Schweitzer Fachinformationen
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Ahoi, ihr Landratten! Plötzlich finden sich Wikingerjunge Hicks und sein Hausdrache Ohnezahn bei stürmischem Seegang mitten im Piraten-Ausbildungsprogramm der Räuberischen Raufbolde wieder. Eigentlich sollen die Piraten-Lehrlinge ja nur ihr erlerntes Wissen bei einer Schatzsuche in die Tat umsetzen, aber dann geht mit einem Mal alles drunter und drüber. Und natürlich muss sich auch Hicks als der zukünftige Häuptling des Wikinger-Stammes wieder unter Beweis stellen .
2. DER KAMPF GEGEN STINKER
Stinker lief kampfbegierig auf dem Deck auf und ab und schnaubte vor Aufregung.
»MACH IHN KALT, STINKER!«, schrie Rotznase Rotzgesicht, Stinkers engster Freund und natürlich ebenfalls ein Schlägertyp.
Rotznase HASSTE Hicks.
»Klar, mach ich«, grinste Stinker.
»Dasss wird ein Masssaker!«, zischte Stinkers Drache Seeschlange, ein hässlicher, großer Gronckel mit platter Nase und äußerst üblem Charakter. »Mein Meissster wird ihm jedesss Glied einzeln ausreißßßen und den Möwen zum Fraßßß vorwerfen.«
»Da-da-darauf würde ich nicht wetten«, sagte Ohnezahn ohne rechte Überzeugung und biss Seeschlange noch schnell und fest in den Schwanz, bevor er sich unter einer der Ruderbänke in Sicherheit brachte.
Hicks schob sich langsam auf Stinkers hoch aufragende Gestalt zu. Er schluckte und versuchte krampfhaft, sich zu erinnern, was im Handbuch für Helden über den Schwertkampf gegen einen stark überlegenen Gegner stand ... Irgendetwas über ausweichen, den Feind ermüden, seine körperliche Schwerfälligkeit gegen ihn selbst ausspielen ...
»D-du-du darfst dich nur nicht e-e-erwischen lassen!«, riet ihm Ohnezahn, der für einen Augenblick unter der Bank hervorkam und dann gleich wieder in seinem Versteck verschwand, als sich Seeschlange auf ihn stürzte und die rasiermesserscharfen Zähne knapp hinter ihm mit lautem Krachen zusammenschlugen.
Leichtfüßig und selbstsicher trat Hicks vor und blickte Stinker direkt in die fiesen, kleinen Schweinsäuglein. Stinker zeigte ihm sein gemeinstes Grinsen. Und ließ sein Schwert mit einem gewaltigen Schlag auf Hicks' Kopf niedersausen.
Hicks wich dem Schlag aus.
»Ja-ha, Hicks!«, brüllte Fischbein. »So ist's richtig!« Stinker schaute ziemlich verdutzt aus der Wäsche. Er holte zu einem neuen, noch gewaltigeren Schlag aus. Und wieder wich Hicks aus.
Dieses Mal war er so schnell, dass Stinker stolperte und beinahe das Gleichgewicht verlor.
»HICKS! HICKS! HICKS!«, brüllten die meisten Jungen. (Hicks war damals bei den anderen Jungen sehr beliebt, weil er nur einen Monat zuvor ganz allein einen Seedrachen getötet hatte, der drauf und dran gewesen war, den ganzen Stamm zu vernichten.*)
Hicks verspürte in sich so etwas wie ein leichtes Glücksgefühl.
Die Sache lief großartig.
Aber Stinker wurde jetzt erst recht böse. Er schnaubte wütend, stürzte vor und zielte mit einem äußerst brutalen Stoß direkt auf Hicks' Herz. Hicks hüpfte wieder leichtfüßig zur Seite und ... rutschte auf den schlüpfrigen Deckplanken aus. Und schon griff Stinkers fleischige Faust nach ihm, packte ihn am Hemd und hielt ihn fest. Das war nicht mehr so großartig.
Okay, dachte Hicks, nun hat er mich also. Was jetzt? Ohnezahn schoss unter seiner Bank hervor und flatterte ein paar Sekunden lang direkt vor Hicks' Nase. »E-e-ergib dich! E-e-ergib dich!«, schrie er, so laut er konnte, bevor er wieder in sein Versteck zurückzoomte.
»Ich kann mich nicht ergeben!«, sagte Hicks würdig. »Schließlich soll ich hier doch als Piratenheld auftreten, oder? Piraten ergeben sich nicht.«
»So ist's brav«, sagte Stinker zufrieden und hieb mit dem Schwert ein paarmal kräftig auf Hicks' Helm. Hicks versuchte zwar, sich zu wehren, war aber zu langsam.
Das ist nun wirklich megapeinlich, dachte Hicks, als Stinkers Schwert zum dritten Mal auf seinen Helm krachte. Höchste Zeit für ein paar Ausfälle.
Zuerst versuchte er es mit der Abwehrparade. Er hatte den Bewegungsablauf klar und deutlich vor Augen - elegant und mit viel Stil. Aber als sein Gehirn versuchte, seinem Arm Anweisungen zu geben, reagierte dieser genauso ungeschickt und tölpelhaft wie immer. Stinker riss ihm einfach den schicken Beschleunigten Blutstecher aus der Hand und warf ihn über Bord.
Die Zuschauer pfiffen und jubelten.
Fischbein und Ohnezahn verzogen die Gesichter und stöhnten. »Ohnezahn ka-ka-kann nicht mehr zuzu-zuschauen!«, stöhnte Ohnezahn und schlug die Flügel vor dem Gesicht zusammen. »E-E-ERGIB DICH endlich, du Menschentrottel.«
»Na, was hast du jetzt vor, Hicks?«, rief Rotznase verächtlich. »Willst du mit bloßen Händen weiterkämpfen? Wär's nicht besser, dich zu ERGEBEN?«
»Kommt nicht infrage!«, gab Hicks störrisch zurück. Stinker drängte mit atemberaubend schnellen Stößen gegen Hicks' Bauch auf ein rasches Ende.
»UM THORS WILLEN!«, brüllte Grobian wütend. »Du kämpfst wie ein Milchbubi. Es bringt dir doch nichts, wenn du stöhnend auf dem Boden herumliegst! Mach was - beiß ihn in die Wade, aber mach wenigstens IRGENDWAS!«
»NUTZLOS!«, krähte Rotznase schadenfroh. »Hicks der Nutzlose, hab ich's euch nicht immer gesagt? Und der soll letzten Monat einen Drachen umgelegt haben? Alles Schwindel! NUTZ-LOS! NUTZ-LOS! NUTZ-LOS!«
Jungen sind sehr wankelmütig. Hicks' Ansehen als Held schwand auf der Stelle. Und alle stimmten in den Chor ein: »Nutz-los! Nutz-los! Nutz-los!«
Sogar die Drachen schrien eifrig mit.
»Kratz ihm die Augen aus!«, kreischte Langkralle.
»Reiß ihm die Flügel aus!«, heulte Feuerwurm.
»E-e-ergib dich!«, stöhnte Ohnezahn.
Mit befriedigtem Grunzen steckte Stinker sein Schwert in die Scheide und legte es beiseite, um sich mit den Dingen zu befassen, die ihm wirklich richtig Spaß machten, dem Nahkampf Mann gegen Mann. Auf seine ganz eigene, nette Art war Stinker nämlich ein richtiger Künstler. Er liebte es, das Fleisch seines Gegners mit nackten Händen zu greifen und ein wenig umzuformen - so ähnlich wie ein Töpfer, der den weichen Ton modelliert.
Unter dem Jubel der übrigen Jungen setzte er sich zunächst einmal auf Hicks. Dabei presste er Hicks' Gesicht auf die Deckplanken und zwirbelte ihm kräftig das Ohr.
»Oh, ihr schleimigen Miesmuscheln«, stöhnte Fischbein und presste die Augen zu. »Das kann man ja nicht mit ansehen! DU SCHAFFST ES, HICKS!«, brüllte er dann. »DU MUSST DOCH NUR SEIN KÖRPERGEWICHT GEGEN IHN AUSSPIELEN!«
»Vielleicht verrätst du mir noch, wie?«, presste Hicks aus einem Mundwinkel hervor, da sein Gesicht immer noch gegen die Planken gedrückt wurde. »Wie denn - solange er auf mir hockt?«
Während alle gebannt dieses Massaker verfolgten, griff Rotznase heimlich nach Stinkers Schwert und nahm die Holzspitze ab.
»ERGIB DICH! ERGIB DICH!«, brüllte Stinker und hüpfte mit seinem Hintern auf Hicks auf und ab.
»Nein!«, weigerte sich Hicks.
»Vielleicht fängt der kleine Hicks gleich zu flennen an«, krähte Rotznase.
»NUTZ-LOS! NUTZ-LOS! NUTZ-LOS!«, sang der gesamte Knabenchor.
Ohnezahn tauchte unter Warzenschweinis Bank hervor, blickte schnell nach rechts und links - von Seeschlange war nichts zu sehen. Und nur ein paar Fußbreit entfernt war Stinkers riesiger, fetter, bebender Hintern. Eine solche Versuchung war für einen so kleinen Drachen einfach zu groß. Also riss Ohnezahn sein Maul so weit auf, wie es nur ging, schoss vorwärts und schlug sein scharfes Gebiss in diesen wabbelnden Hintern, so fest er nur konnte.
»AUUUAAAHHH!«, heulte Stinker auf und ließ Hicks los, der blitzschnell aus Stinkers Reichweite robbte.
Aber jetzt wurde Stinker erst richtig, richtig böse.
Er packte sein Schwert mit aller Macht - es war ihm völlig egal (oder er bemerkte es gar nicht), dass die Holzspitze fehlte - und stürzte sich auf Hicks. Der sprang schnell zur Seite, aber die scharfe Schwertspitze drang durch sein Hemd und trennte ein sauber geschnittenes Stück aus dem Stoff.
»Oh nein!«, rief Hicks, dem plötzlich klar wurde, dass er jetzt wirklich verdammt tief in DICKSTER TINTE saß.
»Stinker, dein Schwert hat keine ...«
Aber Stinker hörte nicht hin. Mit wütendem Brüllen schwang er sein Schwert auf Hicks' Kopf zu. Hicks duckte sich weg und die bösartig scharfe Klinge rasierte die Spitze eines der Hörner von Hicks' Helm ab und grub sich dann tief in den Schiffsmast.
»STOPP!«, brüllte Hicks hinter dem Mast hervor, während Stinker in rasender Wut an seinem Schwert zerrte, um es freizubekommen. »Dein Schwert hat keine Holzspitze und DU BRINGST MICH NOCH UM ...«
Aber Stinker war jetzt so wütend, dass er rein gar nichts mehr hören konnte. Er packte das Schwert noch einmal, spannte all seine prächtigen Muskeln und riss es mit aller Gewalt so plötzlich aus dem Mast heraus, dass er schwer auf den Hintern fiel, und zwar genau auf die Stelle, aus der Ohnezahn gerade ein großes Stück Fleisch herausgebissen hatte.
»AUUUAAAHHH!«, brüllte Stinker vor...
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