Kurstädte standen lange im Schatten der Stadtgeschichtsforschung: zu klein, zu idyllisch und in ihrer Bedeutsamkeit oszillierend. Eine vergleichende Perspektive auf Kurstädte enthüllt rasch, dass sie äußerst vielschichtige, ja sogar widersprüchliche Orte des entstehenden Tourismus waren. Kurstädte siedelten sich im Spannungsfeld von ländlicher Idylle und städtischer Moderne bzw. von Entsagung und Überfluss an: Kneippkuren standen neben rauschenden Theaterabenden, reiche Industrielle neben Armenbadbesuchern. Dieser Stadttypus galt als Experimentierfeld der urbanen Moderne, wo man bald zentralisierte Schlachthöfe, Fotografen und Telegrafen antraf. Kurstädte waren auch Orte der politischen Auseinandersetzung, des entstehenden Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit.
Reihe
Veröffentlichungen des Instituts für vergleichende Städtegeschichte in Münster. Reihe A: Darstellungen
104
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
34
5 Tabellen, 54 s/w Abbildungen, 34 farbige Abbildungen
mit 37 farb., 47 s/w-Abb., 4 Grafiken u. 5 Tab.
Maße
Höhe: 24.5 cm
Breite: 17.5 cm
Dicke: 4 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-52588-0 (9783412525880)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Andrea Pühringer, Dr phil., is also a member of the »Arbeitskreis«. She held lectureships at the Universities of Vienna, Marburg, Kassel and Venice, Italy, and is now a freelance historian with a focus on earlymodern social, economic and cultural history.
Martin Scheutz, Professor für Geschichte der Neuzeit am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien.