Die vorliegende Arbeit beschreibt die Anwendung von zwei Enzymimmuntests auf der Basis von polyklonalen bzw. monoklonalen Antikörpern (pAk- bzw. mAk-EIA) zum Nachweis von Alternariol in Säften und Beikost.
Im Zeitraum 2011 und 2012 wurden insgesamt 121 Proben im hessischen Einzelhandel besorgt. Dabei handelte es sich um 20 Kirschsäfte, 22 Mehrfruchtsäfte, 19 Zitrussäfte, 20 Karottensäfte und 40 Beikostproben.
Vor der Untersuchung in beiden Tests erfolgte die Probenaufbereitung mittels ausschließlicher Verdünnung oder mittels Flüssig-Flüssig-Extraktion. Kirschsäfte, Mehrfruchtsäfte und Zitrussäfte wurden mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung verdünnt. Karottensäfte und Beikost wurden mittels Ethylacetat-Extraktion aufgereinigt und der Extrakt in phosphatgepufferter Kochsalzlösung verdünnt. Bezogen auf alle Probenmatrices lag die rechnerische Nachweisgrenze im pAk-EIA zwischen 0,90 ng/ml und 6 ng/ml und im mAk-EIA zwischen 0,75 ng/ml und 5 ng/ml. Diese sind als zufriedenstellend zu werten und ermöglichen den Nachweis von bereits geringen Alternariol-Mengen. Die mittlere Wiederfindung von Alternariol in künstlich kontaminierten Proben lag im pAk-EIA zwischen 76,1 % und 121 % und im mAk-EIA zwischen 62,3 % und 133 %. Bis auf die Kirschsäfte lagen die Wiederfindungsraten im mAk-EIA höher als im pAk-EIA. Dies könnte auf Probenmatrixeffekte, wie zum Beispiel Säuregehalt und Pflanzenfarbstoffe, zurückzuführen sein. Die Untersuchung aller Proben mittels mAk-EIA ergab 43,0 % positive Ergebnisse. Im pAk-EIA waren 10,7 % der Proben Alternariol-positiv. Eine mögliche Erklärung für diesen Unterschied könnte die Anwesenheit von Alternariol-ähnlichen Substanzen und eine unterschiedlich starke Kreuzreaktion in beiden Tests sein. Die nachgewiesenen Alternariol-Gehalte reichten im pAk-EIA von 1,01 ng/ml bis 28,2 ng/ml und im mAk-EIA von 0,77 ng/ml bis 27 ng/ml. Die höchsten Alternariol-Konzentrationen wiesen in beiden Tests drei Kirschsaftproben auf (pAk EIA: 9,01 28,2 ng/ml; mAk EIA: 18,3 27 ng/ml). Diese wurden erneut nach Ethylacetat-Extraktion in beiden Tests untersucht sowie am Bundesinstitut für Risikobewertung mittels LC-MS/MS. Die Ergebnisse der LC-MS/MS lagen weit unterhalb der Werte des pAk- und mAk-EIAs. Lediglich die Ergebnisse des pAk-EIAs nach Ethylacetat-Extraktion lagen um den Faktor vier oberhalb der LC-MS/MS-Ergebnisse. Es sollten zum Nachweis von Alternariol in Kirschsäften weitere Extraktionsverfahren auf ihre Eignung untersucht werden.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2022
Justus-Liebig-Universität Gießen
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8359-7017-5 (9783835970175)
Schweitzer Klassifikation