Vertauschte Keimzellen und Embryonen

Name: Vertauschte Keimzellen und Embryonen | Analyse reproduktionsmedizinischer Zwischenfaelle: Normkontext, Rechtsfolgen, Regelungsbedarf
Brand: Mohr Siebeck
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Analyse reproduktionsmedizinischer Zwischenfaelle: Normkontext, Rechtsfolgen, Regelungsbedarf

Moritz L. Jaeschke(Autor*in)

Mohr Siebeck (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 8. April 2020

395 Seiten

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978-3-16-159183-9 (ISBN)

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Inhalt

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Titel
Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
A. Einleitung
I. Gegenstand der Arbeit
II. Vertauschungsvorfälle in Zahlen
III. Terminologische Klarstellungen
IV. Gang der Untersuchung
B. Medizinische und tatsächliche Hintergründe
I. Reproduktionsmedizinische Grundlagen
1. Die Inseminationsbehandlung
2. In-vitro-Fertilisation und intrazytoplasmatische Spermieninjektion
3. In-vitro-Maturation
II. Die fehleranfälligen Behandlungsschritte
1. Der Ablauf des Laborgeschehens
a) Vorbereitende Maßnahmen
b) Der Fertilisationsvorgang und der Embryotransfer
2. Sonstige Fehlerquellen
a) Maßnahmen zum Fertilitätserhalt
aa) Fertilitätserhaltende Maßnahmen bei weiblichen Patienten
bb) Fertilitätserhaltende Maßnahmen bei männlichen Patienten
cc) Bewertung der Fehleranfälligkeit
b) Reproduktionstourismus
c) Samenbanken
3. Zusammenfassende Betrachtung der Fehlerquellen
C. Normative Rahmenbedingungen der Vertauschungskonstellation
I. Die rechtlichen Rahmenbedingungen
1. Bundesrechtliche Regelungen
a) Transplantationsrechtliche Anforderungen
aa) TPG
bb) TPG-GewV
b) Arzneimittelrechtliche Anforderungen
aa) AMG
bb) AMWHV
(1) Qualitätsmanagement
(2) Personal und Räumlichkeiten
(3) Lagerung und Kennzeichnung
(4) Dokumentations- und Meldepflichten
2. Richtlinien
a) Richtlinien der Bundesärztekammer
b) Die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses
3. Leitlinien und Empfehlungen
a) Die Leitlinien des AGRBM
aa) Leitlinie für die Führung und Einrichtung eines ART-Labors
bb) Leitlinie zum verantwortlichen Arbeiten im ART-Labor
b) Der Leitfaden der DGCH
c) Die Leitlinien der ESHRE
4. Laborhandbücher und SOPs
II. Präventionsmaßnahmen in der Praxis
1. Analoge Präventionsmaßnahmen
2. Elektronische Sicherungssysteme
a) Barcode-Systeme
b) Vollautomatische Sicherungssysteme
3. Stellungnahme
III. Zusammenfassende Überlegungen
D. Aufklärung und Offenbarung - Auskunftsrechte und -pflichten des Arztes
I. Prätherapeutische Aufklärung
II. Posttherapeutische "Aufklärung"
1. Schwierigkeiten ärztlicher Informationspolitik
2. Normative Grundlagen der ärztlichen Schweigepflicht
3. Besonderheiten der Vertauschungskonstellation
a) Denkbare Strafbarkeitsrisiken
aa) Einrichtungsinterne Offenbarungen
bb) Einrichtungsexterne Offenbarungen
b) Rechtfertigungsgründe
aa) Einwilligung
bb) § 630c Abs. 2 S. 2 BGB
cc) § 10 SaRegG
dd) Auskunftsanspruch nach § 242 i. V. m. § 1618a BGB
(1) Kenntnis der genetischen Verwandtschaftsbeziehungen
(2) Dogmatische Grundlagen des Auskunftsanspruchs
(3) Schwierigkeiten der dogmatischen Konzeption
(a) Kritische Überlegungen der Literatur
(b) Verfassungskonforme Auslegung
(4) Zur Zumutbarkeit der Auskunftserteilung
(a) Die Defizite der Entscheidung
(b) Dogmatische Begründung
(5) Zwischenergebnis
ee) § 34 StGB
(1) Das geschützte Interesse
(a) Interessen des Arztes und der Eltern
(b) (Kenntnis-)Rechte des Kindes
(2) Gefahr für das geschützte Interesse
(3) Das beeinträchtigte Interesse
(a) Die sog. Individualschutzlehre
(b) Die vermittelnden Ansätze
(c) Ergebnis
(4) Interessenabwägung
(a) Abstraktes Rangverhältnis
(b) Abwägung in concreto
(c) Erfordernis des wesentlichen Überwiegens
(aa) Grundsätzliche Überlegungen
(bb) Auswirkungen auf den Auskunftsanspruch
c) Ergebnis zu § 203 StGB
4. Recht auf Nichtwissen
a) Grundlagen zum Recht auf Nichtwissen
b) Inhaltliche Reichweite des Rechts auf Nichtwissen
c) Auswirkungen auf Vertauschungsfälle
aa) Informationsvermittlung bei vorhandener Willensäußerung
bb) Informationsvermittlung ohne vorhergehende Willensäußerung
(1) Gesicherte Fakten als Gegenstand der Übermittlung
(2) Übermittlung einer bloßen Möglichkeitsvorstellung
d) Besonderheiten der Mehrpersonen-Konstellation
e) Abschließende Bemerkungen zum Recht auf Nichtwissen
III. Thesen
E. Die zivilrechtlichen Primärrechtsfolgen des Vertauschens
I. Abstammungsrechtliche Verwerfungen
1. Mutterschaft
a) Zuordnungskonzept des § 1591 BGB
b) Zeitlicher Anwendungsbereich des § 1591 BGB
2. Vaterschaft
a) Vaterschaft kraft Ehe
b) Vaterschaft kraft Anerkennung
c) Vaterschaft kraft gerichtlicher Feststellung
3. Möglichkeit der Anfechtung und Vaterschaftsfeststellung
a) Anfechtungsrechte der "Wunschfamilie"
b) Anfechtungsrecht des genetischen Vaters
aa) Versicherung an Eides Statt
bb) Keine sozial-familiäre Beziehung
(1) Der Ausgangspunkt
(2) Inhaltliche Bedenken
(3) Methodische Einwände
(4) Erfordernis einer Einzelfallabwägung
(a) Die soziale Familie als Eigenwert
(b) Genetische und rechtliche Vaterschaft
(c) Die Interessen der Mutter
(d) Das Wohl des Kindes
(5) Verfassungskonforme Reduktion versus Reform
4. Wertende Zusammenfassung
II. Familienrechtliche Folgefragen
1. Unterhaltsansprüche
2. Sorgerecht
3. Umgangsrecht
III. Erbrechtliche Auswirkungen
1. Gesetzliche Erbfolge
2. Gewillkürte Erbfolge
IV. Schutz vor finanzieller Inanspruchnahme
1. Finanzielle Interessen der Väter
2. Anwendbarkeit des neuen § 1600d Abs. 4 BGB
3. Freistellungsvereinbarungen
4. Ausgleich über Schadensersatz
V. Herausgabeansprüche
1. Denkbare Anspruchsgrundlagen
2. Zeitpunkt des Herausgabeverlangens
a) Vor Imprägnation
aa) Dingliche Qualität der Keimzellen
bb) Sicherungsmöglichkeiten im einstweiligen Rechtsschutz
b) Vor Befruchtung
c) Vor Geburt
aa) Dingliche Qualität des Embryo
bb) Anwendbarkeit des § 1632 BGB
cc) Analoge Anwendung dinglicher Herausgabeansprüche
d) Nach Geburt
VI. Sonstige Einflussnahme auf embryobezogene Entscheidungen
VII. Verfassungskonformität der Mutterschaftszuordnung
1. Der verfassungsrechtliche Auftrag
2. Zur grundlegenden Wertentscheidung
a) Die Primärzuordnung des § 1591 BGB
b) Die Unverrückbarkeit der Statusentscheidung
aa) Gesetzgeberische Erwägungen
bb) Gewollte und ungewollte gespaltene Mutterschaft
3. Vertiefung der Ungleichbehandlung
4. Zwischenergebnis
VIII. Zwischenfazit
F. Die Sekundärrechtsfolgen des Vertauschens
I. Die strafrechtliche Haftung der Beteiligten
1. Körperverletzungsdelikte
a) § 223 Abs. 1 StGB
aa) Tatbestand
bb) Rechtswidrigkeit und Schuld
(1) Auswirkungen von Willensmängeln
(a) Das Meinungsspektrum
(aa) Die (wohl) herrschende Doktrin
(bb) Der Ansatz Amelungs
(cc) Abweichungen bei Rönnau
(dd) Die Ansicht der Rechtsprechung
(ee) Fazit
(b) Stellungnahme
(aa) Zur Rechtsnatur der Einwilligung
(bb) Unterschiedliches Rechtsguts- und Autonomieverständnis
(cc) Rechtsgutsbezug und Inkonsistenz
(dd) Weitere Kritikpunkte
(ee) Rechtsfolgen
(2) Erlaubnistatbestandsirrtum
b) § 229 StGB
aa) Reproduktionsmediziner als Täter
bb) (Labor-)Personal als Täter
2. § 4 Abs. 1 Nr. 1, 2 ESchG
3. § 1 Abs. 1 Nr. 2 ESchG
4. § 1 Abs. 2 ESchG
II. Schadensersatzansprüche der Eltern wegen des Vertauschens
1. Vertragliche Ansprüche
a) Schuldverhältnis
b) Pflichtverletzung
c) Zuvertretenhaben
d) Schaden
aa) Unterhaltsbelastung
(1) Schadensberechnung
(a) Der Ausgangspunkt
(b) Korrektur der Differenzhypothese
(aa) Zweckverfehlung
(bb) Abstrakte Vergleichbarkeit
(cc) Konkrete Übertragbarkeit
(dd) Schlussfolgerung
(c) Doppelbelastung als Vermögenseinbuße
(d) Teilbarkeit von Regel- und Mehrbedarf
(2) Zweck der verletzten Vertragspflicht
(3) Die Diskussion "Kind als Schaden"
(a) Zur Chronologie der Ereignisse
(b) Die gegenläufigen Positionen
(c) Maßgebliche Argumentationslinien
(aa) Personale Einheit?
(bb) Kommerzialisierung der Menschwerdung
(cc) Fehlende Vorteilsanrechnung
(dd) Schadensminderungspflicht
(ee) Kritikpunkte
(ff) Fondslösung
(4) Zwischenergebnis
bb) Entbindungskosten und Schmerzensgeld
cc) Behandlungskosten
dd) Verdienstausfall
2. Deliktische Ansprüche
a) § 823 Abs. 1 BGB
aa) Rechtsgutsverletzung
bb) Handlung des Schädigers
(1) Anspruchsgegner
(2) Verletzungshandlung
cc) Rechtswidrigkeit
dd) Verschulden
ee) Schaden
b) § 823 Abs. 2 BGB
aa) Verletzung eines Gesetzes
bb) Schutzgesetzeigenschaft
cc) Verschulden und Schaden
c) § 826 BGB
d) § 831 BGB
3. Zusammenfassung
III. Schadensersatzansprüche des Kindes wegen des Vertauschens
1. Vertragliche Ansprüche
a) Haftungsbegründender Tatbestand des § 280 Abs. 1 BGB
b) Schadenspositionen
aa) Unterhalts- oder Erbansprüche
bb) "Wrongful life"
(1) Ausgangsüberlegungen
(2) Abgrenzung
(3) Schlussfolgerungen
2. Deliktische Ansprüche
a) Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts
b) Gesundheitsschaden
V. Schadensersatz wegen Dokumentationsversäumnissen
VI. Schadensersatz wegen der Offenbarung
VII. Zwischenergebnis
G. Rechtspolitische Erwägungen und Ausblick
I. Der präventive Regelungsbereich
1. Verbot reproduktionsmedizinischer Behandlungen
2. Zwingende Sorgfaltsnormen
a) "Double-Checking"
b) Organisationsvorgaben
c) Präimplantationsuntersuchung
3. Elektronische Sicherungssysteme
4. Regelungstechnik
II. Regelungen im "forensischen" Bereich
1. Wahrung des Rechts auf Nichtwissen
a) Aufklärung versus Registerlösung
b) Grundrechtlicher Schutzauftrag?
c) Grundsätzliches zum Register
d) Ausgestaltung des Registers
2. Der Auskunftsanspruch nach dem SaRegG
a) Erfordernis einer normativen Ausweitung
b) Voraussetzungen des Anspruchs
3. Abstammungsrechtliche Zuordnung
a) Anpassung der Anfechtungsrechte
aa) Aufhebung des § 1600 Abs. 2, 3 BGB?
bb) Die Interessenabwägung
(1) Abwägungsrahmen
(2) Anwendungsbereich
(3) Einzelerläuterung
(a) Allgemeines
(b) Abwägungskriterien
cc) Konkrete Normfassung
b) Teilweise Gleichstellung der genetischen Mutterschaft
aa) Mutterschaftsanfechtung
(1) Konsequenzen der Anfechtbarkeit
(2) Einzelerläuterungen
(3) Konkreter Regelungsvorschlag
bb) Herausgabeanspruch
cc) Rechte nicht-rechtlicher Eltern
(1) Rechte der Tragemutter nach Anfechtung
(2) Rechte des Kindes
(3) Ausschluss bei Anfechtungsmöglichkeit
(4) Zusammenfassende Überlegungen
(5) Regelungsvorschlag
dd) Zwischenfazit
4. Beschränkung der cessio legis des § 1607 Abs. 3 S. 2 BGB
a) Ausdehnung auf Mutter
b) Die Interessenlage
c) Lösungsmöglichkeiten
d) Konkrete Normfassung
H. Fazit und Ergebnisse
Anhang: Liste der öffentlich bekannt gewordenen Vertauschungsfälle
Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis

Systemvoraussetzungen

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