Seit jeher ist die straftheoretische Fundierung des poena naturalis-Gedankens innerhalb des Strafrechtsystems umstritten. Bereits prima facie scheint eine zufällige, nicht durch eine übergeordnete Instanz verhängte Strafe nur schwerlich geeignet zu sein, die Funktion einer staatlichen Strafe zu erfüllen. Gleichwohl hat dieses Phänomen durch § 60 StGB Einzug in das geltende Strafrechtsystem gefunden. Im Fokus der Arbeit steht die Frage, ob die poena naturalis einen legitimen Stellenwert innerhalb des Strafrechts, insbesondere als Absehensgrund von Strafe im Rahmen von § 60 StGB hat bzw. haben kann, was nach ausführlicher Untersuchung verneint wird. Die poena naturalis ist und bleibt eine systemfremde Figur, welche keinerlei Daseinsberechtigung im geltenden Strafrecht hat.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2013
Marburg, Univ.
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Editions-Typ
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 9 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-64767-7 (9783631647677)
Schweitzer Klassifikation
Sabrina Sprotte, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Marburg mit Schwerpunkt Strafrecht; Zusatzqualifikation im Pharmarecht. Promotion an der Universität Marburg. Seit Dezember 2011 Rechtsreferendarin am Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht in Schleswig-Holstein.
Inhalt: Die poena naturalis als Rechtsinstitut - Die Legitimation von Strafe - Die poena naturalis im gegenwärtigen Straf- und Strafzumessungsrecht - Einordnung und Legitimität des § 60 aus strafrechtsdogmatischer Sicht - Die Rechtsprechung zu § 60 - Kritische Würdigung und Stellungnahme zu § 60 - Die allgemeine Problematik der Berücksichtigung individueller Besonderheiten des Täters bei der konkreten Verwirklichung der verdienten Strafe.