Histologische Untersuchung eines aus Rattenkollagen gefertigten Implantates zur Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes beim Minipig

Da die Ruptur des VKB sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin zu den häufigsten orthopädischen Problemen gehört, ist es auch eines der am meisten untersuchten Probleme. Vielfältige chirurgische Techniken wurden bisher entwickelt, welche die unterschiedlichsten Ansätze verfolgten.
Ziel dieser Arbeit ist, eine Möglichkeit zur VKB Rekonstruktion zu finden, mit der es gelingt, die Nachteile der Entnahmemorbidität der derzeitigen Standardtechniken zu umgehen. Es wird ein xenogener Bandersatz entwickelt und hergestellt, der anschließend zur Rekonstruktion des VKB beim Minipig angewendet wird.
Die Arbeitshypothesen werden wie folgt formuliert:

1. Ein xenogener Bandersatz kann so beschaffen und behandelt sein, dass es nicht zu immunologischen Reaktionen kommt
2. Dieser Bandersatz verhält sich in Hinblick auf Bandheilung, Bandeinheilung und Funktion ähnlich oder gleich einem autologen Transplantat
3. Der zeitliche Ablauf der Heilung ist ähnlich oder gleich einem autologen Transplantat
4. Nach abgeschlossener Heilung ähnelt das Implantat im histologischen Erscheinungsbild und Funktion dem nativen VKB
Diese Arbeitshypothesen sollen geprüft werden, indem zu zwei verschiedenen Untersuchungszeitpunkten Präparate gefertigt und histologisch ausgewertet werden.
Hierfür werden zwei verschiedene Färbungen für die deskriptive, morphologische Auswertung der Präparate angefertigt. Für die Beurteilung der Revaskularisation als wichtigen Faktor der Bandheilung wird eine Färbung des Faktor-VIII-related Antigen (FVIIIrA) angefertigt. Die Auswertung wird einmal deskriptiv und einmal semiquantitativ erfolgen. Zur Veranschaulichung des Bandremodelings werden Kollagen I Färbungen angefertigt. Ziel dieser Färbungen wird die Unterscheidung von Implantatgewebe und neu gebildetem Gewebe des Minipig, also der Nachweis eines Bandremodelings und die Integration des Implantates sein.