Der Ausgleich für Schadenszufügungen durch die öffentliche Hand ist wesentlicher Bestandteil des europäischen und nationalen Rechtsschutzsystems. Staatliches Fehlverhalten ist immer dann besonders schadensträchtig, wenn Behörden weitreichende Entscheidungen treffen. Diese Situation kennzeichnet die Kartellaufsicht. Gleichwohl hat sich der gerichtliche Rechtsschutz in der Praxis fast ausschließlich auf die Anfechtung kartellbehördlicher Entscheidungen konzentriert. Erst in den vergangenen Jahren wurden die Gerichte auch mit Staatshaftungsfragen befasst.David Stadermann legt ausgehend von dieser Bestandsaufnahme die Voraussetzungen und Grenzen der Staatshaftung im Kartellrecht dar. Schwerpunkte bilden dabei im Unionsrecht die Auseinandersetzung mit dem Merkmal des hinreichend qualifizierten Verstoßes sowie im nationalen Recht neben der Klärung drittbezogener Amtspflichten insbesondere die Verschuldensprüfung. Ausführungen zum unionsrechtlichen Haftungsanspruch schließen die Arbeit ab.
Rezensionen / Stimmen
»Insgesamt handelt es sich bei der von Ehlers betreuten Münsteraner Dissertation um eine sehr verdienstvolle Arbeit an der Nahtstelle zwischen Kartell- und Staatshaftungsrecht und damit eine wichtige Untersuchung, die den öffentlich-rechtlichen Charakter der Kartellaufsicht deutlich hervortreten lässt.« Prof. Dr. Walter Frenz, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 22/2015
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2013
Universität Münster
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-14395-5 (9783428143955)
Schweitzer Klassifikation
Jahrgang 1986. Studium der Rechtswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Studienbegleitende Praktika u.a. bei dem Bundeskartellamt, in der Kartellrechtspraxis einer Großkanzlei in Düsseldorf sowie bei einem Rechtsanwalt in den USA. Erste juristische Prüfung im November 2010. 2011-2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für öffentliches Wirtschaftsrecht der Universität Münster (Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Ehlers). Daneben Lehrbeauftragter an der Fachhochschule des Bundes in Münster. Seit Juni 2013 Rechtsreferendar am Hanseatischen Oberlandesgericht. Stationen u.a. bei der Europäischen Kommission in Brüssel (Generaldirektion Wettbewerb) sowie im öffentlich-rechtlichen Dezernat einer international tätigen Sozietät in Hamburg.
EinleitungAusgangslage - Gang der Untersuchung1. Teil: Einführung und Umgrenzung des UntersuchungsgegenstandesEinführung in das Kartellaufsichts- und Staatshaftungsrecht - Mögliche Schadenszufügungen auf dem Gebiet der Kartellaufsicht2. Teil: Unionskartellrecht und Vollzug durch die KommissionRechtswidrigkeit der inkriminierten Maßnahme - Ersatz des kausalen Schadens - Durchsetzung des Schadensersatzanspruches3. Teil: Deutsches Kartellrecht und Vollzug durch das BundeskartellamtVerletzung einer drittbezogenen Amtspflicht - Verschulden und Spruchrichterprivileg - Inhalt des Amtshaftungsanspruchs - Anspruchsausschluss und gerichtliche Durchsetzung - Exkurs: Schadensersatz aus der Verletzung eines verwaltungsrechtlichen Schuldverhältnisses4. Teil: Unionskartellrecht und Vollzug durch das BundeskartellamtRechtsnatur des unionsrechtlichen Haftungsanspruchs - Voraussetzungen des unionsrechtlichen Haftungsanspruches - Vergleich von Amtshaftung und unionsrechtlichem Haftungsanspruch5. Teil: ZusammenfassungLiteratur- und Sachverzeichnis