Schweitzer Fachinformationen
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Einleitung 13
Teil I: Allgemeines: Wie funktioniert Wirtschaft grundsätzlich? 15
1 Ökonomische Basics: Was heißt Wirtschaften überhaupt? 16
Menschen haben Bedürfnisse 16
Das ökonomische Prinzip ist der Maßstab ökonomischen Handelns 18
Es gibt viele Vor-, aber auch einige Nachteile von Arbeitsteilung 23
Wohlstand ist preisbereinigt zu messen 29
Es gibt verschiedene Arten von Wirtschaftsgütern 31
Glück ist das Leitmotiv ökonomischen Handelns 33
Übungsaufgaben 36
2 Güteraustausch: Wie kreisen die Waren in der Wirtschaft? 39
Der Austausch von Gütern erfolgt in einem Kreislauf 39
In einer Tauschwirtschaft wirdWare direkt gegenWare getauscht 42
In einer Geldwirtschaft tritt das Geld zwischen die ausgetauschten Güter 44
Übungsaufgaben 49
3 Volkswirtschaftliche Methoden: Wie kann die Wirtschaft wissenschaftlich erfasst werden? 51
Die Volks- und die Betriebswirtschaftslehre bilden die beiden wirtschaftswissenschaftlichen Fächer 51
Mithilfe von Modellen wird versucht, die volkswirtschaftlichen Grundzusammenhänge in der Realität zu erfassen 55
Volkswirtschaftliche Aktivitäten können in vielfältiger Art und Weise dargestellt werden 58
Die Volkswirtschaftslehre untergliedert sich in die Methoden der Mikro- und der Makroökonomie 63
Übungsaufgaben 65
4 Wirtschaftssysteme: Wie sind in der modernen arbeitsteiligen Welt Wirtschaftsbeziehungen ausgestaltet? 67
In einem Wirtschaftssystem sind Entscheidungs-, Koordinierungsund Verteilungsfragestellungen zu berücksichtigen 67
In einer Planwirtschaft wird von einer gesellschaftlichen Einrichtung das Wirtschaftsgeschehen zentral gesteuert 68
In einer Marktwirtschaft regelt sich das wirtschaftliche Geschehen dezentral über Angebot und Nachfrage 69
In der Realität finden sich gemischte Wirtschaftsformen wieder 74
Übungsaufgaben 78
Teil II: Mikroökonomie: Wie funktioniert Wirtschaft im Einzelnen? 81
5 Grundlagen der Mikroökonomie: Was sind die Fragestellungen und die grundsätzlichen Vorgehensweisen der Mikroökonomie? 82
Die Mikroökonomie beleuchtet aus einzelwirtschaftlichem Blickwinkel vor allem Fragen bezüglich der Marktergebnisse 82
Je nach Anzahl der Anbieter und der Nachfrager lassen sich verschiedene Marktformen voneinander unterscheiden 84
Das Menschenbild der Mikroökonomie ist das des Homo oeconomicus 88
Übungsaufgaben 97
6 Marktpreisbildung im Konkurrenzfall: Welche Marktergebnisse produziert die unsichtbare Hand des Wettbewerbs? 99
Die Marktnachfrage sinkt mit steigendemMarktpreis 99
Das Marktangebot erhöht sich mit steigendem Marktpreis 123
Aus dem Zusammenspiel von Marktangebot und -nachfrage ergibt sich das Marktgleichgewicht 131
Übungsaufgaben 139
7 Marktpreisbildung im Monopol und im Oligopol: Wie verändert Marktmacht die Marktergebnisse? 143
Das Anbietermonopol bewirkt durch Angebotsverknappung vergleichsweise hohe Marktpreise 143
Im Anbieteroligopolfall treten mitunter suboptimale Marktergebnisse auf 149
Übungsaufgaben 151
Teil III: Makroökonomie: Wie funktioniert Wirtschaft im Großen? 153
8 Grundlagen der Makroökonomie: Was sind die Fragestellungen und die grundsätzlichen Vorgehensweisen der Makroökonomie? 154
Der Makroökonomie liegen gesamtwirtschaftliche Ziele zugrunde, die sich teilweise widersprechen 154
Das Volkswirtschaftliche Rechnungswesen informiert über die gesamtwirtschaftliche Produktionsleistung und das gesamtwirtschaftliche Einkommensniveau 158
Übungsaufgaben 172
9 Spezielle makroökonomische Fragestellungen: Was sind Themenfelder der Makroökonomie? 175
Wirtschaftliches Wachstum ist für moderne Volkswirtschaften ein Hauptziel 175
Wirtschaftliche Aktivitäten verlaufen zyklisch 183
Das Volkseinkommen kann auf die Arbeits- und die Kapitaleinkommen verteilt werden 186
Hohe Inflation gefährdet die Funktionsweise einer Geldwirtschaft 190
Arbeitslosigkeit ist in Marktwirtschaften die Folge von Marktanpassungsproblemen 199
Sowohl große Außenhandelsüberschüsse als auch große Außenhandelsdefizite sind für die internationale Arbeitsteilung problematisch 201
Übungsaufgaben 203
10 Makroökonomische Theorien: Wie genau wird das gesamtwirtschaftliche Geschehen erklärt und welche wirtschaftspolitischen Folgerungen ergeben sich daraus? 205
Gemäß Say'schem Theorem schafft sich jedes Güterangebot seine Güternachfrage 205
Im Keynesianismus ist die Güternachfrage der Gravitationspunkt des wirtschaftlichen Geschehens 208
Angebotstheoretiker geben ganz andere wirtschaftspolitische Empfehlungen als Nachfragetheoretiker 222
Übungsaufgaben 226
Zitierte Literatur 229
Glossar 231
Lösungen 235
Index 251
Das erste Kapitel setzt sich damit auseinander, was man unter Wirtschaften zu verstehen hat. Es geht um Entscheidungen und Handlungen von Personen, die sich auf die (möglichst) optimale Nutzung von Ressourcen wie Naturschätzen, aber auch von Zeit oder Informationen, beziehen. Hierbei werden im Rahmen eines Produktionsprozesses die für das Wohlergehen der Personen benötigten Sachgüter und Dienstleistungen erstellt beziehungsweise bereitgestellt. Das Wohlergehen der Personen spiegelt den Nutzen dieser Personen wider, den sie aus den verschiedenen Gütern (inklusive Dienstleistungen) ziehen.
Seit Menschengedenken treffen Menschen wirtschaftlich ausgerichtete Entscheidungen, die erforderlich sind, um ihnen ein Überleben in möglichst angenehmer Weise auf unserem Planeten zu gewährleisten. Die Wirtschaftswissenschaften beschäftigten sich als Sozialwissenschaften mit dem entsprechenden Handeln und den gegenseitigen Abhängigkeiten von Personen. Dabei geht es konkret um das Haushalten mit gegebenen Ressourcen vor dem Hintergrund gegebener Bedürfnisse. Im weitesten Sinne bezieht sich dieses Haushalten auf die natürlichen Ressourcen, die den Menschen von "Mutter Erde" in Form von Bodenschätzen und dergleichen gegeben werden, aber auch auf Ressourcen in Form von Zeit oder Informationen.
Je nach individueller beziehungsweise gesellschaftlicher Entwicklungsstufe haben die Menschen unterschiedliche Bedürfnisse im Sinne von Wünschen. Auf einer eher elementaren Entwicklungsstufe geht es für sie um den Kampf um die "nackte Existenz". Demzufolge stehen hier Bedürfnisse nach Nahrung, Kleidung, Behausung und dergleichen im Mittelpunkt. Wenn diese Entwicklungsstufe überwunden ist, kommen weitere Bedürfnisarten ins Spiel, wie etwa Bedürfnisse nach Sicherheit, Zugehörigkeit oder Selbstverwirklichung.
Von den Bedürfnissen eines Individuums unterscheidet man die kollektiven Bedürfnisse. Diese bringen die Bedürfnisse von Personengruppen zum Ausdruck. Ein Beispiel für ein kollektives Bedürfnis ist das nach einer möglichst geringen Umweltverschmutzung (saubere Luft); es können beispielhaft als kollektive Bedürfnisse aber auch jene nach Bildung oder nach Mobilität genannt werden.
Bedürfnisse sind nicht ganz dasselbe wie der ähnlich klingende Begriff Bedarf. Unter Bedarf versteht man in den Wirtschaftswissenschaften eine spezielle Form von Bedürfnissen: Es handelt sich um Bedürfnisse, die durch individuelle Kaufentscheidungen konkretisiert werden. Individueller Bedarf spiegelt sich in der tatsächlich gegebenen kaufkräftigen Nachfrage eines Individuums nach bestimmten Dingen wider. In sozialpolitischen Diskussionen wird der Begriff Bedarf zudem vielfach auf Dinge verengt, die für ein bedürftiges, das heißt unterdurchschnittlich versorgtes Individuum zum Überleben in einer Gesellschaft unverzichtbar erscheinen.
Tendenziell gehen Bedürfnisveränderungen von den unteren zu den oberen Entwicklungsstufen mit Übergängen von materiellen hin zu immateriellen Bedürfnissen einher. Damit verbunden ist der Übergang von rein materiellem Wohlergehen zu auch immateriellem Wohlergehen. Beispielhaft kann in diesem Zusammenhang der Übergang von materiellen Grundbedürfnissen nach Nahrungsmitteln bis letztlich hin zu immateriellen Bedürfnissen wie Selbstverwirklichung, Lebensglück oder -zufriedenheit genannt werden.
Mit einem Fachbegriff bezeichnet man das materielle Wohlergehen als Wohlstand, und die Menge aus Wohlstand und immateriellem Wohlergehen wird durch den Oberbegriff der Wohlfahrt erfasst.
Umgangssprachlich versteht man unter "Wohlfahrt" vielfach etwas anderes, nämlich die Unterstützung von Armen. Dies ist hier ausdrücklich nicht gemeint.
Um sich bestimmte Bedürfnisse erfüllen zu können, müssen im Sinne einer Zweck-Mittel-Beziehung die entsprechenden Mittel bereitgestellt, Ökonomen sagen, produziert werden. Diese Mittel werden als Güter bezeichnet, wobei sie neben Sachgütern auch Verfügungsrechte (zum Beispiel Patente) und Dienstleistungen umfassen.
Zu ihrer Produktion sind Produktionsfaktoren erforderlich; man unterscheidet im Wesentlichen drei Produktionsfaktoren:
Boden (zum Teil auch als Produktionsfaktor "Natur" bezeichnet) umfasst nicht nur Grundstücke, sondern weitere natürliche Ressourcen wie Bodenschätze, Flora und Fauna oder klimatische Bedingungen. Der Produktionsfaktor Arbeit kennzeichnet die menschliche Arbeitskraft, die grob auch noch nach dispositiver (leitender, eher geistiger) Arbeit und operativer (ausführender, eher körperlicher) Arbeit differenziert werden kann. Vom Produktionsfaktor Arbeit - also von Menschen - hergestellte Maschinen, Werkzeuge und dergleichen werden schließlich unter dem Kapitalbegriff geführt.
Mitunter wird auch noch vom technischen Fortschritt als einem weiteren Produktionsfaktor gesprochen. Hierunter sind neue oder verbesserte Produktionsverfahren beziehungsweise -strukturen zu verstehen, mit deren Hilfe eine größere Gütermenge als zuvor hergestellt werden kann.
Zum einen kann es sich bei technischem Fortschritt um eine erhöhte Leistungsfähigkeit der einzelnen Produktionsfaktoren handeln: zum Beispiel um besser qualifizierte Arbeitskräfte, deren Wissensniveau - mit einem Fachbegriff spricht man mitunter von deren Humankapital - gesteigert wird. Es können auch leistungsfähigere Maschinen gemeint sein (beispielsweise PCs mit einer größeren Festplatte, einem größeren Arbeitsspeicher und/oder einem schnelleren Prozessor) beziehungsweise leistungsfähigere Böden (etwa als Folge des Einsatzes neuartigen Düngers).
Zum anderen geht es beim technischen Fortschritt um eine verbesserte Kombination der einzelnen Produktionsfaktoren miteinander. Letzteres kann mit der Ersetzung (mit einem Fremdwort: mit der Substitution) von Einheiten eines Produktionsfaktors durch Einheiten eines anderen Produktionsfaktors einhergehen. So kennzeichnen sogenannte Rationalisierungsmaßnahmen die Ersetzung von Arbeitskräften durch Maschinen im Rahmen der Güterproduktion.
In einem Laufschuhladen sollen ein ausgebildeter Schuster für den Verkauf von Laufschuhen und ein ausgebildeter Einzelhandelskaufmann für die Reparatur beschädigter Laufschuhe zuständig sein. Vermutlich sind diese Zuordnungen weniger gut als die Zuordnungen des Schusters zum Reparaturservice und des Einzelhandelskaufmanns zum Verkaufsbereich. Die letztgenannte Organisationsstruktur stellt somit ein Beispiel für eine verbesserte Kombination der einzelnen Produktionsfaktoren dar (in diesem Fall von den unterschiedlich ausgebildeten Arbeitskräften zu den Arbeitsutensilien im Reparaturservice und im Verkaufsbereich) und wäre damit technischer Fortschritt.
Es kann sein, dass die Produktionsfaktoren in fixen, technisch vorgegebenen Verhältnissen zueinander verwendet werden müssen, um eine bestimmte Outputmenge zu produzieren; in diesem Fall spricht man von limitationaler (durch fixe Faktorverhältnisse gekennzeichneter) Produktion. Können hingegen - wie nachfolgend in der Regel unterstellt - die Produktionsfaktoren zur Erzeugung einer bestimmten Gütermenge im Grunde genommen variabel zueinander verwendet werden, liegt eine substitutionale (durch variable Faktorverhältnisse gekennzeichnete) Produktion vor.
Möchte man einen Kartoffelbrei aus den Zutaten Kartoffeln, Milch und Butter in einer bestimmten, mehr oder weniger genau definierten Konsistenz herstellen, ist das Verhältnis zwischen den Zutaten im Grunde genommen fix, also limitational. Spielt die Konsistenz indes eine weniger bedeutende Rolle und ist es demzufolge ohne größere Bedeutung, ob der Kartoffelbrei eher fest oder eher flüssig ist, kann zum Beispiel Butter durch Milch ersetzt werden (und umgekehrt); es läge sozusagen ein substitutionaler Produktionsprozess vor.
Ökonomisches Handeln ist dadurch gekennzeichnet, dass die Produktion von Gütern ohne die Verschwendung der eingesetzten Mengen von Produktionsfaktoren einhergeht, sodass man dann auch von effizienter Produktion spricht. Zusammengefasst wird dies im sogenannten ökonomischen Prinzip. Letzteres kann auf zwei Arten formuliert werden: einerseits als Minimum- und andererseits als Maximumvariante.
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