Abbildung von: Das Geheimnis des goldenen Schlüssels - Books on Demand

Das Geheimnis des goldenen Schlüssels

Ein Abenteuer der 13 Mäuse
Christine Chimney(Autor*in)
Books on Demand (Verlag)
1. Auflage
Erschienen am 30. Mai 2016
276 Seiten
E-Book
ePUB mit Wasserzeichen-DRM
978-3-7412-4728-6 (ISBN)
7,99 €inkl. 7% MwSt.
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Völlig unerwartet stolpert die schusselige Maus Donda in ihrer Küche über eine uralte Weissagung ihres Volkes. Durch die Legende um einen verwunschenen goldenen Schlüssel, einen Stern, der immer wieder verschwindet und ein geheimnisvolles Tor gerät sie mit den 12 anderen Mäusen Hals über Kopf in ein aufregendes Abenteuer. Bevor sie den Rätseln auf die Spur kommen können, müssen sie sich jedoch mit Misstrauen und Diebstahl auseinandersetzen und erfahren, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Was hat es mit den geheimnisvollen nächtlichen Geräuschen auf sich? Werden sie etwa verfolgt? Und wie sollen sie an einen mysteriösen Schlüssel gelangen, der zwischen dem Heute und dem Morgen in der Zeit verborgen ist? Mit Mut, neuen Freundschaften und einer gehörigen Portion Humor gelingt der Mäusegruppe letztendlich das Unfassbare...
Auflage
1. Auflage
Sprache
Deutsch
Dateigröße
Dateigröße: 3,97 MB
Schlagworte
ISBN-13
978-3-7412-4728-6 (9783741247286)
Schweitzer Klassifikation
DNB DDC Sachgruppen
BISAC Klassifikation
Warengruppensystematik 2.0
Christine Chimney ist gebürtige Berlinerin und studierte Wirtschaftsinformatik an der FHTW Berlin. Aus dem Bedürfnis heraus, neben Computerprogrammen auch Erzählungen zu schreiben, entstand die Lust am Erfinden von Geschichten. Christine Chimney lebt mit ihren beiden Söhnen in Berlin.

Die Rolle von Alatha


"Gefunden? Donda? Das ist in der Tat etwas Ungeheuerliches."

Aus der Küche drangen kuriose Geräusche an Bizehs Ohren.

"Wo ist denn nun wieder der Zucker?"

Donda feuerte alle Gegenstände aus ihrem Küchenschrank durch die Gegend auf der Suche nach den Zuckerstückchen.

Die beiden Mäuse hatten auf der Terrasse vor Dondas Haus zusammen gesessen, geplaudert und auf das Klingeln des Weckers gewartet, welches das Ende der Backzeit des - so fand Bizeh - schon viel zu lange im Ofen befindlichen Kuchens verkündet hatte. Nun stand der Kuchen vor Bizeh auf dem Tisch, warm und duftend, und Donda tobte noch immer durch die Küche, da der Zucker für den Kaffee nicht auffindbar war.

"Kannst du den Kaffee nicht ohne Zucker trinken?" klang Dondas Stimme dumpf aus der Küche, was vermuten ließ, dass sie ihren Kopf in irgendeine Schüssel gesteckt hatte.

Bizeh sah sehnsüchtig auf ihre Tasse Kaffee, auf dem ein herrlich cremiger Klecks weißer Sahne schwamm.

Aber der Kaffee war so - unsüß!

"Ach, Donda, bitte such doch noch weiter. Gezuckerter Kaffee ist die Vollendung des Kuchengenusses!"

Donda murmelte irgendetwas Unverständliches und das Klappern und Scheppern begann erneut.

Bizeh schnupperte und schloss die Augen. Der Wind trug den Duft des Flieders zu ihr herüber, betörend vermischt mit dem würzigen Geruch frischen Grases. Bezaubernd! Sie strich sich über das von der Sonne gewärmte Fell ihres Mäusebauches, der in Vorfreude auf den erwarteten, mit Mandeln und Rosinen gefüllten Kuchen mächtig knurrte.

Das Klappern in der Küche hatte aufgehört. Bizeh erhob sich ein wenig schwerfällig und tapste zur Terrassentür. In der Küche bot sich ihr ein merkwürdiges Bild. Überall auf dem Fußboden waren Gegenstände verstreut, Töpfe, Pfannen, Löffel. Mittendrin saß Donda, einen Fuß in einem kleinen Eimer, ein Tee-Ei über dem linken Ohr. Sie saß nur da und starrte in einen geschnitzten Holzkasten, den sie auf ihrem Schoß hielt.

"Donda, ist alles in Ordnung?" fragte Bizeh. "Hast du den Zucker gefunden?"

Sie erhielt keine Antwort. Nein, den Zucker hatte Donda nicht gefunden. Sondern etwas anderes. Und das war um einiges bedeutungsvoller.

"Wo ist denn Prima Mausina?" fragte Donda ganz außer Atem. "Ist sie da?"

Schnupp, in dessen Zimmer Donda ohne anzuklopfen geplatzt war, musterte Donda von Kopf bis Schwanz.

"Was ist dir denn passiert? Hast du eine Wette verloren?"

Donda stand heftig atmend im Türrahmen, einen Fuß in einem leeren Gurkeneimer, einen halben Kuchen auf den Bauch geklebt und ein Tee-Ei um das linke Ohr gewickelt.

"Ich hatte mich schon über das 'Klong-Taps-Klong-Taps' auf dem Flur gewundert. Jetzt", fuhr er fort mit einem schrägen Blick auf den Fuß im Eimer, "wird es mir allerdings klar."

"Ach", sagte Donda und schüttelte sich geistesabwesend etwas von dem Kuchen vom Bauch, "ist doch egal. Wo ist Prima Mausina?"

Schnupp äugte missmutig auf den Haufen Kuchenkrümel in seinem Zimmer. "Danke, dass du mir was von deinem Kuchen abgibst. Im Übrigen - ich habe Mausina nicht versteckt. Ihr Zimmer ist eine Tür weiter links."

"Oh!" Verwirrt blickte Donda auf das Türschild. "Äh, ja, danke."

Und mit 'Klong-Taps-Klong-Taps' verschwand Donda.

Schnupps Barthaare zitterten. Und das war ein sicheres Anzeichen dafür, dass es etwas zu untersuchen gab. Leise stand er auf und schlich hinterher.

Prima Mausina seufzte. Sie rieb sich die Augen und schob den Stapel Papiere von sich, über den sie die letzten drei Stunden gebrütet hatte. Rechnungen über Käselieferungen, Aufnahmeanträge von Neu-Mäusen in das Drei-Ähren-Land, unzählige Beschwerdeschreiben von Rocket und dieses leidige Wohnungsthema von Maulo - all das ermüdete Mausina und trug nicht gerade zu ihrer Laune bei. Und jetzt auch noch diese Unruhe im Flur.

Sie erhob sich und wollte eben die Tür öffnen, um die Ursache für diesen Tumult herauszufinden, als heftig geklopft und die Tür fast im selben Moment aufgerissen wurde.

"Prima Mausina, ich muss mit dir reden!" schnaufte Donda und klong-tapste an Mausina vorbei.

"Donda, guten Tag, komm doch herein!" sagte Mausina zu dem leeren Türrahmen und schloss die Tür. Sie drehte sich zu Donda um.

Unter dem forschenden und leicht ärgerlichen Blick von Mausina errötete Donda zart und strich sich verlegen über den Bauch, was eine erneute Anzahl Kuchenkrümel dazu veranlasste, zu Boden zu fallen. Mausinas Blick folgte ihnen, und als er sich wieder auf Donda heftete, war diese noch etwas dunkelroter geworden.

"Ähm", sagte sie und schob die Krümel diskret mit der eimerfreien Hinterpfote unter Mausinas Sessel, "ich habe etwas entdeckt, etwas Unvorstellbares, etwas noch nie Dagewesenes, etwas. " - sie wedelte mit den Pfoten in der Luft herum und suchte das passende Wort - "Kumulatives!" Es war das bedeutendste Wort, das ihr einfiel, und sie fand es ungeheuer passend.

Mausina hatte sich inzwischen ein wenig von ihrer Verwunderung erholt und wieder auf ihren Platz hinter dem Schreibtisch gesetzt. "Donda", sagte sie, "nun mal ganz langsam. Was hast du entdeckt? Wo ist es? Und - warum trägst du ein Tee-Ei über dem Ohr?"

Dondas Augen wanderten kurz hin und her, so, als müsse sie überlegen, welches Ohr Mausina meinen könnte, dann zupfte sie sich das unfreiwillige Schmuckstück vom Kopf.

"Die Rolle!" rief sie dann, so dass Mausina etwas erschrak, "Ich habe die Rolle gefunden!"

Prima Mausina war lange genug in ihrem Amt, um sofort zu begreifen, was Donda fast versuchte, ihr zu sagen.

"Du hast wirklich.?" rief sie nun nicht weniger laut. "Wo? Wo ist sie?"

Ein für Donda typischer Blick trat in ihre schwarzen Mäuseaugen und sie blickte sich um, sah erst ihre rechte, dann ihre linke Pfote an, dann - mit dem typischerweise dem ersten typischen Blick folgenden Ausdruck der Verzweiflung im Gesicht schaute sie Mausina an.

"Ich weiß es nicht", hauchte sie.

In diesem Augenblick geschahen drei Dinge gleichzeitig.

Prima Mausina fuhr von ihrem Stuhl hoch, der ganze Rest des noch an Dondas Bauch klebenden Kuchens fiel mit einem Klatschen zu Boden und die Tür flog mit lautem Krachen auf, knallte an die Wand und Schnupp flog fast waagerecht ins Zimmer.

Mausina sah Schnupp an. Donda sah den Kuchen an. Schnupp sah gar nichts, da er mit der Nase unter Mausinas Sessel geschlittert war.

"Kommt", sagte Prima Mausina nach einem peinlichen Moment der Stille und verließ den Raum.

Donda trippelte hinterher. Klong-Taps.

"Tuhaftguchngrümelunderdemfeffel", kam es dumpf von Schnupp. Er zog seine Nase unter dem Sessel hervor und folgte den beiden.

Bizeh war verstimmt. Schlimm genug, dass Donda in ihrer überstürzten Hast ihren Fuß mit und ihren Fuß ohne Eimer nicht rechtzeitig hatte sortieren können und der Länge nach in den wundervollen Kuchen gestürzt war, jetzt musste sie doch tatsächlich den Kaffee kalt, unsüß (!) und somit völlig unbefriedigend trinken.

Sie war gerade dabei, den letzten Rest des zerdrückten Kuchenrestes vom Tisch zu nagen (na, mal ehrlich, hätte sie ihn verkommen lassen sollen?), als ein weiterer süßer Duft in ihre Nase stieg. Schnuppernd ließ sie sich vom Stuhl herunter und kletterte über die diversen Gegenstände auf Dondas Küchenboden. Da stand, von einem rot-weiß karierten Tuch verdeckt, eine Schüssel auf dem Küchentisch. Von dort wehte das süße Aroma zu ihr herüber. Vorsichtig hob sie einen Zipfel des Tuches an und spähte darunter. Sahne! Nach Vanille duftende Sahne! Sie entfernte das Tuch ganz und zog die Schüssel zu sich heran.

Donda hatte ihr diese Menge Sahne vorenthalten wollen. So was! Nun, in Momenten der Freude soll man großmütig sein, und so nahm Bizeh gönnerhaft an, Donda habe sie mit der Süßigkeit zum Nachtisch überraschen wollen.

Voller Glückseligkeit versenkte sie ihre kleine, runde Mäusenase bis zu den Ohren in der Sahne. Herrlich! Als sie wieder auftauchte, waren ihre Wangen, die Augen und die Nase mit süßer, weißer Creme verklebt. Blind tastete sie auf dem Tisch umher. Nichts. Sie ließ sich auf den Boden nieder und tastete weiter. Da, endlich ein Fetzen Papier. Sie war soeben im Begriff, sich damit das Gesicht zu reinigen, als ein schriller Schrei die nachmittägliche Stille zerriss und sie von einer ungeheuren Naturgewalt zu Boden gerissen wurde. Etwas setzte sich schwer auf ihre Brust, etwas anderes drückte ihre Pfote, die das Papier hielt, auf die Erde.

Bizeh...

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