Schweitzer Fachinformationen
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Ein Rezept für Mord ...
Schon zu Schulzeiten lehrten sie Verbrecher das Fürchten. Nun, nach fast vier Jahrzehnten, ermitteln sie wieder gemeinsam - mit Witz, Charme und einer gehörigen Portion Lebenserfahrung. Ihre Fälle führen die reiselustigen Hobbydetektive kreuz und quer über den Globus - wo auch immer das Abenteuer ruft.
Ein neuer Fall für die VIER: Der charmante Geschichtsprofessor Ledoux bittet die Hobbydetektive um Hilfe. Ein altes und sehr wertvolles Manuskript ist verschwunden - angeblich enthält es die Rezeptur des legendären Allheilmittels Theriak. Das klingt nach einem harmlosen Abenteuer, doch schon bald stellt sich die Mission als brandgefährlich heraus: Offenbar sollen für die Herstellung des Tranks Menschen geopfert werden. Und der Dieb des Rezepts scheint zu allem entschlossen! Die VIER machen sich auf eine Jagd quer durch Europa und die Lagunen Venedigs - können sie das irrsinnige Ritual stoppen?
Dieses eBook ist eine überarbeitete Ausgabe und erschien ursprünglich unter dem Titel "Nie zu alt für Heavy Metal".
Band 1: Nie zu alt für Casablanca - Die VIER auf mörderischer Kreuzfahrt.
Band 3: Nie zu alt für Irish Coffee - Die VIER und der Schatz der grünen Insel.
Die VIER, das sind:
V - Gero Valerius: Ehemaliger Bundeswehroffizier und strategischer Querkopf.
I - Ina-Marie: Journalistin und weltoffener Freigeist.
E - Elli : Kindergärtnerin im Vorruhestand und Expertin für Verkleidungen aller Art.
R - Rüdiger: Elektroingenieur mit einem Faible für technische Spielereien.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Rüdiger schmollte. Mit verschränkten Armen und grimmigem Gesicht saß er eingequetscht auf der Rückbank des Kompaktwagens, den Gero ausgesucht hatte.
»Ein kleines Gefährt fällt viel weniger auf bei unseren Recherchen. Und darauf kommt es ja wohl einzig und allein an«, hatte sich Gero verteidigt.
Rüder kam es bei einer solchen Fahrt durchaus auch auf Komfort an. Das nächste Mal würde er das Auto wählen.
Google Maps hatte für die Strecke nach Celje fünf Stunden veranschlagt. Rüdiger fand, man hätte noch einen Gero-Faktor berücksichtigen müssen, der in etwa einer Verdoppelung der gefühlten Fahrtzeit entsprach. Schon kurz hinter München war es losgegangen. Sein Freund reichte ihm den Datenträger mit der sorgsam vorbereiteten Rock- und Metal-Playlist wieder nach hinten und wies bedauernd auf den vom Ladekabel des Navigationsgeräts besetzten USB-Anschluss. Ina hatte daraufhin Reggae von ihrem Handy gestreamt, was zu Rüdigers weiterem Verdruss den neben ihr sitzenden Gero dazu bewog, einen ausführlichen Vortrag über die Entstehung dieser Musikrichtung zu halten.
***
Elli fand die Fahrt sehr gemütlich. Sie hatte einen Arm auf die zwischen ihr und Rüdiger stehende Tasche gelegt - der Kofferraum war natürlich viel zu klein für ihr gesamtes Gepäck - und ließ sich von Geros Dozieren langsam in den Schlaf geleiten.
Knapp hinter der österreichischen Grenze schlug Gero lautstark vor, ein Quiz zu spielen. Das war schon früher eine seiner Lieblingsbeschäftigungen gewesen. Was sonst sollte man auch mit einem eidetischen Gedächtnis machen? Elli stellte sich schlafend, während Rüdiger versuchte, das kaum Vermeidbare abzuwenden. »Und du führst uns wieder unser Nichtwissen vor? Nein, ich habe eine bessere Idee. Eine Wette!«
Elli riss die Augen auf. Ein Glücksspiel mit Gero war genauso gut, wie sein Geld zum offenen Fenster hinauszuwerfen. Gero biss sogleich an und drehte sich erwartungsvoll zu ihnen um.
»Pass auf«, fuhr Rüdiger fort. »Du notierst dir bei den nächsten zwanzig Autos die Zahl, die aus den letzten beiden Ziffern des Nummernschilds gebildet wird. Klar? Ich wette mit dir, dass sich dabei mindestens eine wiederholt!« Rüdiger versuchte sich an einem Pokerface, doch Elli erkannte förmlich, wie er innerlich vor Aufregung bebte. Wenn das mal gut ging.
»Insgesamt gibt es hundert Möglichkeiten: von 00 bis 99. Und ich schreibe bloß zwanzig dieser Zahlen auf. Richtig?«, fasste Gero zusammen.
Rüdiger nickte eifrig. Als Gero die Augen schloss, vermutlich um sich die Chancenverhältnisse auszurechnen, entgegnete Rüdiger schnell: »Nun komm schon, schlag ein. Um unser heutiges Abendessen!«
»Gib mir einen Moment. Ich weiß, wie leicht man sich bei kombinatorischen Berechnungen verschätzt. Die Zahlen sind oft kontraintuitiv. Wenn man zum Beispiel ...«
Elli war nicht wohl dabei. Sie fürchtete, Rüdiger würde sich hoffnungslos verspekulieren. Vorsichtig schüttelte sie den Kopf.
»Jetzt oder gar nicht!«, entschied Rüdiger. »Wir können es auch lassen, wenn du dich nicht traust.«
Wenig später gab Ina die Kennzeichen durch, damit alles mit rechten Dingen zuging, während die Männer eifrig mitnotierten. »Zweiunddreißig ... Sechsundsiebzig ... Fünfzehn ...«
Als sie bei dem sechzehnten angekommen waren, wurde Elli allmählich nervös. War ja klar, dass das nicht funktionierte!
»Achtundfünfzig«, sagte Ina die nächste Zahl an und Gero rief laut: »Das darf doch nicht wahr sein, die hatten wir schon.«
»Du schuldest mir ein Abendessen!«, entgegnete Rüdiger.
»Wie hast du das gemacht?«, flüsterte Elli.
»Ich habe gar nichts gemacht. Das ist einfachste Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Chancen standen von Anfang an sieben zu eins für mich. Den Trick hab ich aus einem Desmond-Bagley-Roman.« Ihr alter Freund strahlte.
Gero schüttelte nur den Kopf und war die nächste halbe Stunde damit beschäftigt, seinen Block mit mathematischen Gleichungen vollzuschreiben.
Beim ersten Tankstopp übergab er Rüdiger einen Zettel. »Hier habe ich die Wahrscheinlichkeiten ausgerechnet. Es stand tatsächlich sieben zu eins für dich.«
»Hab ich doch gesagt.«
»Aber jetzt hast du auch die Rechnung dazu.«
Rüdiger betrachtete die hübschen Zeichen. »Ich werde sie aufhängen, neben dem Foto meines üppigen Abendessens.«
Als sie endlich das Ortsschild von Celje passierten, war Ina sehr erleichtert. Sie hatten ein paar Zwischenstopps eingelegt, aber die Fahrt war lang und dank der beiden Männer unterhaltsam und nervenaufreibend zugleich gewesen. Der Journalistin fiel ein McDonald's auf, kurz darauf ein dm und ein C&A. Sie erinnerte sich an ihre Jugend, in der europäisches Ausland noch eine andere Welt gewesen war: Umrechnen der Wechselkurse, fremde Schriftzeichen, von den sprachlichen Hürden ganz zu schweigen. Sie hatte wenige Brocken Slowenisch gelernt, war sich aber ziemlich sicher, dass sie mit Englisch oder sogar Deutsch recht weit kommen würden. Hoffentlich konnte sie sich so auch mit Viktor Jenkos Eltern verständigen.
Sie passierten einen Kreisverkehr mit dem Ortsnamen in silbernen Lettern und drei Sternen daneben.
Als hätte Gero ihre Gedanken gelesen, erklärte er: »Die drei sechszackigen Sterne stammen noch aus dem Wappen der Grafen von Cilli. Wusstet ihr, dass Celje mit achtunddreißigtausend Einwohnern die drittgrößte Stadt Sloweniens ist und sehr früh bei den Kelten ...«
»Warum können wir eigentlich nicht direkt in Celje wohnen?«, unterbrach ihn Elli, als sie ins Stadtzentrum kamen. »Das ist richtig schön hier!«
Ina hatte nicht recht gewusst, was sie erwarten würde, aber bisher gefiel auch ihr das Land ausgesprochen gut. Sie fuhren langsam durch die engen Gassen der Innenstadt. Die nahtlos ineinander übergehenden niedrigen Häuser schienen um die letzte Jahrhundertwende erbaut, waren aber oft frisch und liebevoll renoviert. Viele beherbergten moderne Ladenfronten im Erdgeschoss. Weiß, Gelb, Grün und weiche Brauntöne waren die vorherrschenden Farben. Alles war sauber und ordentlich. Auf den Straßen herrschte am späten Nachmittag nur wenig Betrieb.
»Hier kennt doch jeder jeden«, stellte Gero fest. »Und im Hotel müssen wir unsere Ausweise vorzeigen. Regel Nummer sechs heißt immer noch ...«
»>Unerkannt bleiben<«, antworteten die anderen im Chor. Schließlich hatte ihnen Gero diese und neununddreißig weitere der >10xVIER-Grundregeln< bereits als Jugendlicher eingetrichtert.
Sie fuhren noch eine Viertelstunde am Ufer der Savinja entlang, die sich als graugrünes Band durch das Tal schlängelte, bis sie in Lasko angekommen waren. Dort hatte Gero sie in einer Viersterneunterkunft eingebucht.
»Bitte sehr, Herr Fichtinger«, sagte die freundliche Dame an der Rezeption in perfektem Deutsch. »Ein Einzelzimmer für Sie und ein Dreibettzimmer für Ihre Begleiter.«
Ina ging überrascht dazwischen. »Moment mal!« Sie wandte sich an Gero: »Du hast uns allen Ernstes ein Dreibettzimmer gebucht?«
Ihr Teamkamerad zuckte mit der Braue, dann zog er sie um eine Ecke und bedeutete den anderen, ihnen zu folgen.
»Vielleicht«, gab er ungewohnt kleinlaut zu, »habe ich etwas falsch verstanden, als ich die Buchung auf Slowenisch aufgegeben habe.«
»Du bist und bleibst ein Knallkopf!«, erklärte Elli erbost. »Was sollen wir jetzt machen?«
»Wartet bitte, ich habe eine Idee.« Gero verschwand.
»Was hat er denn nun wieder vor?«, maulte Rüdiger. »Warum muss er immer aus der Reihe tanzen?«
Ina seufzte. »Das wüsste ich auch gerne.« Sie mochte Gero mit seinen Ecken und Kanten. Aber er konnte auch so verdammt eigensinnig sein. Hoffentlich hatte die Besitzerin noch etwas frei. So groß schien die Villa nicht zu sein.
Als Gero zurückkam, wirkte er recht zufrieden mit sich. »Tut mir leid, hat ein bisschen gedauert, bis wir die hier gefunden haben.« Er hielt vier Zahnstocher in der Hand, sodass nur deren obere Hälften zu sehen waren.
»Was soll das werden?«, blaffte Rüdiger. »Hast du die Zimmer umgebucht?«
Gero schüttelte den Kopf. »Leider ist alles belegt. Deshalb machen wir es salomonisch und losen, wer das Einzelzimmer bekommt. Jeder zieht ein Hölzchen, das kurze gewinnt.«
»Hältst du uns für völlig bescheuert?« Rüdiger kam richtig in Fahrt und bog Geros Finger auseinander. Alle Zahnstocher waren gleich lang. »Mit dem Trick hast du uns doch schon als Kinder verarscht. Zum Schluss zerbrichst du heimlich das Hölzchen, das dir geblieben ist, und bist der Sieger. Ohne mich!« Er wandte sich kopfschüttelnd ab.
»Ihr habt doch sonst auch so viel vergessen«, entgegnete Gero mit deplatzierter Ehrlichkeit. »Da dachte ich ...«
»... dass du das...
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