Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
A.Einleitung
I.Thematische Einführung
"Der Fortschritt geschieht heute so schnell, dass, während jemand eine Sache für gänzlich undurchführbar erklärt, er von einem anderen unterbrochen wird, der sie schon realisiert hat". Diese Aussage Einsteins aus dem 20. Jahrhundert ist heute aktueller als in der Zeit, der sie entstammt. In immer kürzer werdenden Abständen präsentieren die führenden Unternehmen der weltweit größten Volkswirtschaften technische Neuheiten, veröffentlichen Produkte, die bisher als unrealisierbar galten, und revolutionieren den Dienstleistungssektor. Der Großteil dieser neuen Produkte und Dienstleistungen hat eines gemeinsam: Sie sind das Ergebnis von Forschung und Entwicklung (FuE) großer, meist international tätiger Unternehmen.
Diese international führenden Unternehmen leisten sich eigene FuE-Abteilungen, in die ein Großteil ihrer Gesamtumsätze zurückfließt. So gab das Schweizer Pharmaunternehmen Roche im Jahr 2013 über 7 Milliarden (Mrd.) Euro für FuE aus, was mehr als 17 Prozent seines Gesamtumsatzes von etwa 39 Mrd. Euro entsprach1. Doch nicht nur Pharmaunternehmen, die naturgemäß besonders von der Erforschung neuer und Entwicklung vorhandener Produkte abhängig sind, weisen dem Bereich FuE einen solch hohen Stellenwert zu. Auch Unternehmen der Informationstechnologie- und Elektronikbranche sowie der Automobilindustrie finden sich seit Jahren unter den zehn Unternehmen mit den weltweit höchsten Aufwendungen für FuE wieder. Darunter Microsoft, einer der weltweit führenden Hersteller von Heimcomputer-Software aus den Vereinigten Staaten von Amerika (United States of America - USA), der mit ebenfalls mehr als 7 Mrd. Euro über 13 Prozent seines Gesamtumsatzes für FuE ausgab2, und der Volkswagen-Konzern, einer der größten Automobilhersteller der Welt, der mit etwa 10 Mrd. Euro immerhin noch 5 Prozent seines Gesamtumsatzes in FuE reinvestierte3. Insgesamt erweiterten die tausend Unternehmen mit dem weltweit höchsten FuE-Etat, nach krisenbedingten Kürzungen des Jahres 2009, diesen im Zeitraum von 2010 bis 2013 um über 25 Prozent4. Ein immenses Wachstum, von dem erwartet werden darf, dass es sich auch zukünftig in ähnlicher Ausprägung fortsetzt, die Beständigkeit des internationalen Wettbewerbsdrucks berücksichtigend.
Der enorme Zuwachs privatwirtschaftlicher FuE-Aufwendungen der letzten Jahre verdeutlicht, wie wichtig gleichermaßen Erhalt wie auch Ausbau entsprechender Bereiche für einen langfristigen Unternehmenserfolg sind. So gelten insbesondere auf scheinbar gesättigten Märkten, wie sie in den meisten Teilen Europas vorzufinden sind, FuE als Triebfedern für Innovation und damit als eine der wesentlichsten Voraussetzungen für das Wachstum und den Fortbestand von Unternehmen5. Innovation ist dabei als das Ergebnis einer planvollen und zielgerichteten Weiterentwicklung von Verfahren, Strukturen, Produkten und Dienstleistungen definiert, die einem Unternehmen garantieren soll, entweder als Kostenführer günstiger als der Wettbewerber zu sein oder als Nutzenführer Funktionen, Dienste oder Merkmale anbieten zu können, die für den Kunden einen höheren Nutzen aufweisen, als er ihn beim Wettbewerber geboten bekommt6. In einem gemeinsamen Markt gibt es folglich nur zwei Möglichkeiten, sich langfristig gegen Wettbewerber durchzusetzen: entweder durch ein kostengünstigeres Angebot von Substituten oder durch Erwirkung eines höheren Kundennutzens durch den Einsatz eigener, neuartiger Produkte oder Dienstleistungen.
Die unternehmenspolitischen Gründe für ein dauerhaftes Streben nach Innovation sind vielfältig: Zu nennen sind in erster Linie notwendige Umstellungen auf effizientere Verfahrensabläufe in allen Bereichen des Unternehmens, aber auch eine regelmäßige Anpassung des eigenen Produktportfolios, um schnell und flexibel auf wechselnde Kundenwünsche reagieren zu können. Alle FuE-Aufwendungen, die dieser Innovationsförderung dienen, verfolgen letztendlich das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf dem Markt zu erhalten oder gar zu steigern, als unabdingbare Voraussetzung für einen langfristigen Unternehmenserfolg. So gelang der deutschen Wirtschaft im Jahr 2011 eine allein auf fortwährender Prozess- und Produktionsoptimierung basierende Kostenersparnis von 3,5 Prozent, während ihr auf entsprechende Weiterentwicklungen zurückzuführender Umsatz parallel um 2,6 Prozent anstieg7. Verzichtet ein Unternehmen auf eigenes FuE-Engagement, läuft es Gefahr, dauerhaft den Anschluss zu marktbestimmendem Fortschritt zu verlieren. Länger als seine Konkurrenten produziert es nach ineffizienteren Methoden und bietet Produkte oder Dienstleistungen an, die nicht mehr der Marktnachfrage entsprechen, was zwangsläufig zu sinkenden Umsätzen und sich kontinuierlich verschlechternden Unternehmensergebnissen führt. Ein wirksamer Wettbewerb schafft nicht nur natürliche Anreize dafür, neue Ideen und Produkte zu entwickeln, sondern straft ebenso sämtliche Unternehmen ab, die in alten Gewohnheiten verharren oder mit der kontinuierlich voranschreitenden Entwicklung nicht mithalten können, indem er diese sukzessive aus dem Wettbewerb ausscheiden lässt8. Dies trifft auf nahezu alle Unternehmen zu, unabhängig von Jahresumsatz oder Beschäftigtenzahl, und beansprucht damit für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die im Mittelpunkt vorliegender Arbeit stehen, ebenso Gültigkeit wie für international agierende Großkonzerne. So besteht empirische Evidenz darüber, dass das Wachstum von KMU, die eigene FuE zum Erhalt innovativer Leistungsfähigkeit betreiben, das Wachstum nicht forschender KMU um rund zwei Fünftel übersteigt9. Um durchschnittlich 3,9 Prozent ist darüber hinaus eine Steigerung des Umsatzes und um etwa 0,5 Prozent ein Anstieg der Umsatzrendite innovativer KMU zu erwarten10. Dies verdeutlicht eindrucksvoll die positiven Effekte einer gesteigerten FuE-Tätigkeit auf den wirtschaftlichen Erfolg von KMU sowie die sich daraus ergebende Notwendigkeit eines entsprechenden FuE-Engagements.
Es wäre folglich zu erwarten, dass KMU bereits aus Eigeninteresse ihren FuE-Bedarf nicht nur selbstständig identifizieren, sondern auch mit eigenen Mitteln optimal abdecken. Dem stehen jedoch häufig unvollständige Informationen, eine mangelnde Koordination, eingeschränkte Übertragungseffekte (Spill-over-Effekte) - wobei es sich um die Nutzung von Innovationen handelt, die nicht Resultat eigener FuE-Bemühungen sind -, Finanzierungsrestriktionen, Risikofurcht und Rentabilitätssorgen entgegen, was zusammengefasst als allgemeine Marktinsuffizienz bezeichnet werden kann11. Zwar sind insbesondere KMU durch ihren Nischencharakter und ihre hohe Spezialisierung in einigen Technologiebereichen besonders innovativ und stellen somit eine wichtige Stütze des Innovationsgeschehens in Deutschland dar12, doch beschränkt sich der Großteil ihrer Mitwirkung meist auf die Modernisierung und Anwendung bereits entwickelter Technologien und Prozesse. So beteiligen sich KMU deutlich seltener als Großunternehmen an FuE-Projekten und vereinen dabei lediglich einen geringeren Anteil der Patentanmeldungen und Registrierungen anderer gewerblicher Schutzrechte auf sich und bringen seltener technologische Innovationen hervor13. Besonders KMU sind zurückhaltend, was den Entschluss zu eigenen FuE-Projekten angeht, und verzichten wesentlich häufiger auf potenzielle FuE-Projekte, als Großunternehmen es unter vergleichbaren Rahmenbedingungen tun. Begründen lässt sich dies mit der Tatsache, dass KMU in der Regel deutlich stärker von zuvor genannter Marktinsuffizienz betroffen sind und damit ein höheres wirtschaftliches Risiko zu tragen haben als ihre größeren Pendants. Durch einen kleineren Kundenkreis und eine geringere wirtschaftliche Vernetzung mit anderen Unternehmen leiden KMU stärker als Großunternehmen unter unvollständigen Informationen und eingeschränkten Übertragungseffekten. Ein im Regelfall geringeres Eigenkapital und eine auf einen Mangel an Sicherheiten zurückführbare, meist umständlichere Kapitalbeschaffung verstärken Rentabilitätssorgen und Risikofurcht. Oft hängt bei KMU daher nicht nur der wirtschaftliche Erfolg einer Periode, sondern die Existenz des gesamten Unternehmens vom Ausgang eines einzigen FuE-Projekts ab.
Wie für sämtliche Unternehmen gilt auch für KMU, dass diese nur dann bereit sind, Risiken in Form von FuE-Projekten einzugehen, wenn der dafür notwendige Mittelaufwand in einem positiven Verhältnis zu dem vom Abschluss des jeweiligen FuE-Projekts erwarteten Ertrag steht - ein aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbares, jedoch risikoscheues Verhalten, das größtmögliche Innovation weitestgehend verhindert. Es gilt: Je bekannter die einzelnen Abschnitte eines FuE-Vorhabens sind, desto weniger Risiko müssen die Unternehmen im Rahmen ihrer FuE-Tätigkeit auf entsprechendem Gebiet zwar eingehen, desto weniger innovative Neuerungen können aus diesen jedoch ebenso...
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