen des nasalen bzw. oralen Absaugens sind es, Sekrete oder Fremdkörper aus den oberen Atemwegen zu entfernen und so die Lungenventilation zu verbessern. Zu den Indikationen zählen z.B. (Verdacht auf) ?Aspiration (z.B. von Erbrochenem) oder hörbare Rasselgeräusche beim Atmen durch Sekretanhäufung.
?Patientendokumentation mit ärztlicher Verordnung
keimarme Materialien:
alkoholisches Haut- und Händedesinfektionsmittel
?persönliche Schutzausrüstung: keimarme medizinische Einmalhandschuhe, Schutzbrille, Mundschutz und Schutzkittel
1 ?Absauganlage mit Auffangbehälter (geschlossenes System), Wasserbehälter zum Durchspülen des Schlauchsystems und Absaugschlauch mit Fingertip
evtl. ?Salbe oder ?Gel als Schleimhautanästhetikum
Materialien zur Mund- bzw. Nasenpflege
Zellstoff, Nierenschale, Bettschutz (falls Patient erbricht)
Abwurfbehälter bzw. klinischer Müllbeutel
sterile Materialien:
1 Paar medizinische Einmalhandschuhe
1 Paar Absaugkatheter; die Größe richtet sich nach Alter, Vorgehen (nasal oder oral) und körperlichen Gegebenheiten (z.B. enger Nasengang); für Erwachsene i.d.R. Katheter von 12-16 Ch (?Charrière), für Kinder 6-10Ch.
?Patientendokumentation mit ärztlicher Verordnung prüfen und Hände nach ?Hygieneplan desinfizieren.
Patienten über geplante Maßnahme informieren (auch bewusstlose Patienten!) und evtl. Zeitpunkt der Durchführung mit ihm abstimmen. Anwesenheitslicht einschalten, Fenster und Türen schließen, für angenehme Raumtemperatur sorgen.
Besucher und wenn möglich Mitpatienten aus dem Patientenzimmer bitten oder für Sichtschutz sorgen, da der Anblick dieser Maßnahme von vielen als belastend empfunden wird.
Benötigte Gegenstände nach Standard und der ?Peel-off-Technik auf eine wischdesinfizierte Arbeitsfläche (z.B. Tablett) sinnvoll richten (keimarme Materialien immer patientennah, sterile Materialien immer patientenfern) und auf Vollständigkeit überprüfen. Sterilität bzw. Keimfreiheit sind zu beachten.
Funktionsfähigkeit der Absauganlage durch Herstellen eines Sogs kontrollieren.
?Patientenbett auf eine rückenschonende Arbeitshöhe (Beckenhöhe) bringen und den Patienten mit leicht erhöhtem Rücken lagern, sofern keine Kontraindikation vorliegt.
?Persönliche Schutzausrüstung (keimarme medizinische Einmalhandschuhe, Schutzbrille, Mundschutz und Schutzkittel) ? anziehen.
Mund- bzw. Nasenpflege durchführen, um die Gefahr einer Keimverschleppung zu reduzieren.
Praxis
Um dem Patienten unnötige Schmerzen zu ersparen und Schleimhautläsionen vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Katheter mit anästhesierendem Gel oder anästhesierender Salbe gleitfähig zu machen.
Nierenschale und Zellstoff bereitstellen und Bettschutz auf den Brustkorb des Patienten legen, falls Patient erbricht.
Patient zur ?Präoxygenierung mehrmals tief durchatmen lassen oder nach ärztlicher Verordnung Sauerstoff verabreichen.
Verpackung des Absaugkatheters öffnen (?Peel-off-Technik) und unter Wahrung der Sterilität mit dem Absaugschlauch verbinden (Verpackung bleibt zunächst um den Absaugkatheter).
Sterilen Einmalhandschuh anziehen, mit der keimarmen Hand vorsichtig die Verpackung vom Katheter abziehen, dabei den Katheter mit der sterilen Hand ergreifen.
Absauggerät einschalten und auf einen Unterdruck von ca. 0,2?bar einstellen (Sog durch Verschließen der Öffnung am Fingertip mit dem Daumen der keimarmen Hand herstellen).
Absaugkatheter ohne Sog über Mund oder Nase rasch einführen, dann Sog herstellen und Rachenraum absaugen, dabei Sekret auf Menge, Konsistenz und Farbe beobachten.
Absaugkatheter unter Sog zurückziehen, dabei um den Finger wickeln und am Ende den Handschuh ausziehen und darüberstülpen.
Vitalzeichen überprüfen (?Vagusreizung möglich).
Patienten evtl. beim Rücklagern bzw. Anziehen unterstützen und ?Patientenbett wieder auf eine für ihn sichere Höhe bringen (?Sturzprophylaxe).
Wenn beim Absaugen ein Hustenreiz ausgelöst wird, kann dadurch Sekret nach oben transportiert und die Effektivität des Vorgangs gesteigert werden. Wenn möglich, kann der Patient zum Husten aufgefordert werden.
Je nach Bewusstseinszustand des Patienten überprüfen, ob Rufanlage bzw. Multimedia-Terminal mit z.B. Telefon, Fernseher und Internet in Reichweite sind.
Vor dem Verlassen des Zimmers den Patienten nach dem Befinden und seinen Bedürfnissen bezüglich Lagerung, Getränken, Belüftung des Zimmers usw. fragen.
Gebrauchte Materialien sachgerecht ver- bzw. entsorgen (z.B. Müll trennen, Arbeitsfläche desinfizieren) und Absaugschlauch durchspülen.
Auffangbehälter der Absauganlage bei Bedarf wechseln, da sonst kein ausreichender Sog erzeugt werden kann.
Wenn Materialien am Patientenplatz untergebracht sind, darauf achten, dass alles Notwendige für den nächsten Absaugvorgang vorhanden ist.
Abschließend Hände nach ?Hygieneplan desinfizieren.
Maßnahme durch Eintragung in die ?Patientendokumentation mit Handzeichen und Uhrzeit dokumentieren.
Blick zurück Atmet der Patient nun freier? Ist er entsprechend seiner Bedürfnisse versorgt? Liegt er bequem bzw. ist korrekt in einer atemunterstützenden Position gelagert? Sind für den nächsten Absaugvorgang alle Vorbereitungen getroffen?
Ziel des endotrachealen Absaugens ist es, Sekrete oder Fremdkörper aus den unteren Atemwegen zu entfernen und so die Lungenventilation zu verbessern. Zu den Indikationen zählen (Verdacht auf) ?Aspiration (z.B. von Erbrochenem), hörbare Rasselgeräusche beim Atmen durch Sekretanhäufung (z.B. bei einem Lungeninfekt) und die Gewinnung von Bronchialsekret zur bakteriologischen Untersuchung.
Unterschieden wird zwischen offenem oder geschlossenem endotrachealem Absaugen.
Beim offenen Absaugen wird das Beatmungssystem vom Endotrachealtubus diskonnektiert und ein steriler Absaugkatheter in den Tubus eingeführt.
Beim geschlossenen Absaugen wird über einen in das Beatmungsschlauchsystem integrierten, mehrfach verwendbaren Absaugkatheter ohne Diskonnektion abgesaugt. Die Vorteile geschlossener Absaugsysteme sind die Keimreduzierung (v.a. bei Erkrankungen wie z.B. Covid-19 oder Tuberkulose), die möglichst geringe Unterbrechung der Beatmung und die Erhaltung...
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