Mit Anklängen an Franz Kafka und Han Kang destilliert Hiroko Oyamada das tiefe Unbehagen einer Welt, in der sich die Beziehung des Menschen zur Arbeit grundlegend verändert.
Die Fabrik ist ein schier unüberschaubar großes Industriegelände in einer namenlosen japanischen Stadt. Die Angestellten widmen sich den ihnen zugewiesenen Aufgaben, den höheren Zweck kennen sie nicht. Drei junge Menschen wurden vor Kurzem eingestellt: eine Frau, die einen Papierschredder bedient, ein Mann, der nicht näher spezifizierte Dokumente Korrektur liest, ein dritter, der sich einem rätselhaften Begrünungsprojekt widmen soll und zunächst das Moos studiert, das auf dem weitläufigen Gelände wächst.
Während sie gewissenhaft ihrer Arbeit nachgehen, nehmen die Tage eine seltsame Logik und Dynamik an. Die Fabrik scheint sich immer mehr auszudehnen, die Ränder der Realität nach und nach aufzulösen. Wo endet die Fabrik, wo beginnt der Rest der Welt? Was ist mit den seltsamen Tieren hier los? Irgendwann stellen alle drei sich schließlich die grundlegendste aller Fragen: Warum bin ich hier?
Mit feinem Gespür für das Beunruhigende hinter der Oberfläche erzählt Hiroko Oyamada von einer Welt, die wir nicht mehr verstehen.
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Verlagsort
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 205 mm
Breite: 125 mm
ISBN-13
978-3-498-00794-2 (9783498007942)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Hiroko Oyamada, 1983 in Hiroshima, Japan, geboren, studierte Japanische Sprache und Literatur. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie in wechselnden Jobs, u. a. als Aushilfskraft bei einem Autohersteller. Diese Erfahrung diente ihr als Inspiration für ihren Debütoman Kojo (2013; deutsch: Die Fabrik), der mit dem Shincho Prize for New Writers und dem Oda Sakunosuke Prize ausgezeichnet wurde. Für ihren zweiten Roman Ana (2013; deutsch: Das Loch) erhielt sie den Akutagawa-Preis, den wichtigsten Literaturpreis Japans. Ihre Werke wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt, u.a. ins Englische. Hiroko Oyamada lebt mit ihrer Familie in Hiroshima.
ISNI: 0000 0004 0320 4885 GND: 1089681747
Übersetzung
Nora Bierich, geboren 1958, hat Philosophie und Japanologie in Berlin und Tokio studiert. Aus dem Japanischen übersetzte sie u. a. Werke von Kenzaburo Oe und Yukio Mishima. 2019 erhielt sie den japanischen Noma Award for the Translation of Japanese Literature.