Die großen Errungenschaften der modernen Medizin führen in der Geburtshilfe und der Neonatologie nicht selten zu ethischen Konflikten. Muß jedes schwerstgeschädigte Neugeborene, jedes noch so kleine Frühgeborene intensivmedizinisch behandelt werden? In deutschen Kinderkliniken wird selektiv behandelt. Wer darf darüber entscheiden, nach welchen Kriterien? Müssen auch sogenannte Spätabbrüche behandelt werden? Ist es ethisch gerechtfertigt, sterbende Kinder zu töten? In kompendienhafter Weise wird das Problemfeld der Behandlungsentscheidung interdisziplinär untersucht.
Rezensionen / Stimmen
«Mit der Fortentwicklung der Pränataldiagnostik und der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten stellt sich Eltern, Ärzten und Pflegepersonal immer öfter die Frage: Was ist das richtige für unser sehr früh geborenes oder schwerstgeschädigtes Kind? Endlich liegt ein Buch vor, das der Komplexität der Frage um Leben und Tod dieser Kinder gerecht wird. Es nimmt den Betroffenen nicht die Entscheidung ab, gibt jedoch dem Gespräch unter Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und TheologInnen wesentliche Impulse.
Der Heidelberger Theologin Mirjam Zimmermann ist etwas gelungen, was selten im Rahmen einer Dissertation passiert. Sie hat ein Kompendium vorgelegt, auf dessen fundierten medizinischen, juristischen, sozialpsychologischen und philosophischen Grundlagen eine theologisch-ethische Diskussion der Neonatologie möglich ist. » (Christian Frühwald, Nachrichten der evang.-luth. Kirche, Bayern)
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Illustrationen
Illustrations, unspecified
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-32760-9 (9783631327609)
Schweitzer Klassifikation
Die Autorin: Mirjam Zimmermann wurde 1969 in Mannheim geboren. Sie studierte Theologie, Germanistik und Politikwissenschaft in Bamberg, Erlangen, Bonn, Santiago de Chile und Heidelberg. Erstes Staatsexamen 1994. 1996 Diplom-Diakoniewissenschaftlerin. 1997 Promotion an der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.
Aus dem Inhalt: Ethische Grundfragen - Zum Begriff «schwerste Behinderung» - Überblick über die Infantizidpraxis in der Geschichte - Empirische Untersuchung zur Behandlungspraxis an deutschen Kinderkliniken - Medizinische, rechtliche, psychologische und gesellschaftliche Situation - Abgrenzung zum Schwangerschaftsabbruch aus embryopathischer Indikation - Analyse und Kritik verschiedener Verhaltensalternativen (maximale, selektive, minimale Behandlung/Infantizid) - Biblisch-theologische Orientierung - Ethische Beurteilung und Folgerungen für den praktischen und theoretischen Diskurs.