In der wissenschaftlichen Diskussion zur Problematik der subjektiven Aneignung schriftsprachlicher Kompetenz und insbesondere zur sog. Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) ist zwar die Bedeutung des 'objektiven Faktors', d.h. der durch die Eigentümlichkeiten der alphabetischen Schriftsprache und ihres Übersetzungsverhältnisses zur gesprochenen Sprache vorgegebenen 'Schwierigkeiten', zuletzt allgemein anerkannt worden. Eine angemessene Aufarbeitung der einschlägigen Forschungsergebnisse seitens Linguistik und Orthographietheorie und deren Verarbeitung für die theoretische Diagnose von LRS und entsprechende didaktische bzw. therapeutische Konzeptionen steht allerdings noch aus. Die vorliegende Arbeit unternimmt zum einen eine kritische Bestandsaufnahme der unter dem Namen «Phonem-Graphem-Debatte» bekanntgewordenen sprachwissenschaftlichen Diskussion, wobei eine neue Synthese divergenter Auffassungen vorgeschlagen wird. Zum anderen diskutiert sie kritisch vorliegende Ansätze zur Untersuchung des Rechtschreib-Lese-Lernprozesses und zur Kategorisierung dabei auftretender Fehlertypen und stellt neuartige Konzeptionen zur Fehlerqualifizierung und LRS-Therapie vor.
Rezensionen / Stimmen
«Insgesamt legt sie mit dem Buch eine anspruchsvolle, gut brauchbare Handhabe zur Diagnose und Behandlung von Fehlersyndromen vor, die für alle, die sich mit Fragen des Lehrens und Lernens vom orthographisch reichtigen Schreiben beschäftigen, äußerst empfehleswert ist und grundlegendes Rüstzeug für Deutschdidaktiker, Psychologen und fachdidaktisch aufgeschlossene Lehrer/innen, die sich mit Fragen der Lese-Rechtschreibschwäche beschäftigen, zur Verfügung stellt.» (Erziehung und Unterricht)
Reihe
Thesis
Auflage
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-44070-4 (9783631440704)
Schweitzer Klassifikation
Die Autorin: Ursula Meyer-Schepers wurde 1953 in Würzburg geboren. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Sozialwissenschaften an den Universitäten Würzburg und Erlangen. Seit 1983 arbeitet sie theoretisch und praktisch im Bereich der Legasthenie-Diagnose und Legastheniker-Therapie. Sie wurde 1991 an der Ruhr-Universität Bochum zum Dr. phil. im Fachbereich Germanistik promoviert.
Aus dem Inhalt: A. Phonem-Graphem-Debatte: Strukturalistische-taxonomische-generative Phonologie und Graphematik; dependente versus autonome Graphematik - Syntheseversuche - B. Ansätze einer Theorie des Schriftspracherwerbs und Konzeption für die Diagnose, Typologie und Therapie von Rechtschreibfehlern: Kritische Diskussion und neue Vorschläge (Fehlertypologie DoRA, LRS-Therapie LARS).