Stationäres soziales Training im (Warnschuss-)Arrest

Name: Stationäres soziales Training im (Warnschuss-)Arrest | Implementation und Evaluation eines Modellprojekts in Baden-Württemberg
Brand: Nomos
Price: 169.4 EUR
Availability: OnlineOnly

Implementation und Evaluation eines Modellprojekts in Baden-Württemberg

Ursula Gernbeck(Autor*in)

Nomos (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 8. Juni 2017

563 Seiten

E-Book

PDF mit Adobe-DRM

Systemvoraussetzungen

978-3-8452-7916-9 (ISBN)

169,40 €inkl. 7% MwSt.

Systemvoraussetzungen

für PDF mit Adobe-DRM

E-Book Einzellizenz

Als Download verfügbar

Beschreibung

Weitere Details

Weitere Ausgaben

Person

Inhalt

Cover
A. Einleitung
B. Theoretischer Rahmen
I. Geschichte des Warnschussarrests
1. Die Rechtslage vor dem ersten Gesetz zur Änderung des Jugendgerichtsgesetzes (1. JGGÄndG)
a) Die Rechtslage vor 1940
b) Die Einführung des Jugendarrests im Jahr 1940
c) Die Entwicklung des Jugendarrests nach dem Zweiten Weltkrieg
2. Das erste Gesetz zur Änderung des JGG 1990
3. Die Entwicklung seit dem 1. JGGÄndG und die Reformdiskussion über die Einführung eines Warnschussarrests
a) Der Streit über die Zulässigkeit des Warnschussarrests vor Einführung des § 16a JGG und die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts
b) Reformdiskussion: Argumente für und gegen den Warnschussarrest
(1) Jugendstrafe mit Bewährung als Freispruch zweiter Klasse
(a) Pro
(b) Contra
(2) Spezialpräventive Wirkung des Warnschussarrests
(a) Pro
(b) Contra
(i) Keine Abschreckung
(ii) Negative Stigmatisierung
(iii) Kriminelle Ansteckung
(iv) Hohe Rückfallraten nach Arrest
(v) Arrest als bloß punktuelle Einwirkung ohne nachhaltige Wirkung
(3) Warnschussarrest zur Schließung von Gerechtigkeitslücken in sog. Komplizenkonstellationen
(a) Pro
(b) Contra
(4) Zurückdrängen der rechtswidrigen Untersuchungshaft
(a) Pro
(b) Contra
(5) Vermehrte Strafaussetzungen zur Bewährung
(6) Erleichterung des Einstiegs in die Bewährungszeit
(a) Pro
(b) Contra
(7) Gefahr des "net widening"
4. Die Einführung des Warnschussarrests im März 2013
a) Gesetzgebungsgeschichte
b) Die Rechtslage seit 7. März 2013
(1) Verdeutlichungsarrest, § 16a Abs. 1 Nr. 1 JGG
(2) Herausnahmearrest, § 16a Abs. 1 Nr. 2 JGG
(3) Einwirkungs- oder Auffangarrest, § 16a Abs. 1 Nr. 3 JGG
(4) Flankierende Regelungen
II. Rechtliche Erwägungen zum Warnschussarrest
1. Verfassungsmäßigkeit des § 16a JGG
a) Doppelbestrafungsverbot, Art. 103 Abs. 3 GG
b) Bestimmtheitsgrundsatz, Art. 103 Abs. 2 GG
(1) Bestimmtheit des § 16a JGG
(2) Vereinbarkeit der mit der Einführung des § 16a JGG verbundenen weitergehendenden Flexibilisierung des Jugendstrafrechts mit Art. 103 Abs. 2 GG
c) Rückwirkungsverbot, Art. 103 Abs. 2 GG
d) Schuldgrundsatz
e) Fazit zur Verfassungsmäßigkeit des § 16a JGG
2. § 16a JGG im Rechtsfolgensystem des JGG
a) Subsidiaritätsprinzip, § 5 Abs. 2 JGG
b) Widerspruch zwischen § 8 Abs. 2 S. 2 JGG und § 13 Abs. 1 JGG
c) Widerspruch zwischen positiver Legalprognose einerseits und dem Erfordernis der Arrestverhängung andererseits
(1) § 21 JGG
(2) § 27 JGG
(3) § 61 JGG
d) Widersprüchliche Zielgruppen von Jugendarrest und Jugendstrafe
(1) Warnschussarrest und bedingte Jugendstrafe nach §§ 21, 61 JGG
(2) Warnschussarrest und bedingte Jugendstrafe nach § 27 JGG
(3) Zwischenfazit
e) Fazit zu § 16a JGG im Rechtsfolgensystem des JGG
III. Kriminalitätstheoretische Erwägungen zum Warnschussarrest
1. Theorie der rationalen Wahl ("rational choice approach")
2. Desistance-Forschung und Lebenslauftheorien
3. Lerntheorien
a) Theorie der operanten Konditionierung (Skinner)
b) Theorie der differentiellen Assoziation (Sutherland)
c) Theorie des sozialen Lernens (Bandura)
4. Fazit zu den kriminalitätstheoretischen Erwägungen
IV. Rechtsgrundlagen des (Warnschuss-)Arrestvollzugs
1. Jugendarrestvollzugsordnung (JAVollzO) und § 90 JGG
2. Die Rechtsprechung des BVerfG zum Jugendstrafvollzug und deren Folgen für den Jugendarrestvollzug
3. Die geltende Rechtslage zum Jugendarrestvollzug
a) Bundesweite Rechtslage
b) Das Jugendarrestvollzugsgesetz in Baden-Württemberg
(1) Allgemeines
(2) Warnschussarrestvollzug
V. Sanktionspraxis: Jugendarrest und bedingte Jugendstrafe
1. Urteilsarrest, § 16 JGG
2. Bedingte Jugendstrafe, §§ 21, 27, 61 JGG
3. Warnschussarrest, § 16a JGG
VI. Warnschussarrest im internationalen Vergleich
1. USA
a) Scared Straight
b) Shock incarceration, shock parole, shock probation, split sentences
2. Schweden
3. Fazit zum internationalen Vergleich
C. Implementationsstudie
I. Bedeutung der Evaluation von kriminalpräventiven Maßnahmen und Sanktionen
II. Ausgestaltung der sozialen Trainingskurse in Göppingen und Rastatt
1. Der soziale Trainingskurs im Rechtsfolgensystem des JGG
2. Entwicklung des Modellprojekts
3. Inhalt und Ablauf der stationären sozialen Trainingskurse in den untersuchten Jugendarrestanstalten
a) Göppingen
b) Rastatt
c) Vergleich der beiden Kurskonzepte
III. Ursprünglich geplantes Forschungsdesign
1. Aktenanalyse
2. Befragung der Arrestanten per Fragebogen
3. Begleitende Befragung der Sozialarbeiter des sozialen Trainings per Fragebogen
4. Befragung der Bewährungshilfe
5. Experteninterviews
IV. Realisiertes Forschungsdesign
1. Methode der Informationsgewinnung
2. Methodische Einwände gegen das realisierte Forschungsdesign
a) Strafaktenanalyse
b) Befragung von Arrestanten und Sozialarbeitern
(1) Allgemeine Verzerrungsfaktoren bei Fragebogen-basierten Umfragen
(2) Besonderheiten im Zusammenhang mit der Arrestantenbefragung
(3) Besonderheiten im Zusammenhang mit der Sozialarbeiterbefragung
(4) Evaluation des sozialen Trainings
V. Ergebnisse der Aktenanalyse
1. Arrestarten
2. Soziobiografische Merkmale
a) Alter und Geschlecht
b) Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund
c) Schulbildung und Arbeitssituation
d) Familien- und Wohnsituation
e) Gefährdungsindex
3. Vorbelastung
a) Vorsanktionierung
(1) Anzahl und Art der Voreintragungen
(2) Vortaten
(3) Zusammenfassender Vergleich: Urteils- vs. Warnschussarrest
b) Hafterfahrung
(1) Ermittlung der Hafterfahrung
(2) Hafterfahrung laut Akte
(3) Hafterfahrung laut eigenen Angaben der Arrestanten
(4) Zusammenführung der Datenquellen zur Hafterfahrung
c) Zusammenfassung zur Vorbelastung
4. Eckdaten zum aktuellen Verfahren
a) Erkennende Gerichte: Örtliche Verteilung und Besetzung
b) Zeitlicher Rahmen der Gerichtsverfahren
5. Inhaltliche Aspekte der aktuellen Verurteilungen
a) Abgeurteilte Delikte
b) Geständnis und anwaltliche Vertretung
c) Sanktionsart bei Verurteilung zu Warnschussarrest
(1) Bedingte Jugendstrafe, §§ 21, 27, 61 JGG
(2) Warnschussarrest, § 16a JGG
(3) Einbeziehungen nach § 31 JGG
(4) Weisungen und Auflagen
(5) Sanktionsschwereindex
d) Urteilsbegründung bei Verurteilung zu Warnschussarrest
(1) Schädliche Neigungen und Schwere der Schuld
Intensität der Urteilsbegründung
(2) § 16a Abs. 1 Nr. 1 JGG
(a) Warnschussarrest bei Komplizenkonstellationen
(b) Bedingte Jugendstrafe als Freispruch zweiter Klasse
(3) § 16a Abs. 1 Nr. 2 JGG
(4) § 16a Abs. 1 Nr. 3 JGG
(5) § 16a Abs. 2 JGG
(6) Fazit zur Sanktionierung mit Warnschussarrest
e) Sanktionsart und Urteilsbegründung bei Verurteilung zu Urteilsarrest
(1) Dauer des verhängten Urteilsarrests
(2) Einbeziehungen nach § 31 Abs. 2 JGG
(3) Urteilsbegründung
(4) Kombination mit Weisungen und Auflagen
Sanktionsschwereindex
(5) Fazit zur Sanktionierung mit Urteilsarrest
6. Eckdaten zur Arrestverbüßung
a) Dauer von der Rechtskraft des Urteils bis zur Ladung und zum Arrestantritt
b) Alter der Arrestanten zum Zeitpunkt des Arrestantritts
c) Tatsächlich verbüßte Arrestdauer und Anwendung des § 87 Abs. 3 JGG
7. Warnschussarrest und Bewährungshilfe
a) Informationsqualität
b) Kontakt zwischen Bewährungshilfe und Warnschussarrestanten vor Arrestantritt
c) Kontakt während des Arrestvollzugs
d) Kontakt nach Arrestentlassung
8. Fazit zur Aktenanalyse
VI. Ergebnisse der Arrestantenbefragung
1. Wohn- und Arbeitssituation der Arrestanten vor und nach dem Arrestvollzug
a) Wohnsituation
b) Schul- und Arbeitssituation
2. Kommunikative Vermittlung der Sanktion im Strafprozess
a) Vermittlung der verhängten Sanktion
b) Vermittlung von Binnengerechtigkeit bei Verurteilung mehrerer Täter
3. Arresterleben
a) Einstellung der Arrestanten vor Arrestantritt
b) Tatsächliches Arresterleben
c) Zusammenleben der Arrestanten
d) Einfluss des Arrests auf das künftige Verhalten der Arrestanten (Selbsteinschätzung der Arrestanten)
e) Einstellung der Warnschussarrestanten zur bevorstehenden Bewährungszeit
4. Erfahrungen im sozialen Training
5. Fazit zur Arrestantenbefragung
VII. Ergebnisse der Sozialarbeiterbefragung
1. Erziehungs- und Familienverhältnisse
2. Freizeitverhalten der Arrestanten
3. BtM-Konsum und Auffälligkeiten im Bereich Gesundheit
4. Erreichbarkeit der Arrestanten
a) Mitarbeit und Lernerfolge
b) Unrechtseinsicht
c) Legalbewährungsprognose
d) Zusammenfassende Einschätzung: Erreichbarkeit der Arrestanten und Erfolg der Teilnahme am sozialen Training
5. Fazit zur Sozialarbeiterbefragung
VIII. Vergleich von Selbst- und Fremdeinschätzung der Arrestanten
1. Mitarbeit im sozialen Training
2. Lernerfolge
3. Unrechtseinsicht
4. Erreichbarkeit der Arrestanten (Sozialarbeiterperspektive) und Einfluss des Arrests auf das künftige Verhalten (Arrestantenperspektive)
5. Legalbewährungsprognose
6. Fazit zum Vergleich von Selbst- und Fremdeinschätzung der Arrestanten
D. Rückfallstudie
I. Ziel der Rückfallstudie
II. Ursprünglich geplantes Forschungsdesign
1. Hellfelduntersuchung
a) Evaluation der Wirksamkeit des Warnschussarrests
(1) Deskriptive Analyse der Rückfälligkeit nach Warnschussarrest
(2) Untersuchung des Einflusses des Warnschussarrests auf die Rückfälligkeit
(3) Sonderauswertung der bundesweiten Rückfalluntersuchung
b) Evaluation der Wirksamkeit des stationären sozialen Trainings
2. Dunkelfelduntersuchung
III. Realisiertes Forschungsdesign
1. Angewandte Methode
a) Hellfelduntersuchung
(1) Untersuchung der Rückfälligkeit nach Verbüßung von Warnschussarrest nach § 16a JGG
(2) Untersuchung der Rückfälligkeit nach Verbüßung von Urteilsarrest gem. § 16 JGG
(3) Untersuchung der Auswirkungen des stationären sozialen Trainings auf die Rückfälligkeit nach Urteilsarrest: Methode der Kontrollgruppenkonstruktion
(4) Sonderauswertung der bundesweiten Rückfalluntersuchung
(5) Dunkelfelduntersuchung
2. Methodische Einwände gegen das realisierte Forschungsdesign
a) Methodische Einwände gegen die Forschung mit Bundeszentralregisterauszügen
(1) Meldemoral
(2) Rückfallfähigkeit
(3) Tilgung
(4) Informelle Verfahrenseinstellungen
b) Methodische Einwände gegen Quasi-Experimente
(1) Einwände allgemeiner Art
(2) Einwände gegen die gewählte Art der Kontrollgruppenkonstruktion
(a) Änderung der Sanktionspraxis aufgrund der Einführung des stationären sozialen Trainings?
(b) Vermeidung von Kohorteneffekten durch Parallelisierung der Verbüßungszeiten?
IV. Ergebnisse der Rückfallstudie
1. Begriff des Rückfalls
2. Kontrollzeitraum
a) Berechnung des Kontrollzeitraums
b) Zeitlicher Anknüpfungspunkt für die Rückfallerfassung
3. Erfassung der Vorbelastung
4. Rückfälligkeit der Warnschussarrestanten
a) Zusammensetzung der Probandengruppe
b) Rückfälligkeit innerhalb von zwölf Monaten
(1) Soziobiografische Merkmale der rückfälligen Warnschussarrestanten
(2) Rückfallhäufigkeit
(3) Rückfallgeschwindigkeit
(4) Sanktionsspezifika und Vorbelastung der rückfälligen Probanden
(5) Rückfälle im Einzelnen
c) Ergänzende Analyse: Rückfälligkeit im Rahmen kürzerer Kontrollzeiträume
d) Sonderauswertung der bundesweiten Rückfalluntersuchung
e) Fazit zur Rückfälligkeit nach Warnschussarrest
5. Rückfälligkeit der Urteilsarrestanten (Experimentalgruppe)
a) Zusammensetzung der Experimentalgruppe
(1) Sozio-biografische Merkmale
(a) Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit
(b) Familien- und Wohnsituation, Bildung, Gefährdungsindex
(2) Ausgangsverurteilung und Eckdaten zum Arrest
b) Rückfälligkeit innerhalb von zwölf Monaten
(1) Rückfallhäufigkeit
(2) Rückfallgeschwindigkeit
(3) Rückfallschwere
(a) Anzahl der Folgeeintragungen
(b) Sanktionsschwere der Rückfallsanktion
(c) Deliktsstruktur der Rückfalltaten
(d) Rückfall und strafrechtliche Vorbelastung
(4) Rückfälligkeit und soziales Training
(a) Legalbewährungsprognose und Rückfall
(b) Trainingserfolg und Rückfall
(c) Sonstige Bewertungsindikatoren des sozialen Trainings und Rückfall
(d) Selbsteinschätzung der Arrestanten, Arresterleben und Rückfall
(5) Bedingungen des Rückfalls: Multivariate Analyse
(a) Zweck der multivariaten Analyse
(b) Theoretische Voraussetzungen der binär-logistischen Regression und Variablenauswahl
(c) Bivariate Korrelationen und Grenzen der Durchführbarkeit des Modells
c) Ergänzende Analyse: Rückfälligkeit im Rahmen kürzerer Kontrollzeiträume
d) Sonderauswertung der bundesweiten Rückfalluntersuchung
e) Fazit zur Rückfälligkeit nach Urteilsarrest
6. Vergleich von Experimental- und Kontrollgruppe (Urteilsarrest)
a) Zusammensetzung der Kontrollgruppe
b) Vergleich von Experimental- und Kontrollgruppe
(1) Untersuchungshypothesen
(2) Hypothesentest
(a) Rückfallhäufigkeit
(b) Rückfallgeschwindigkeit
(c) Rückfallschwere
c) Fazit zum Vergleich von Experimental- und Kontrollgruppe
E. Zusammenfassung und Ausblick
I. Implementationsstudie
II. Rückfallstudie
III. Resümee und Ausblick
F. Anhang
I. Tabellen
1. Tabellen zur Aktenanalyse
2. Tabellen zur Arrestantenbefragung
3. Tabellen zur Sozialarbeiterbefragung
4. Tabellen zur Rückfallstudie
II. Erhebungsinstrumente
Strafaktenanalyse
Arrestantenbefragung
Sozialarbeiterbefragung
Rückfalluntersuchung
Auswertung des Bundeszentralregisters (Experimentalgruppe)
Auswertung des Bundeszentralregisters (Kontrollgruppe)
Dunkelfeldbefragung der Arrestanten
Deliktsschwereindex
Sanktionsschwereindex
Interviewleitfäden
Interview-Leitfaden: Experteninterview mit Jugendrichtern
Interview-Leitfaden: Experteninterview mit Warnschussarrestanten im sozialen Training
Interview-Leitfaden: Experteninterview mit Arrestanstaltsleitern
Interview-Leitfaden: Experteninterview mit Sozialarbeitern im Arrest (Vollzugspersonal und Trainer)
G. Literaturverzeichnis

Systemvoraussetzungen

Als PDF speichern Als Link merken